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Finsternis in Tegel: Auf dem Rollfeld, im Tower und im Terminal ist Feierabend.

© REUTERS/Michele Tantussi

Newsblog zur TXL-Schließung: Ehrenrunde, Fontänen und der letzte Flieger – in Tegel ist das Licht aus

Adieu, Flughafen Tegel: „Vielen blutet das Herz“, sagt Michael Müller. Ein Air-France-Airbus hat am Sonntag Luftfahrtgeschichte geschrieben. Der Abschied im Blog.

Am Sonntag ist am Berliner Flughafen Tegel um 15.39 Uhr die allerletzte Maschine gestartet, ein Flugzeug der Air France zum Flughafen Charles de Gaulle in Paris. Zuvor drehte sie noch eine Ehrenrunde ums Flughafengebäude, wurde mit einer Vierfach-Fontäne der Feuerwehr verabschiedet. Hunderte Schaulustige kamen. Am letzten regulären Betriebstag am Samstag waren es noch viel mehr. (Mehr dazu unten im Newsblog.)

[Adieu TXL: 46 Jahre flog Berlin auf Tegel, im November ist Schluss im Hexagon. Wir erinnern an Kofferberge, Prominenz im Provinz-Flair und schauen, wer in Zukunft im Berliner Norden landet. Die Themenseite TXL]

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Ingo Salmen
Author Ingo Salmen

Das Rollfeld liegt in Finsternis

Die Letzte macht das Licht aus - und das ist Terminal-Managerin Katy Krüger. In einer Ansprache vom Rollfeld, live in der "Abendschau" übertragen, hat sie Abschiedsworte an den Airport gesprochen - im Namen der "Flughafen-Familie". "Du warst klein und bist im Laufe der Jahre über dich hinausgewachsen", sagte Krüger über TXL. "Du bist in die Jahre gekommen und warst dennoch bis zum allerletzten Moment liebenswert." Ihr letzter Funkspruch wurde zum Nachruf: "Wir verneigen uns vor dir." Dann ging nach und nach das Licht auf dem Rollfeld aus - und auch die Beleuchtung am Tower und am Gebäude.
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Ingo Salmen
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Die Tegel-Familie erzählt ihre Geschichten

Bei den Abschiedsworten der Terminal-Managerin wurde noch einmal deutlich: Der Teamgeist war am Flughafen Tegel besonders ausgeprägt. Sonst hätte ein solche kleiner Airport kaum 24 Millionen Passagiere im Jahr abfertigen können. Manche Mitarbeiter arbeiteten Jahrzehnte hier. Fünf von ihnen haben uns zu Protokoll gegeben, was ihre schönsten Erinnerungen sind. Ein Beitrag für unsere Digital-Abonnenten.
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Ingo Salmen
Author Ingo Salmen

So erlebte unser Reporter den letzten TXL-Tag und den letzten Flug

Es werden weder Bänder durch-, noch Torten angeschnitten. Dennoch ist es ein historisches Ereignis. Nach sechs Jahrzehnten kehren Leere und Stille ein an einem Ort, der Berlin ebenso lange bewegt hat. Es war dann auch ein bewegender Abschied, als an diesem Sonntag das letzte Flugzeug am Flughafen Tegel startete - der Air-France-Airbus AF1235 nach Paris. Unser Kollege Kevin P. Hoffmann war dabei, am Flughafen und im Flugzeug. Hier schildert er seine Eindrücke - und macht deutlich, warum hier viele Jahrzehnte Berliner Luftfahrtgeschichte zu Ende gehen. TXL ist endgültig geschlossen.
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Ingo Salmen
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Nach kaum mehr als anderthalb Stunden: AF1235 gelandet

Um 17.08 Uhr setzte der letzte Flug aus Tegel auf dem Flughafen Charles de Gaulle in Paris auf, wie unser Kollege Kevin Hoffmann an Bord berichtet. Ein größerer Teil der Passagiere wird den Flughafen gar nicht verlassen, sondern die nächste Maschine zurück nach Berlin Brandenburg nehmen. Zum BER!
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Kevin P. Hoffmann

Gratis-Flüge und Champagner für alle - aber keine halben Gläser

Zur Feier des Tages hat die Crew von AF1235 unter einem Sitzplatz einen Gutschein über zwei Gratis-Flüge im Streckennetz der Air France versteckt. „Bitte nicht die Schwimmwesten auspacken“, warnt der Kapitän über den Lautsprecher. Nach zwei Minuten tönt aus dem mittleren Teil der Maschine Jubel und Applaus. Ein Herr mittleren Alters, der nach eigenen Angaben „noch nie was gewonnen hat“, freut sich über den Preis.

