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Die autonome Demo am Donnerstagabend in Berlin.

© Christian Mang/REUTERS

Newsblog zur „Meuterei“-Räumung in Berlin: Kiezkneipe geräumt – Hunderte Autonome ziehen durch die Stadt

Die Polizei hat ein weiteres linkes Symbol in Berlin geräumt: die Kneipe „Meuterei“ in Kreuzberg. Am Abend startete am Mauerpark ein Protestumzug. Der Newsblog.

Erneut ist der Konflikt um ein Symbol der linken und autonomen Szene in Berlin Anlass für einen großen Polizeieinsatz. Am Donnerstag hat die Polizei die Gerichtsvollzieherin die Kreuzberger Kiezkneipe "Meuterei" begleitet und diese anschließend geräumt. Am Abend zog die "TagX"-Demo von Autonomen vom Mauerpark fast bis zum Alexanderplatz. Wir begleiten die Ereignisse im Newsblog.

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Christoph Kluge
Author Christoph Kluge

Polizei sichert die geräumte Meuterei ab

Die Reichenberger Straße am Donnerstagabend.
Die Reichenberger Straße am Donnerstagabend.   Bild: Christoph M. Kluge
Die Polizei zeigt auch in der Nacht Präsenz vor der geräumten Kneipe Meuterei in der Reichenberger Straße. Etwa ein Dutzend Mannschaftswagen steht in der Straße. Es ist sehr ruhig. Der Verkehr fließt, Fußgänger:innen laufen vorbei, zwei Männer trinken vor dem Späti ihr letztes Bier aus. Es stehen jedoch Hamburger Gitter bereit, mit denen die Polizei die Straße gegebenenfalls abriegeln kann.
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Julius Geiler

Erst Hektik, dann Auflösung der Demo - weitgehend friedlich

Am Rosa-Luxemburg-Platz wird es plötzlich hektisch, als ein Gruppe von Demonstranten aus dem Polizei-Spalier ausbricht und in Richtung Alexanderplatz rennt. Kurz darauf wird die Demo aufgelöst. Die Situation ist kurzfristig chaotisch, mittlerweile haben aber viele Demonstranten schon den Heimweg angetreten. Bis dahin blieb der Aufzug weitgehend friedlich.
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Ingo Salmen
Author Ingo Salmen

Polizei spricht von 900 Teilnehmenden

Die Polizei gibt die Zahl der Teilnehmenden bei der "TagX"-Demonstration auf etwa 900. Andere Schätzungen gehen von 1500 bis 2000 Menschen aus, berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Vereinzelt sei es der Polizei zufolge zu Steinwürfen und dem Abbrennen von Pyrotechnik gekommen. Dabei habe die Polizei konsequent eingegriffen.
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Julius Geiler

Unruhe in der Kastanienallee

Kurzzeitig stoppte die Demo in der Kastanienallee. Grund: Ein unbeteiligter Jugendlicher soll dem Protestzug am Rand den Hiltergruß gezeigt haben und „Heil Hitler“ gerufen haben. Daraufhin soll er aus dem Demoblock mit einer Flasche beworfen worden sein, die ihn aber nicht traf. Die Polizei nahm den Jugendlichen fest, berichtet ein freier Fotograf. 
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Julius Geiler

Viele hundert Menschen am Mauerpark

Die Demo dürfte sich bald in Richtung U-Bahnhof Eberswalder Straße in Bewegung setzen. Über Mikrofon wird dazu aufgerufen sich „die Straße zu nehmen“. Eine Rednerin kündigt an: „Unsere Wut wird sich auf der Straße entladen, wenn sie uns unsere Räume nehmen, nehmen wir uns die Nacht“. 
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Julius Geiler
"TagX"-Demo: Großes Polizeiaufgebot am Mauerpark
In Prenzlauer Berg startet am Abend die linke „TagX“-Demonstration, die sich gegen die Räumung der Kreuzberger Szenekneipe „Meuterei“ heute Morgen richtet. Unzählige Polizeiautos stehen in der Eberswalder Straße bereit, auch in den Nebenstraßen Oderberger und Schwedter Straße sind viele Beamte präsent. Die Bundespolizei ist ebenfalls im Einsatz.

Es ist der Hauptprotest der autonomen Szene, die "Chaos stiften" will. Die Demo soll eine Zickzack-Route zum Alexanderplatz nehmen. Dabei soll sie auch am Haus des "Meuterei"-Eigentümers vorbeiführen.
Die Polizei steht bereit für die
Die Polizei steht bereit für die "TagX"-Demo.   Bild: Julius Geiler
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Madlen Haarbach
Author Madlen Haarbach
Meutereikollektiv: „Wir sind wütend"
In einer öffentlichen Erklärung äußerte sich das Kollektiv der Kneipe Meuterei zu der Räumung. „Wir sind wütend. Wütend darüber, dass über Jahre aufgebaute rebellische & solidarische Kiezkultur immer wieder zerstört wird“, heißt es darin. Das Kneipenkollektiv dankte den Unterstützer:innen und erklärte: „Unsere Räume wurden uns genommen, doch die Meuterei bleibt.“
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Madlen Haarbach
Author Madlen Haarbach

