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Berliner Senat lädt zum „Zentrengipfel“: Gesucht wird ein Plan zur Rettung des lokalen Einzelhandels
Kaufhäuser, Shoppingcenter und Einkaufsstraßen sind in der Krise. Am Montag will der Senat mit den Händlern, Verbänden und Bezirken über Lösungen beraten.
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Seit Monaten hatte der Senat ihn in Aussicht gestellt, nun hat er ihn mit wenigen Tagen Vorlauf angekündigt: Am kommenden Montag, den 3. Juni, findet der „Zentrengipfel“ statt. Es geht um nicht weniger als den Wunsch, „dass die Attraktivität unserer Einkaufsstraßen verbessert wird, beziehungsweise überhaupt überlebt“, so hatte es Staatssekretär Michael Biel (SPD) aus der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe im Februar formuliert. Denn: „Schließt ein Warenhaus, schließen die kleineren Läden drumherum auch“, sagte Biel damals.
Zum Gipfel am Montag sind nun neben Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey und Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (beide SPD), Vertreter der zwölf Berliner Bezirke, Branchenverbände und Handelsunternehmen eingeladen. Passend zum Thema tagt der Gipfel im „Cank“, dem leerstehenden Gebäude des ehemaligen C&A in der Neuköllner Karl-Marx-Straße, das als hippe Eventlocation vermietet wird.
Immer mehr Leerstand
Dass große Ankermieter ihre Filialen schließen, ist für die Einkaufsstraßen als Ganze eine Herausforderung. Aktuell drängt das Problem gleich bei mehreren Galeria-Filialen in Berlin: Diejenige am Leopoldplatz in Wedding hat bereits Anfang des Jahres aufgrund von Umbauplänen geschlossen, im Zuge des Sanierungsplans der insolventen Kaufhauskette ist für Ende August die Schließung dreier weiterer Filialen angekündigt: derer in Spandau, Tempelhof und des Ring-Centers an der Grenze von Friedrichshain und Lichtenberg. Auch die Shoppingcenter haben immer wieder mit dem Leerstand von Ladenflächen zu kämpfen.
Insgesamt ist der Einzelhandel im Umbruch, nicht zuletzt durch die Zunahme des Onlinehandels. Dabei sind Einkaufsstraßen und -zentren nicht nur für die Versorgung vor Ort wichtig, sondern haben auch eine bedeutende Funktion für Begegnungen und den sozialen Austausch in den jeweiligen Kiezen.
Die große Frage ist daher, wie man die Zentren in ihrer wirtschaftlichen und sozialen Funktion gestaltet, auch wenn der Handel sich inzwischen auf andere Wege verlagert als noch vor wenigen Jahrzehnten. In vielen Städten wird daher unter anderem über die Umnutzung von ehemaligen Warenhäusern oder den Flächen anderer Ankermieter gesprochen.
Um in diesen Fragen voranzukommen, soll auf dem Zentrengipfel drei Stunden lang an sechs Thementischen diskutiert werden, unter anderem über die richtige Nutzungsmischung in den Zentren. Außerdem geht es um „neue Mobilitätskonzepte für erfolgreiche Zentren“, die Digitalisierung des Einzelhandels und die Frage: „Welche Rolle spielen Sicherheit und Ordnung und wie kann man diese garantieren?“
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