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Der Außenbereich vor dem Technoclub „Renate“ in Friedrichshain ist nach einem Brand zerstört.

© dpa/Fabian Sommer

Update

„Renate“ nach Feuer wieder geöffnet: Polizei ermittelt wegen Brandstiftung an Berliner Technoclub

Ein Feuer hat Teile des Außenbereichs der Renate am Markgrafendamm verwüstet. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung. Die Betreiber setzen den Clubbetrieb dennoch fort.

Stand:

Das Feuer am bekannten Technoclub „Renate“ in Berlin-Friedrichshain ist mutmaßlich gelegt worden. Die Polizei ermittle wegen des Verdachts der Brandstiftung an einem Holzanbau auf dem Gelände, sagte eine Sprecherin.

In der Nacht zu Donnerstag hatte vor allem der hölzerne Zaun in der Nähe des Eingangs gebrannt. Die Flammen griffen dann auf das Eingangsgebäude und den Garten über, hätten sich aber nicht auf das Hauptgebäude ausgeweitet, hatte der Club mitgeteilt. Zum Zeitpunkt des Feuers war das Gelände geschlossen. Die Feuerwehr war mehrere Stunden im Einsatz.

Am Donnerstagabend war der Club wieder geöffnet. Zahlreiche Menschen gingen an Absperrungen vorbei auf das Gelände und in das große Gebäude, ein früheres Wohnhaus.

Teile des Eingangs, der Holzzaun und die Hütte im Vordergarten, sind komplett niedergebrannt.

© Mario Heller / Tagesspiegel

Der Eingangsbereich des Clubs ist verwüstet.

© Tagesspiegel/Mario Heller

Nach Polizeiangaben hatte ein Passant gegen 2.15 Uhr die Feuerwehr alarmiert. Die gesamte Straße wurde wegen des Einsatzes von 2.21 Uhr bis 4.56 Uhr gesperrt, hieß es von der Polizei. Medienberichten zufolge sollen Anwohner Knallgeräusche gehört haben.

Ein Sprecher der Berliner Feuerwehr sagte am späten Nachmittag, Hinweise auf Explosionen habe es nicht gegeben. Die eigentlichen Löscharbeiten hätten rund zwei Stunden gedauert, 37 Feuerwehrleute seien im Einsatz gewesen. Der Sprecher bestätigte, dass sich in den Räumen des Clubs zur Brandzeit niemand aufgehalten habe und niemand verletzt worden sei. Gegen 8.30 Uhr war der Einsatz beendet.

Der Club zeigte sich nach dem Feuer schockiert.

© Mario Heller / Tagesspiegel

„Obwohl die ersten Bilder und Berichte zum Brand sehr beunruhigend wirkten, sind wir erleichtert sagen zu können, dass die Lage in Wirklichkeit weniger dramatisch ist, als es zunächst schien“, teilte der Club am Donnerstagnachmittag dem Tagesspiegel mit. Nach einer Schadensbegutachtung und nach Rücksprache mit den Behörden wolle man noch am selben Tag wie gewohnt öffnen und das Programm zur Fête de la Musique wie geplant fortsetzen.

„Wir sind schockiert – dieser Vorfall trifft uns direkt vor einem unserer größten Wochenenden im Jahr“, hieß es vom Club Renate. „Wir haben lange dafür geplant, da es unser letztes Fête de la Musique in der Nachbarschaft sein wird. Mit etwas Einsatz und Umorganisation können wir aber weitermachen.“ Auch das Indoor-Programm solle wie geplant weiterlaufen. Der beschädigte Gartenteil werde für Gäste abgesperrt. 

Offenbar wurde bei dem Brand auch eine Ampelanlage zerstört.

© Mario Heller / Tagesspiegel

Man sei gegen 2 Uhr am Donnerstagmorgen über den Brand informiert worden, teilte die Renate mit. Die Feuerwehr habe die Flammen jedoch schnell unter Kontrolle gebracht. Der Brand sei am Zaun des Clubs in der Nähe des Eingangs an der Straße Alt-Stralau ausgebrochen und habe anschließend auf das Eingangsgebäude sowie einen kleinen Teil des Gartens übergegriffen.

Das Hauptgebäude, die Kreativstudios sowie der größte Teil des Gartens seien unversehrt geblieben. Der Brandschaden im Garten betreffe nur einen kleinen Bereich, der normalerweise als Ruhezone diene. DJ-Pult, Bar und Technik seien unbeschädigt.

Auch ein Werbeschild auf dem Gehweg blieb nicht von den Flammen verschont.

© Mario Heller / Tagesspiegel

Am Donnerstagmorgen waren die Reste des abgebrannten Zauns und des Biergartens „Renate Garten“ vor dem großen Altbau zu sehen. Eine Ampel auf der Kreuzung war durch die Hitze beschädigt worden. Auf dem Gelände des Clubs lagen verkohlte Trümmer. Eine Holzhütte war ebenso abgebrannt wie ein Fotoautomat. Fotos mehrerer Medien aus der Nacht zeigen meterhohe Flammen an dem Zaun und in dem Biergarten. 

Videos in den sozialen Medien dokumentieren die Größe des Brandes. Dort ist unter anderem zu sehen, wie die Feuerwehr mit Blaulicht herbeieilt, während der Vordergarten des Clubgeländes sowie mehrere Bäume in Flammen stehen. Auch Anwohner filmten, wie mehrere Einsatzkräfte zeitgleich das Feuer löschten.

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Der Club, der früher Wilde Renate hieß, wurde 2007 eröffnet und gilt vielen als Berliner Kult-Ort. Seine Räumlichkeiten erinnern an eine riesige WG-Party – sie erstrecken sich über mehrere Etagen eines alten Wohnhauses, inklusive Treppenhaus und Türrahmen. 

Erst im vergangenen Jahr verkündeten die Betreiber das Aus zum Ende des Jahres 2025. Unter anderem bedroht die Verlängerung der A100 die Existenz des Clubs.

Für Anfang Juli wurde ein großer Ausverkauf von Einrichtungsgegenständen wie Möbeln, Dekoration und Kostümen im Internet angekündigt: „Bevor die Zeit für Veränderungen kommt, möchten wir die Liebe zu unserem Club teilen; einem Ort voller Geschichten, wilder Partys und unvergesslicher Momente. Lasst uns gemeinsam den Club leeren und alles feiern, was wir in diesem Raum geteilt haben.“ (mit dpa)

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