Die Crew schenkt auch Champagner aus. Die Bitte eines Gastes, man mögen ihm bitte nur ein halbes Glas einschenken, weil er noch arbeiten müsse, wird von der Stewardess ignoriert. „Heute ist doch ein besonderer Tag“, säuselt sie. „Na, wenn Sie das sagen...“, antwortet er.
Bild: Kevin P. Hoffmann
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Ingo Salmen
Author Ingo Salmen

So sieht die Zukunft des Flughafens Tegel aus

In einem symbolischen Akt übergibt Flughafenchef Lütke Daldrup im Terminal A 46 Jahre nach der Eröffnung des Sechsecks den Schlüssel an den Regierenden Bürgermeister - ein Nachbau des Schlüssels von 1974, einen Meter lang. "Hier kann etwas entstehen, was wirklich wieder die Zukunft Berlins ausmacht", sagt Müller. Wissenschaft und produzierende Industrie, die Beuth-Hochschule im alten Flughafen-Gebäude, Freizeitmöglichkeiten und tausend dringend benötigter Wohnungen - das soll die "Urban Tech Republic" mitbringen. "Hier entsteht ein neues Quartier."

Philipp Bouteiller, den Chef der Tegel Projekt GmbH, nennt das Vorhaben "eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas", fünf Quadratkilometer Fläche - zugleich mit architekturhistorischer Verantwortung. "Dieses Erbe ist uns wichtig." Es sei nun Zeit für Städte, die gesund machen und nicht krank machen, sagt Bouteiller. Tegel solle aber in der Tradition des Flughafens auch in Zukunft "Ort der Ankunft und Begegnung sein."
Bild: John MacDougall/Pool via REUTERS
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Ingo Salmen
Author Ingo Salmen

Lütke Daldrup: "Ein Flughafen, der Geschichte geschrieben hat"

Es steht noch eine weitere Zeromonie an. "Es schließt ein Flughafen, der mit der Berliner Nachkriegsgeschichte sehr eng verbunden ist. Ein Flughafen, der Geschichte und Geschichten geschrieben hat", sagt Berlins Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup. Zudem sei er eine architektonische Meisterleistung gewesen - von den damals noch jungen Architekten Meinhard von Gerkan und Volkwin Marg, die nun auch den BER geplant haben. Lütke Daldrup hebt auch das Engagement des Personals beim Abfertigen großer Passagierzahlen hervor - und dass es in Tegel keinen einzigen großen Unfall gegeben habe.
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Kevin P. Hoffmann

Tempelhof und der BER im Dunst

Erst hinter der östlichen Stadtgrenze dreht der Airbus A320 gen Süden ab gen Paris. AF1235 dreht doch noch eine Runde über die Stadt, hinweg über Köpenick und den Berliner Süden. Durch den Dunst erkennt man den BER und den ehemaligen Flughafen Tempelhof. Dann geht es gen Südwesten nach Paris.
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Ingo Salmen
Author Ingo Salmen

Eine Runde um TXL, Vierfach-Fontäne, Gänsehaut

Um 15 Uhr sollte AF1235 abheben. Doch der Air-France-Airbus hat noch immer nicht abgehoben. Der Grund: Er hat eine komplette Ehrenrunde ums Flughafen-Gebäude gedreht. 
Bild: John MacDougall/AFP POOL/dpa 
Jetzt ist die Maschine zurück auf dem Rollfeld - und wird dort vom Sirenengeheul der Feuerwehr empfangen - und großen Fontänen aus vier Löschfahrzeugen. Zoll, Service-Personal, das ganze Team Tegel hat sich daneben versammelt. Aus dem Kapitän winken Kapitän Ruch und die Crew. Ein Gänsehaut-Moment. Der Start wird übrigens in Richtung Osten erfolgen.
Bild: John MACDOUGALL/AFP
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