32 Festnahmen rund um die Räumung

Laut Angaben von Polizeisprecherin Anja Dierschke nahm die Polizei am Donnerstagmorgen insgesamt 32 Personen kurzzeitig fest. Darunter befinden sich die beiden Frauen, die in der Meuterei angetroffen und wegen Hausfriedensbruch angezeigt wurden. Die übrigen Personen wurden bei den Protestkundgebungen kurzzeitig festgenommen, ihnen wird demnach unter anderem Beleidigung, Sachbeschädigung, versuchte schwere Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und ein Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz vorgeworfen.
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Christoph Kluge
Author Christoph Kluge
Reichenberger Straße wieder befahrbar
Reichenberger Straße auf Höhe der Meuterei
Reichenberger Straße auf Höhe der Meuterei   Bild: Christoph M. Kluge
Die Reichenberger Straße ist jetzt wieder vollständig für den Straßenverkehr geöffnet. Die Polizei erlaubt auch das Parken wieder.

Die Türen und Fenster der Meuterei sind mit Pressspanplatten verschlossen worden. Davor stehen einige Mannschaftswagen der Polizei.
Meuterei nach der Räumung
Meuterei nach der Räumung   Bild: Christoph M. Kluge
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Madlen Haarbach
Author Madlen Haarbach

Linke Szene bereitet sich auf Räumungsdemo am Abend vor

An der Reichenberger Straße ist mittlerweile wieder Ruhe eingekehrt. Die Räumung verlief für die Polizei überwiegend unkompliziert. Innerhalb weniger Minuten gelangten Einsatzkräfte und Gerichtsvollzieherin über einen Hintereingang in das Gebäude, begleitet von Sprechchören und Krach von zwei Kundgebungen und aus den umliegenden Häusern. Um 8.13 Uhr öffneten Polizist:innen die Schiebetüren der Kneipe von innen und führten zwei Menschen heraus, die sich in der Kneipe aufgehalten hatten. Die Proteste rund um die Sperrzone hielten noch etwa drei weitere Stunden an, offenbar gab es auch mehrere Festnahmen. An die Fenster der geräumten Kneipe haben Handwerker mittlerweile Holzplatten geschraubt. 

Heute Abend will die autonome Szene ab 19 Uhr bei einer „Tag X“-Demo gegen die Räumung protestieren und laut Aufruf „Chaos stiften“. Die Demo soll um 19 Uhr am Mauerpark an der Eberswalder Straße starten und im Zickzack durch Prenzlauer Berg zum Alexanderplatz führen. Dabei führt die Route auch am angeblichen Wohnort des Eigentümers des Hauses in der Reichenberger Straße 58, Goran Nenadic, vorbei. 
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Jana Weiss
Author Jana Weiss

Das Bezirksamt sieht es mit großem Bedauern, dass durch die Gentrifizierung ein alternativer Lebensort nach dem anderen geräumt wird. Orte wie die Meuterei gehören ebenso zum Bezirk wie Wagenplätze und Hausprojekte. Es ist bitter, dass wir keine Handhabe haben, um den Forbestand zu schützen. Das wurde gestern auch von der Mehrheit der BVV so gesehen.

Monika Herrmann (Grüne), Bürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg

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Christoph Kluge
Author Christoph Kluge
Spontandemo wird zum kleinen Straßenfest
Reichenberger Straße
Reichenberger Straße   Bild: Christoph M. Kluge
Die Spontandemo ist einmal im Kreis gelaufen und nun wieder an der Ecke Reichenberger Straße / Manteuffelstraße angelangt, wo sie gestartet war. Hier trifft die Demonstration auf eine Polizeikette, die den Weg zur Sperrzone blockiert. Es ist warm, ein Lautsprecher spielt Techno und Hip Hop. Einige Demonstrant:innen setzen sich auf die Fahrbahn, öffnen Getränke.

Heute Abend ab 19 Uhr wird wieder demonstriert. Die "Tag X"-Demo soll vom Mauerpark bis zum Alexanderplatz gehen. In diesem Live-Blog werden wir auch von dort berichten.
Polizeikette an der Reichenberger Straße
Polizeikette an der Reichenberger Straße   Bild: Christoph M. Kluge
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Jana Weiss
Author Jana Weiss

Brennende Autos - Polizei nimmt Verdächtige beim Sprayen fest 

Nach dem Brand von Autos in Berlin-Mitte hat die Polizei in der Nähe drei Verdächtige wegen einer anderen Sachbeschädigung festgenommen. Das Trio wurde beim Besprühen einer Wand erwischt. Beweismittel seien beschlagnahmt worden, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Die Tat soll politisch motiviert gewesen sein. Bei den Verdächtigen handelt es sich um zwei 34 und 40 Jahre alte Frauen sowie einen 43 Jahre alten Mann, wie die Polizei mitteilte. Ob sie zwei Luxusautos in der Hannoverschen Straße und in der Neuen Schönhauser Straße angezündet haben, wird untersucht.

Am Donnerstag hatte die linke Szene stadtweit Proteste gegen die Räumung der linken Kiezkneipe „Meuterei“ in Kreuzberg angekündigt. Auch an anderen Orten in Berlin brannten Autos. Ein Zusammenhang mit den Protesten wird geprüft. (dpa)
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