
© Soeren Stache/dpa
Nach Droh-E-Mail: Berliner Schule wegen Bombendrohung geräumt
Nach einer per E-Mail eingegangener Drohung wurde die Gustav-Heinemann-Oberschule in Tempelhof-Schöneberg am Montagvormittag geräumt. Sie war nicht die einzige Schule, die solche Schreiben erhielt.
Stand:
Die Gustav-Heinemann-Oberschule in Marienfelde ist am Montag wegen einer Bombendrohung geräumt worden. Die Polizei suchte am frühen Morgen das Gebäude ab, wie der Schulleiter Carsten Hintze dem Tagesspiegel auf Nachfrage sagte. Kurz nach Mittag gab es dann Entwarnung. „Morgen kann der Unterricht wie gewohnt stattfinden“, sagte Hintze.
Am Sonntagabend war im Schulpostfach eine Droh-E-Mail eingegangen. Der Leiter informierte daraufhin die Polizei. Die Beamten seien zwar nicht davon ausgegangen, dass es sich um eine ernste Gefahr handele, erläuterte Hintze. Dennoch hätten sie sich entschieden, die Schule zu durchsuchen, um jedes Restrisiko auszuschließen. Um 7 Uhr rückten die Polizeikräfte an. Auch Spürhunde waren dabei im Einsatz.
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Die Schülerinnen und Schüler versammelten sich dem Schulleiter zufolge zunächst auf den sogenannten Alarmstellplätzen. Weil die Durchsuchung der Schule noch andauerte, wurden sie jedoch gegen 9 Uhr heimgeschickt: „Damit sie nicht so lange in der Kälte warten müssen.“ Um 12.30 Uhr wurden alle Räume freigegeben.
„Kein direkter Nahost-Bezug“
Die Polizei teilte über den Kurznachrichtendienst X mit, dass solche Drohschreiben in den vergangenen Tagen an mehrere Schulen in Berlin verschickt wurden. Nach „intensiver Prüfung“ hätten sich die E-Mails als nicht ernstzunehmend herausgestellt. „Dennoch finden an einigen Schulen sicherheitshalber Maßnahmen statt“, schrieben die Beamten am Montagnachmittag. Dazu liefen Ermittlungen wegen Störung des öffentlichen Friedens. Aus der Bildungsverwaltung war zunächst zu hören, dass die Droh-E-Mails keinen direkten Nahost-Bezug hätten.
Wie der Tagesspiegel erfuhr, war unter anderen die Ossietzky-Gemeinschaftsschule in Friedrichshain-Kreuzberg bedroht worden. Laut der „Berliner Zeitung“ soll am Montagmorgen auch das Barnim-Gymnasium in Altglienicke geräumt worden sein.
An allen Schulen außer der Heinemann-Oberschule konnte laut Bildungsverwaltung der Unterricht mit Verzögerungen stattfinden. Die Polizei bestätigte, dass Schulen in unterschiedlichen Bezirken, etwa in Reinickendorf, Lichtenberg, Tempelhof-Schöneberg und Friedrichshain-Kreuzberg, betroffen waren.
Erst vor etwa vier Wochen hatten in Brandenburg mehrere Schulen Bombendrohungen erhalten. An insgesamt 16 Schulen waren inhaltlich identische E-Mails mit bedrohlichem Inhalt gesendet worden. Betroffen waren 13 Schulen in Brandenburg an der Havel, zwei in Potsdam und eine in Kleinmachnow im Landkreis Potsdam-Mittelmark. An jeder Schule überprüfte die Polizei die Sicherheit vor Ort.
Die Beamten gingen jedoch „nicht von einer tatsächlichen Gefahrenlage aus, sodass der Schulbetrieb aus polizeilicher Sicht nicht eingeschränkt werden musste“. Wer die Mails verfasst hatte und was die Motivation dafür war, blieb zunächst unklar. Der Staatsschutz ermittelt wegen des Verdachts politisch motivierter Straftaten.
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