
© dpa/Soeren Stache
Klimafaktor Reisen: Tourismus-Agentur Visit Berlin erarbeitet „Klima-Roadmap“
Berlin will seine Touristenzahlen steigern. Aber nicht seine Emissionen. Wie das gelingen kann, soll jetzt herausgefunden werden.
Stand:
Die Tourismus-Agentur Visit Berlin möchte bis Ende 2025 eine „umfassende Klima-Roadmap für den Tourismus“ erarbeiten. Dieses Vorhaben hat das Berliner Landesunternehmen am Mittwoch in einer Mitteilung angekündigt.
Wie es darin heißt, sollen bei der Roadmap „alle Aspekte des Tourismus- und Eventgeschäfts betrachtet“ werden: Hierunter fallen nach Ansicht der Agentur die Anreise und Unterbringung von Gästen, ihre Unternehmungen vor Ort sowie die Klimakosten von Konzerten und Messen.
Ziel sei es, eine Bilanz der aktuellen CO₂-Emissionen zu erstellen und dann Klimaschutzmaßnahmen zu entwickeln, um die Emissionen zu reduzieren. Der Senat will die Stadt bis 2045 „klimaneutral“ gemacht haben.
Laut Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) ist die Hauptstadt schon heute Vorreiter in Sachen Klimaschutz. „Mit der Klima-Roadmap für den Tourismus wird nun eine umfassende Datenlage geschaffen und eine Strategie erarbeitet, um in allen Aspekten eines Berlin-Besuchs – von der Hotelübernachtung bis zur Abreise – noch nachhaltiger zu werden“, sagte sie.
Das hehre Ziel, den CO₂-Ausstoß zu senken, kollidiert allerdings mit dem Ziel, eine Tourismus- und Veranstaltungswirtschaft mit internationalem Renommee in Berlin sitzen zu haben. In rund zwei Wochen feiert hier die Start-up- und Tech-Messe „Gitex Europe“ Premiere. Allein da werden tausende Besucher:innen aus dem Ausland erwartet.
Zudem kritisiert Visit-Berlin-Chef Burkhard Kieker regelmäßig, dass am Hauptstadtflughafen BER zu wenig Flieger landeten. Ob die kommerzielle Luftfahrt in absehbarer Zeit klimaneutral werden kann, bezweifeln Fachleute stark.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: