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Vor einigen Wochen gab es eine Demonstration gegen den Zaun um den Park. (Archivbild)

© Fabian Sommer/dpa

Umstrittene Park-Schließung in Kreuzberg: Der Kampf um den Görli-Zaun hat begonnen

„Tag Z“ steht unmittelbar bevor und Gegner:innen des Zaunbaus um den Görlitzer Park machen mobil. In einer öffentlichen Diskussionsrunde soll der Protest besprochen werden.

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Der Bau des Zauns um den Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg steht kurz bevor. Gegner:innen dieses Vorhabens rufen nun zu einer öffentlichen Versammlung am 5. Juni auf, um gegen die Pläne des Berliner Senats vorzugehen.

Sabotage der Arbeiten sowie Behinderungen und Blockaden sind dabei durchaus möglich. Bereits letztes Jahr hatten Aktivist:innen im Park das Sprengen von Polizeiketten, das Retten von Gefangenen, das Erstürmen von Barrikaden und vieles mehr geübt. Seit Langem bereiten sich mehrere Gruppierungen auf den „Tag Z“ vor, den Tag des ersten Spatenstichs für den Zaunbau.

„Ein Zaun, der tagsüber gebaut wird, kann nachts wieder abgebaut werden“, sagte ein Sprecher von „Görli 24/7“ im Juli letzten Jahres. Das Bündnis war es auch, die Drohschreiben an potenzielle Baufirmen verschickte, sich nicht für den Bau des Zauns zu bewerben.

Trotzdem hat sich bereits ein Unternehmen gefunden, die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt will die Arbeiten Anfang Juni beginnen lassen, im Park wurden bereits Messungen durchgeführt. Die Polizei kündigte an, die Arbeiten schützen zu wollen. Die Kosten liegen voraussichtlich bei rund 1.741.822 Euro.

Ein Zaun, der tagsüber gebaut wird, kann nachts wieder abgebaut werden.

Ein Sprecher von „Görli 24/7“ im Juli letzten Jahres

Am Donnerstag, dem 5. Juni um 18 Uhr, will „Görli 24/7“ eine Parkversammlung durchführen, um die Proteste gegen den Zaunbau zu diskutieren. „Den Zaunbau werden wir nicht hinnehmen und unsere Protestformen und Strategien bei der Parkversammlung am Donnerstag diskutieren!“, heißt es in einer Mitteilung.

Das Bündnis ist gegen die mit der Umzäunung einhergehende nächtliche Schließung des Parks und für ein „nachhaltiges Handlungskonzept gegen Obdachlosigkeit, Armut, Drogenhandel und sexualisierte Gewalt“.

Der Berliner Senat um Berlins Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) ist überzeugt von dem Projekt, durch eine Schließung und Umzäunung die Probleme bekämpfen zu können. Viele Anwohnende sehen jedoch „populistische Maßnahmen“ und befürchten, dass die sich die Drogenprobleme durch den Zaun noch mehr in ihre Kieze verschieben.

„Der Zaun soll gegen den Willen der Bevölkerung durchgesetzt werden“, sagt David Kiefer vom Bündnis „Görli zaunfrei“. „Auf unsere Argumente, Gesprächswünsche und Demonstrationen wurde mit Ignoranz reagiert.“

Der von den Grünen geführte Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg sieht die Umzäunung weiterhin kritisch, stellte zuletzt dennoch die weiteren Maßnahmen vor, wie zum Beispiel die Errichtung einer Sicherheitszentrale im Park.

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