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Delegation aus der Ukraine im Rathaus von Berlin Spandau.

© BA Spandau

Aus der Ukraine nach Berlin: Wird dieser Ort die neue Partnerstadt von Spandau?

Spandaus Bürgermeister empfing seinen Amtskollegen, dessen Stadt nur 150 Kilometer von Kiew entfernt liegt. Auch die Städtepartnerschaften in der Türkei und England sollen wiederbelebt werden.

Stand:

Bekommt Berlin-Spandau eine neue Partnerstadt in der Ukraine? Letzten Herbst hatte der Tagesspiegel hier den Namen der Stadt verraten, mit der es einen ersten zarten Kontakt gab: Korosten, 62.000 Einwohner, etwa 150 Kilometer westlich von Kiew gelegen. Vor einem Monat kündigte dann Spandaus Bürgermeister Frank Bewig, CDU, den ersten Besuch einer Delegation in Spandau an (hier im Tagesspiegel-Interview).

Und jetzt waren sie da: drei Tage lang, mit Besuchsprogramm, Bürgermeister und Co. „Im Rahmen des Treffens wurde ein Memorandum zur Freundschaft unterzeichnet“, hieß es hinterher aus dem Rathaus von Spandau, vor dem die blau-gelbe Flagge der Ukraine gehisst wurde. Ob da irgendwann mehr draus wird?

Die Delegation aus der Ukraine vor dem Rathaus von Berlin Spandau.

© BA Spandau

Die Spandauer Zählgemeinschaft im Rathaus (so was Ähnliches wie eine Koalition) aus CDU und Grüne, gestützt von der FDP, hatte sich 2023 zum Ziel gesetzt, eine Partnerstadt in der Ukraine zu finden.

„Im Fokus standen jetzt das gegenseitige Kennenlernen, der Austausch über mögliche Kooperationsformen sowie das gemeinsame Interesse an einer engeren kommunalen Verbindung“, teilte das Rathaus mit. Es gab auch Treffen mit einem Spandauer Wirtschaftsnetzwerk, dem Partnerschaftsverein sowie mit Vertretern der Ukrainischen Botschaft.

Bürgermeister Frank Bewig und Vize Carola Brückner empfingen die Gäste aus der Ukraine.

© BA Spandau

„Wir bewundern, mit welcher Stärke Sie als Volk, als Ukrainerinnen und Ukrainer, für Ihr Land einstehen“, ließ Spandaus Bürgermeister Frank Bewig, CDU, hinterher mitteilen.

Die Situation, in der Sie leben, ist für uns unbegreiflich. Gerade deshalb ist es uns ein wichtiges Anliegen, mit der neu geschlossenen Städtefreundschaft zwischen Spandau und Korosten ein Zeichen der Verbundenheit zu setzen – als Ausdruck unserer Solidarität und unseres Wunsches, auch in schwierigen Zeiten an Ihrer Seite zu stehen“, so Bewig.

Spandau pflegt seit den 50ern viele „Stadtpartnerschaften“. Zudem gibt es „Städtefreundschaften“, die aber einen Rang niedriger sind.

Dazu gehört die Stadt Faßberg bei Celle (da hoben viele Flugzeuge während der Luftbrücke nach Berlin-Gatow ab). Und seit 1995 die russische Stadt Wolgogradwobei der Kontakt seit dem russischen Angriff auf die Ukraine ruht.

Spandaus Bürgermeister Frank Bewig hatte letztens den abgebrochenen Kontakt zu Spandaus Partnerstädten in Israel und zuletzt in Paris wiederbelebt. Weitere Reisen sind in Planung – auch nach England und in die türkische Partnerstadt Iznik (seit 1987).

Dem Tagesspiegel hatte der Bürgermeister neulich gesagt: „Die Reise in die Türkei plane ich im Frühjahr 2026. Ich habe große Lust und würde mich freuen! Wir haben schon Kontakt mit engagierten türkischen Netzwerken aufgenommen. Dabei habe ich gelernt, dass viele türkische Familien aus der Spandauer Neustadt aus der Stadt Muş in Anatolien kommen, etwa 750 Kilometer östlich von Ankara. Auch diese Stadt würde ich gerne besuchen und dort über Spandau reden“, so Spandaus Bürgermeister zum Tagesspiegel.

Auch die eingeschlafene Partnerschaft mit der englischen Stadt Luton (seit 1959) soll wiederbelebt werden. Bewig zum Tagesspiegel: „Ich möchte auch den Kontakt ins britische Luton aufbauen, zu der wir ja dank der vielen Alliierten in Spandau eine besondere Beziehung pflegen. Der Kontakt ist nicht leicht, weil die Ansprechpartner wechseln. Aber 2026 möchte ich auch das angehen.“

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