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Informationstafel im U-Bahnhof Klosterstraße.

© imago/Emmanuele Contini/IMAGO/Emmanuele Contini

Update

Schläge, Tritte und Nazi-Grüße: Zwei rechtsextreme Angriffe in Berliner Zügen an einem Tag – Grüne fordern Sicherheitsgipfel

Erst attackieren Jugendliche in der Ringbahn einen 22-Jährigen, wenig später Vermummte einen 25-Jährigen in einer U-Bahn in Mitte. Der Staatsschutz ermittelt in beiden Fällen.

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Schläge, Tritte und Nazi-Grüße: Binnen weniger Stunden hat es am vergangenen Freitag in Berlin zwei rechtsextreme Angriffe gegeben. Der erste ereignete sich am Nachmittag in der S-Bahn, der zweite am Abend in der U-Bahn.

Ario Mirzaie von den Grünen im Abgeordnetenhaus, Sprecher für Strategien gegen Rechts, forderte am Sonntag angesichts der Angriffe „einen Sicherheitsgipfel gegen Rechtsextremismus“. Dieser solle Politik, Sicherheitsbehörden, Verkehrsbetriebe, Wissenschaft und Zivilgesellschaft an einen Tisch bringen.

Die Innensenatorin und die Sicherheitsbehörden müssten den Druck auf die rechtsextreme Szene erhöhen, so der Grünen-Abgeordnete. Laut einer aktuellen Anfrage Mirzaies wurden 2024 in Berlin insgesamt 2.520 rechte Straftaten erfasst, der höchste Stand seit fünf Jahren. 

Wie die Polizei am Sonnabend berichtete, zeigte ein 22-Jähriger zunächst eine gefährliche Körperverletzung an. Demnach seien gegen 17.30 Uhr am Bahnhof Ostkreuz zwei unbekannte Jugendliche in eine Ringbahn der Linie S42 in Richtung Norden eingestiegen.

Sie sollen den 22-Jährigen aufgefordert haben, einen antirassistischen Aufkleber von seinem Rucksack zu entfernen. Als er sich der Forderung widersetzte, wurde er nach eigener Aussage von den beiden bedroht, geschlagen und getreten.

Am Bahnhof Landsberger Allee sollen die beiden einen Hitlergruß gezeigt haben und geflohen sein. Der 22-Jährige blieb körperlich unverletzt.

Vermummte attackieren Kanadier und rufen „Heil Hitler“

Wenig später, gegen 22.30 Uhr, wurde ein 25-jähriger Kanadier mit asiatischen Wurzeln in einer U-Bahn der Linie U2 von zwei Vermummten attackiert. Dabei hätten sie verfassungsfeindliche sowie rassistische Parolen skandiert, teilte die Polizei am Samstag mit.

Wie ein Sprecher berichtete, traten die beiden Männer den 25-jährigen Mann in einem Waggon am Bahnhof Klosterstraße in den Bauch und riefen „Heil Hitler“.

Der Mann wechselte daraufhin mit seiner Begleiterin den Wagen. Die Angreifer gingen ihm einem Polizeibericht zufolge am U-Bahnhof Senefelderplatz hinterher und schlugen ihm ins Gesicht. Dabei wurde er zusätzlich rassistisch beleidigt.

Erst als zwei Zeuginnen dazwischen gingen, sollen die Angreifer von dem Mann abgelassen haben und geflüchtet sein. Der Mann erlitt Kopfverletzungen, ließ sie aber der Mitteilung zufolge nicht behandeln. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt nun in beiden Fällen die weiteren Hintergründe.

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