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Mit Verkehrskontrollen sollen die Beamten mehrere Autofahrer um ihr Bargeld gebracht haben.

© dpa/Marcus Brandt

Beamte sollen mehrere Autofahrer betrogen haben: Polizei erhält mehr als 140 Hinweise zu Fake-Kontrollen in Berlin

Mutmaßlich brachten mehrere Polizeibeamte mehrere Autofahrer um ihr Bargeld. Nun soll eine polizeiinterne Fachdienststelle die Hinweise untersuchen.

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Im Zuge der Ermittlungen gegen drei Polizeibeamte hat die Berliner Polizei über das dafür eingerichtete Portal mehr als 140 Hinweise erhalten. Wie eine Sprecherin der Polizei Berlin am Mittwoch mitteilt, werden diese nun von einer Fachdienststelle des Berliner Landeskriminalamts (LKA) im Auftrag der Staatsanwaltschaft ausgewertet. Das Portal wurde abgeschaltet.

Die Polizeibeamten sollen sich bei falschen Kontrollen an Autofahrern bereichert haben. Bei fingierten Verkehrskontrollen nahmen sie ihren Opfern mehr als 8000 Euro in Bar ab. Bekannt wurden dabei zunächst zwei Fälle: Am 21. April dieses Jahres sollen die Verdächtigen demnach einen Autofahrer in Pankow um 500 Euro gebracht haben. Die zweite Tat soll sich am 8. Mai dieses Jahres in Charlottenburg ereignet haben, dort seien dem Opfer mindestens 8000 Euro abgenommen worden.

Die Verdächtigen sind ein Polizeioberkommissar, ein Polizeikommissar, ein Polizeimeister und ein weiterer Beschuldigter, der Papiere gefälscht haben und sich mit den Beamten für die Taten verbündet haben soll. Zwei der drei Polizisten sind im gehobenen Dienst. Demnach ist davon auszugehen, dass zumindest die beiden ein dreijähriges Studium absolviert haben.

Mit dem Hinweisportal suchten die Ermittler nach weiteren potenziellen Opfern der Verdächtigen. Inhalte der Hinweise sind bislang unbekannt und Teil der Ermittlungen. Wie bereits berichtet, ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen alle vier Männer wegen des Verdachts des gemeinschaftlichen gewerbs- und bandenmäßigen Diebstahls in Tateinheit mit gewerbs- und bandenmäßiger Urkundenfälschung in zwei Fällen.

Neben den Haftbefehlen hatte die Staatsanwaltschaft auch Durchsuchungsbeschlüsse erwirkt, die ebenfalls vollstreckt wurden. Durchsucht wurden die Wohnanschriften der Polizisten in Spandau, Reinickendorf und Tempelhof-Schöneberg sowie Mietfahrzeuge des 45-jährigen Mitbeschuldigten. Dabei seien zahlreiche mögliche Beweismittel – insbesondere Mobiltelefone und Aufzeichnungen – sichergestellt worden, die nun ausgewertet werden sollen, berichteten Staatsanwaltschaft und Polizei im vergangenen Monat. (Tsp)

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