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Gemeiner Blutsauger. Das Friedrich-Loeffler-Institut hat als Überträger des West-Nil-Virus auch die in Deutschland heimische Gemeine Stechmücke identifiziert.

© IMAGO/Zoonar/Walter Rieck

Weitere Verbreitung erwartet: iebe carterAcht Todesfälle durch West-Nil-Virus in Europa

Tropenkrankheit, sehr untropisch: Das West-Nil-Virus hat sich in Europa etabliert. Es werden noch mehr Fälle erwartet, auch wegen des aktuellen Wetters.

Stand:

Die Tropenkrankheit „West-Nil-Fieber“ breitet sich laut einer Meldung der europäischen Gesundheitsbehörde European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) im schwedischen Solna derzeit in Europa aus.

Bis zum 31. Juli meldeten demnach acht Länder 69 Fälle von menschlichen Infektionen mit dem West-Nil-Virus (WNV), die auf europäischem Boden durch eine Übertragung durch einheimische Stechmücken (meist Culex pipiens) stattgefunden haben müssen. Aus Griechenland wurden 31 Fälle gemeldet. Es folgen Italien (25), Spanien (5), Österreich, Ungarn, Serbien (je 2), Frankreich und Rumänien (je ein Fall).

Infizierte Vögel in Deutschland

Es gab acht Todesfälle. Diese wurden in Griechenland (5), Italien (2) und Spanien (1) registriert. Aus Deutschland sind noch keine Fälle aus 2024 bekannt.

Allerdings breitet sich das Virus nachweislich aus, wie etwa mehrere aus Berlin gemeldete Fälle bei untersuchten verendeten Vögeln zeigen. Mücken, die infizierte Vögel, in selteneren Fällen auch Pferde, stechen, können das Virus danach auf Menschen übertragen.

Laut ECDC liegen die Zahlen „im erwarteten Bereich“, in Griechenland und Spanien jedoch höher als in den Vorjahren. Zu schon in Vorjahren betroffenen Regionen sind weitere benachbarte hinzugekommen, was für eine nachhaltige Verbreitung des Erregers in die Fläche spricht.

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Angesichts der für Stechmücken vielerorts günstigen Wetterbedingungen für die Übertragung sei „in den kommenden Wochen und Monaten mit weiteren Fällen beim Menschen zu rechnen“.

Hohe Dunkelziffer

Da etwa 80 Prozent der Infektionen beim Menschen ohne Symptome verlaufen, ist mit einer hohen Dunkelziffer Infizierter zu rechnen. Zudem verlaufen auch viele symptomatische Fälle ähnlich einer Grippeerkrankung und nicht so schwerwiegend, dass Betroffene einen Arzt aufsuchen. Oft kommen Mediziner auch nicht auf die Idee, für einen Tests auf WNV Blut abzunehmen.

Anfällig für schwere Verläufe sind vor allem ältere Personen und solche mit Vorerkrankungen. Bei ihnen kann sich eine Gehirn- oder Hirnhautentzündung entwickeln. Gemessen an der Zahl der Infizierten sind Todesfälle selten.

Die meisten Fälle beim Menschen treten zwischen Juli und September auf, wenn Stechmücken aktiv sind und sich das Virus im tierischen „Reservoir“ bereits stark verbreitet hat.

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