
© „Letzte Generation“
Newsblog zur „Letzten Generation“: Polizei beendet alle Blockadeaktionen von Klimaaktivisten in Berlin
Klimaaktivisten blockieren vor Sommerpause mehrere Straßen + Bundeskanzler Scholz findet Klebeaktionen weiterhin „bekloppt“ + Die Klimaproteste in Berlin im Newsblog.
Stand:
Das Festkleben ist zu so etwas wie ihrem Markenzeichen geworden: Die Gruppe „Aufstand der letzten Generation“ will durch umfangreiche Proteste in Berlin Druck auf die Bundesregierung machen, entschiedener gegen den Klimawandel vorzugehen. Seit Ende April legt die Gruppe mit stadtweiten Aktionen Berlin immer wieder lahm. Die Aktivisten kleben sich inzwischen nicht mehr nur auf dem Asphalt fest, sondern auch an Autos.
- Auf Höhe Großer Stern/Hofjägerallee befinden sich acht Personen auf der Fahrbahn, vier von ihnen haben sich an der Straße festgeklebt. Weitere sechs Personen blockieren nach Angaben der Sprecherin nahe der CDU-Bundesgeschäftsstelle den Verkehr, hier haben sich vier von ihnen festgeklebt.
- An der Kreuzung Dorotheenstraße/Ebertstraße befinden sich fünf Menschen mit Transparenten auf der Straße.
- An der Kreuzung Heidestraße/Minna-Cauer-Straße blockieren nach Polizeiangaben sieben Personen die Zufahrt zum Tunnel.
Bundeskanzler Scholz findet Klebeaktionen weiterhin „bekloppt“
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat seine Wortwahl bei der Kritik an den Klebe-Aktionen von Klimaschützern verteidigt. „Ich finde die Aktionen bekloppt“, sagte Scholz den „Nürnberger Nachrichten“ (Dienstag). „Keine der Klebe-Aktionen hat irgendjemanden überzeugt, sondern nur die gesellschaftlichen Widerstände erhöht.“"Volksbühne" will Aktivisten der "Letzten Generation" von der Straße holen

"Letzte Generation" blockiert Großen Stern

Vor allem Nötigungen und Sachbeschädigungen
Innensenatorin will Blockaden auf Tagesordnung der Innenministerkonferenz setzen
Hörtipp: Podcast zur „Letzten Generation“
Blockade am Frankfurter Tor aufgelöst – Straße beschädigt
Die Polizei hat die Straßenblockade der „Letzten Generation“ am Frankfurter Tor aufgelöst. Das teilte die Behörde auf Twitter mit. Alle Verkehrsmaßnahmen seien eingestellt worden. Bilder der Klimagruppe zeigen, wie Einsatzkräfte eine Aktivistin wegtragen.Sie hätten ein Sand-Kleber-Gemisch verwendet, das dazu geführt habe, dass die Fahrbahn an der Stelle beschädigt sei, sagte der Sprecher. Sie müsse nun repariert werden.
Laut Polizei ist der entstandene Schaden 20 mal 20 Zentimeter groß. An der Frankfurter Allee, Ecke Petersburger Straße, ist eine Spur gesperrt.

In einer Chatgruppe der „Letzten Generation“ auf Telegram tauschen sich Aktivist:innen untereinander aus und berichten von den Blockaden. „Daniel klebt, dann Anna. Anna klebt an Katharina. Katharina klebt an Straße. Falk klebt an Straße. Hannah klebt an Straße. Micha klebt an Straße“, schreibt User Klatschmohn am Montagmorgen. Inzwischen fährt die Tram M10 wieder, wie die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) mitteilt. Das Frankfurter Tor ist weiter für den Autoverkehr blockiert.
User Wasabi berichtet von einem Autofahrer, der gefragt haben soll, „ob er ein bisschen über die Pfoten fahren dürfe“. Die Polizei habe nicht darauf reagiert.

"Letzte Generation" will heute Straßen blockieren – nicht nur in Berlin
"Letzte Generation" blockiert Fahrbahn am Frankfurter Tor
Klimaaktivisten der Gruppe "Letzte Generation" haben eine Straßenblockade am Frankfurter Tor begonnen. Betroffen ist die Frankfurter Allee stadtein- und auswärts. Die Berliner Polizei sprach am Montagmorgen von 16 Personen, einige davon hätten sich auf die Fahrbahn geklebt. Informationen über weitere Blockaden gebe es nicht. Laut der Verkehrsinformationszentrale Berlin gibt es Stau im gesamten Umfeld. Die Straßenbahnlinie M10 ist zwischen Bersarinplatz und S- und U-Bahnhof Warschauer Straße eingestellt. Die Polizei rückte an, um die Blockade aufzulösen.Grünen-Politikerin Kapek befürchtet zunehmende Gewalt gegen Klimaaktivisten
Die Berliner Grünen-Politikerin Antje Kapek befürchtet zunehmende Gewalt gegen Aktivisten der „Letzten Generation". Im „Bürgertalk“ des RBB warnte sie am Dienstag außerdem vor einer weiteren Eskalation durch politische Äußerungen.„Trotz alledem ist die Versammlungsfreiheit ein Grundrecht. Und dann hört man immer: Bei Nötigung hört's auf“, sagte die verkehrspolitische Sprecherin der Berliner Grünen-Fraktion am Dienstag. Politiker, die in den Raum stellen, es würde sich bei den Aktionen der "Letzten Generation" pauschal um Nötigung handeln, seien ihres "Erachtens nach Brandstifter".
Mehrheit der Deutschen hält Razzia bei der "Letzten Generation" für richtig
"Letzte Generation" kündigt Protestmarsch am Mittwoch an
Letzte Generation fordert zu Demonstrationen auf - keine Blockaden
Wegner will „sehr konsequent“ gegen Protestaktionen vorgehen
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat angekündigt, „sehr konsequent“ gegen die Protestaktionen der „Letzten Generation“ vorzugehen. „Wir werden nicht länger zulassen, dass einige wenige dem Klimaschutz einen Bärendienst erweisen und die Stadt in Stau legen“, sagte Wegner am Donnerstag im Berliner Abgeordnetenhaus. Er ergänzte: „Wir sagen klar ‚Ja‘ zum Klimaschutz, aber ‚Nein‘ zu diesen Aktionen.“
Auf die Nachfrage des Grüne-Abgeordneten Vasili Franco, ob er Menschen, die gegen die „Letzte Generation“ Selbstjustiz ausüben, genauso entschieden vorgehe, antwortete Wegner nicht direkt. Das Entscheidende sei, „dass die Bilder, die wir immer wieder auf den Straßen erleben, nicht mehr erleben wollen“. Der Senat stehe hinter Polizei und Feuerwehr. Da, wo auch möglicherweise Fehler im Einsatz geschähen, müssen sie aufgeklärt werden, sagte Wegner.
Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) sagte später auf eine ähnliche Frage, ob Selbstjustiz geahndet werde, die Berlinerinnen und Berliner sollten „selbstverständlich“ immer darauf warten, dass die Polizistinnen und Polizisten die Aktivisten von der Straße lösen und „nicht selber dazu greifen und etwas tun“. „Wenn das gemacht wird und auch dort eventuell Straftaten vollzogen werden, werden diese genauso wie bei den Klimaklebern zu werten sein“, fügte sie an. (Anna Thewalt, Robert Kiesel)
- Charlottenburg-Wilmersdorf
- Friedrich Merz
- Friedrichshain-Kreuzberg
- Klimaaktivismus
- Letzte Generation
- Mitte
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: