
© Neue Generation
Aktion der Gruppe „Neue Generation“: Israelkritische Schmierereien auf Bruderkuss-Gemälde an der Berliner Mauer
Eine Untergruppe der „Neuen Generation“ hat das Bruderkuss-Denkmal an der Berliner Mauer beschädigt. Sie beschmierten das bekannte Gemälde mit dem Schriftzug „Stop Genocide“.
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Mitglieder der Protestgruppe „Neue Generation“ haben am Freitagnachmittag das Bruderkuss-Gemälde an der East Side Gallery in Berlin-Friedrichshain mit einem roten israelkritischen Schriftzug beschmiert. Das zeigt ein Foto, dass die Gruppe selbst veröffentlichte. Die Polizei bestätigte den Vorfall auf Nachfrage.
„Zwei Frauen und ein Mann wurden festgenommen und in Gewahrsam genommen“, sagte eine Sprecherin dem Tagesspiegel. Ermittelt werde wegen Sachbeschädigung. Weitere Angaben konnte die Sprecherin zunächst nicht machen. Eine Sprecherin der Stiftung Berliner Mauer teilte auf dpa-Anfrage mit, die Stiftung habe bereits die Entfernung des Schriftzugs in Auftrag gegeben. Die Schadenshöhe lasse sich noch nicht einschätzen.

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Auf dem Foto, das die Gruppe teilte, ist der israelkritische Schriftzug „Stop Genocide“ (Stoppt den Genozid) über dem Gemälde an der Berliner East Side Gallery zu sehen. Mit der Protestaktion fordere sie „ein Ende der deutschen Mittäterschaft“. Verantwortlich für die Aktion ist der „Neuen Generation“ zufolge die Gruppe „Palestine Rising“, eine Tochtergruppe der „Neuen Generation“.
Die Gruppe „Neue Generation“ ist die Nachfolgerin der Klimaprotest-Bewegung „Letzte Generation“, die bereits im Dezember letzten Jahres angekündigt hatte, sich neu ausrichten zu wollen. Viele Mitglieder aus der Klimaprotestgruppe sind auch bei der Nachfolgervereinigung aktiv.
Die Polizei hat die „Neue Generation“ genau im Blick. Bei vergangenen Protestaktionen, wie etwa der versuchten Springer-Blockade an der Druckerei in Spandau Anfang Juni, reagierte die Polizei schnell: Beamte waren rechtzeitig vor Ort und verhinderten das Vorhaben der Gruppe, den Druck mehrerer Springer-Blätter zu stören. Die „Neue Generation“ wirft insbesondere der „Bild“-Zeitung vor, „Brandbeschleuniger des Faschismus in Deutschland“ zu sein.
Eine weitere Aktion der Gruppe war das „Parlament der Menschen“ vor dem Reichstag. 60 ausgewählte Personen aus dem Sympathisanten-Umfeld der Bewegung sollten dort über eine „friedliche demokratische Revolution“ sprechen. Als „Parlamentsgebäude“ diente ein Kuppelzelt, das der Reichstagskuppel ähnelt.
Das beschmierte Bruderkuss-Gemälde, das am Freitag ins Visier der „Neuen Generation“ geraten ist, gehört zu den bekanntesten Gemälden an der Mauer. Es basiert auf einem Foto von 1979, das anlässlich des 30. Jahrestages der DDR aufgenommen wurde. Es zeigt den damaligen sowjetischen Staatschef Leonid Breschnew und den damaligen DDR-Staatschef Erich Honecker. (Tsp, dpa)
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