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Corona, RSV, Grippe: Berliner Arbeitgeber kommen bisher gut durch die Erkältungswelle
Hypochonder und Personalchefs aufgepasst: Die Viren gehen um. Wir haben uns bei Betrieben und beim Öffentlichen Dienst umgehört, was das für die Funktionsfähigkeit der Hauptstadt bedeutet.
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Mit den kühlen Temperaturen steigt in Bus, Bahn und Tram wieder die Wahrscheinlichkeit, dass einem Mitreisende ins Gesicht niesen. Die Wilmersdorfer Hausärztin Sandra Blumenthal bestätigt den Eindruck. Laut ihr liegt die Zahl der Atemwegserkrankungen auf einem hohen, aber normalem Herbstniveau. Vor allem Rhinoviren gehen um. Sie lösen den typischen grippalen Effekt aus.
Wir haben bei den großen Arbeitgebern in Berlin nachgefragt: Welche Folgen hat die aktuelle Erkältungswelle auf Ihren Betrieb? Sind die Ordnungsämter noch einsatzfähig? Erscheinen genug Busfahrer:innen zum Dienst? Oder sitzen zu viele krank daheim?
Alle angefragten Unternehmen geben an, bisher gut mit der Virenwelle zurechtzukommen. Ein Sprecher der Stadtreinigung BSR schreibt, der Betrieb büße nur punktuell an Personalstärke ein. Das stelle die BSR „vor keine besonderen Herausforderungen“.
Es läuft alles nach Plan
Ähnlich gut will die BVG die Lage im Griff haben. Ein Sprecher erklärt, auch bei seinem Unternehmen hätten sich nur wenige Mitarbeitende krankgemeldet. Ausfälle könnten „meist umgehend kompensiert werden“. Auf die Fahrgäste wirke sich das nicht aus. Wer in einem Waggon der Deutschen Bahn, also in der S-Bahn, mitfährt, der soll von der „jahreszeitbedingt aktuell etwas erhöhten“ Ausfallquote ebenfalls nichts merken: „Die Dienstpläne stehen“, sagt ein Sprecher. Es gebe „keine akuten Besetzungsprobleme“.
Bei der DHL, dessen Angestellte täglich Tausende Pakete durch die Stadt karren, liege der Krankenstand sogar „etwas unter dem üblichen Durchschnitt für die Herbstmonate“, schreibt ein Konzernsprecher. „Unsere betrieblichen Abläufe laufen sehr stabil.“
Mit ungewöhnlich vielen Kranken müssten auch die Kliniken von Charité, Vivantes und der Johannesstift Diakonie nicht fertigwerden, zumindest nicht im eigenen Personalstamm. Die Versorgung laufe „stabil und nach Plan“, teilt ein Sprecher mit.
Im Öffentlichen Dienst das gleiche Bild: Von den Bezirken, die auf die Anfrage antworteten, ist zu erfahren, dass es mal hier und da weniger Termine gebe. Das hänge allerdings zum Teil mit den Schulferien zusammen, die bis zum Ende dieser Woche laufen. Und wo der Krankenstand tatsächlich hoch liegt, etwa im Sozialamt von Treptow-Köpenick mit einer Quote von 30 Prozent, da ist einer Sprecherin zufolge nicht die Erkältungswelle schuld. Der Krankenstand sei dort nämlich auch außerhalb der kalten Jahreszeit hoch.
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