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Ein neues Dach.

© Deutsche Bahn AG

Mit sechs Jahren Verspätung: Bahnsteig am Berliner Ostkreuz hat jetzt ein Dach

Auch an anderen Berliner S-Bahnhöfen will die Bahn bauen. 230 Millionen Euro sollen in Barrierefreiheit und neue Ausgänge investiert werden.

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Sechs Jahre nach seiner Fertigstellung hat auch der untere Regional-Express(RE)-Bahnsteig am Berliner Bahnhof Ostkreuz ein Dach bekommen. Darauf hatte die Bahn damals aus Kostengründen verzichtet, was vielfach kritisiert worden war. Nun wurden knapp drei Millionen Euro investiert, um etwas für einen „Hauptbahnhof“ Selbstverständliches nachzurüsten. Denn das Ostkreuz ist mit werktäglich 253.000 Reisenden die am stärksten frequentierte Station Deutschlands (auf Platz 2 folgt Hamburg Hauptbahnhof).

Das 60 Meter kurze Dach an Gleis 1/2 ist das erste fertige Projekt des 2021 vom Land Berlin und Deutscher Bahn (DB) gestarteten Bahnhofsmodernisierungsprogramms. „Das neue Dach schützt Fahrgäste der stark frequentierten Regionalverkehrslinien RE1, RE2, RE7, RE8 und FEX vor Niederschlägen oder Sonne“, teilte die Bahn stolz mit. An den beiden nur von Regionalbahnen genutzten nördlichen Bahnsteigen werden Fahrgäste auch weiterhin im Regen stehen. Hier ist kein Dach geplant.

Am Donnerstag stellten Bahnchef Alexander Kaczmarek und Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) die nächsten Projekte in Berlin vor. Bis 2032 sollen etwa 230 Millionen Euro investiert werden, 50 Stationen sollen erneuert oder barrierefrei umgebaut werden, mehrere Stationen sollen einen weiteren Ausgang bekommen.

Als Nächstes sind diese drei S-Bahn-Stationen dran: Gehrenseestraße (Lichtenberg, S75), Wollankstraße (Pankow, S1, S25, S85) und Eichborndamm (Reinickendorf, S25). Gebaut wird seit über einem Jahr an der Gehrenseestraße, die Station ist seit Juni 2023 für eine Komplettsanierung inklusive Aufzug geschlossen. Die Wiedereröffnung ist schon zweimal verschoben worden, zuletzt war Ende 2024 genannt worden. Die Bahn hat die Verzögerung mit „ungeplanten Herausforderungen durch den vorgefundenen Baugrund“ entschuldigt. Wollankstraße und Eichborndamm sollen bis 2026 einen zusätzlichen, barrierefreien Ausgang bekommen.

In den kommenden Jahren sollen zudem entlang der S-Bahn-Linie S25 die Bahnsteige in Alt-Reinickendorf, Eichborndamm, Tegel und Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik verlängert werden. Diese Stationen waren nach dem Mauerfall nur sehr einfach saniert worden. In Marienfelde (S2) wird der Bahnsteig und die Personenunterführung modernisiert. Hier wird zwar seit Jahren die Dresdner Bahn komplett neu gebaut, als einzige S-Bahn-Station blieb Marienfelde jedoch bislang in dem Einfach-Zustand. Geplant ist ein zusätzlicher Ausgang Richtung Norden.

Auch der Bahnhof Tempelhof an der Ringbahn soll nun wirklich einen zusätzlichen Ausgang bekommen, und zwar Richtung Osten. Damit kann das Tempelhofer Feld künftig direkt erreicht werden. Über das Projekt hatte der Tagesspiegel erstmals vor acht Jahren berichtet, passiert ist: nichts. Kaulsdorf bekommt einen weiteren Zugang nach Südosten. Eröffnungsdaten nannte die Bahn am Donnerstag nicht.

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