
© Lebensmelodien
Berliner Erinnerung an Papst Franziskus: „Unvergessen ist für uns die Audienz vor einem Jahr“
Das Schöneberger Projekt „Lebensmelodien“ zu jüdischer Musik während der Shoa wurde 2024 im Vatikan ausgezeichnet. Papst Franziskus habe „Zeichen gesetzt“, auch gegen Antisemitismus, sagt nun einer der beiden Gründer.
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Ein Jahr ist es her, dass das Musikprojekt „Lebensmelodien“ aus Berlin-Schöneberg im Vatikan von Papst Franziskus während einer Audienz als „Friedensprojekt“ geehrt worden ist. Die „Lebensmelodien“ führen Melodien und Lieder auf, die Jüdinnen und Juden während des Holocaust in den Lagern und Ghettos beim Überleben halfen.
Nach dem Tod des Papstes am Ostermontag erinnerten sich die Gründer des Projekts, der israelische Klarinettist Nur Ben Shalom und Superintendent des Kirchenkreises Tempelhof-Schöneberg, Michael Raddatz, an die Begegnung. „Unvergessen ist für uns die Papst-Audienz vor einem Jahr“, sagte Raddatz dem Tagesspiegel. Im Gespräch habe Papst Franziskus sich ihnen gegenüber klar im Kampf gegen Antisemitismus positioniert.
Franziskus sei ein „streitbarer Papst“ gewesen, so Raddatz. Er habe sich nicht gescheut, unbequeme Fragen zu stellen und festgefahrene Strukturen zu hinterfragen. „In seinen Bemühungen um Erneuerungen hat er mutige Schritte gewagt, viele Reformen angestoßen und erste wichtige Zeichen gesetzt“, sagte Raddatz.
Am Samstag vor einer Woche war Papst Franziskus in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom beigesetzt worden. Zuvor hatte es auf dem Petersplatz mit Staatsgästen aus aller Welt und einer Viertelmillion weiteren Teilnehmern eine bewegende Trauerfeier gegeben. Das Konklave zur Wahl des neuen Papstes beginnt am 7. Mai.
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