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Stadtentwicklungsplan 2040: Großteil der Neubauwohnungen wird im Berliner Osten entstehen

Vor allem in den östlichen Randbezirken gibt es noch Freiflächen, die für Wohnungsbau genutzt werden können. Laut SPD-Bausenator Christian Gaebler hat das auch mit der Geschichte Berlins zu tun.

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Die große Mehrheit der neuen Wohnungen, die in den kommenden Jahren in Berlin gebaut werden, wird im Osten der Stadt entstehen. Das geht aus dem „Stadtentwicklungsplan Wohnen 2040“ (STEP 2040), den der Senat am Dienstag beschlossen hat.

Für große Bauvorhaben ab 200 Wohnungen sieht der Senat ein Flächenpotenzial von bis zu 175.500 Wohnungen bis 2040. Allein 92.000 davon liegen in den Bezirken Pankow, Treptow-Köpenick, Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf. Am wenigsten Potenzial sieht der Senat in Steglitz-Zehlendorf mit bis zu 4500 Wohnungen. Auch bei den mittelgroßen Wohnungsbaupotenzialen (zwischen 50 und 200 Wohnungen) liegen die Ost-Bezirke Pankow (5800) und Lichtenberg (5200) an der Spitze.

Der STEP 2040 ist ein informelles Planungsinstrument für die Berliner Verwaltung. Es soll für den mittel- und langfristigen Wohnraumbedarf ein entsprechendes Flächenpotenzial aufweisen. Die Autoren des von der Stadtentwicklungsverwaltung erarbeiteten Plans gehen davon aus, dass Berlin von 2022 bis 2040 insgesamt 222.000 Wohnungen benötigt, um auf den bereits bestehenden Wohnraummangel und auf das Bevölkerungswachstum zu reagieren.

Bausenator Gaebler: „Das Potenzial ist da“

„Das Potenzial ist da, aber es muss natürlich auch gehoben werden“, sagte Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD) am Dienstag im Anschluss an die erste Sitzung des Senats nach der Sommerpause. „So wie wir die Stadtgesellschaft und die lebendigen Diskussionen kennen, wird nicht an jeder Stelle möglich sein.“ Das sei auch nachvollziehbar, sagte Gaebler.

Im Laufe der Legislaturperiode will der Senat daher weitere Flächenpotenziale prüfen – auch weil er anstrebt, eine Flächenvorsorge für weitere 50.000 Wohnungen auszuweisen, um auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren zu können.

Zurzeit hinkt Berlin seinen Neubauzielen stark hinterher. Von 2022 bis 2026 müssten jedes Jahr 20.000 Wohnungen gebaut werden, um den Bedarf zu decken. Im vergangenen Jahr wurden nur rund 16.000 fertig. Auch dieses und kommendes Jahr wird die Zielmarke aller Voraussicht nach verfehlt werden.

Mit Blick auf die Flächenverteilung sprach Gaebler von einem „leichten Überhang im Osten“, der auch historisch bedingt sei. Die ehemaligen Rieselfelder – große Flächen, auf die Berlin früher sein Abwasser leitete – würden nun mal im Nordosten der Stadt liegen, sagte Gaebler. „Diese Flächen waren von Anfang an immer schon als Stadterweiterungsflächen geplant.“ Dies betreffe vor allem Pankow, wo mit Abstand die meisten Neubauvorhaben Berlins gibt.

Senat beschließt B-Plan-Entwurf für das „Schumacher Quartier“

Allerdings gebe es auch im Westen der Stadt große Wohnungsbaupotenziale, betonte der SPD-Politiker. Er verwies unter anderem auf die „Siemensstadt Square“ und das „Neue Gartenfeld“ in Spandau, wo zusammen rund 6500 Wohnungen entstehen sollen.

Beide Projekte gehören zu den 24 sogenannten neuen Stadtquartieren – Gebiete, in denen ganze Viertel nebst sozialer Infrastruktur vom Senat geplant und vorrangig von den landeseigenen Wohnungsgesellschaften gebaut werden sollen.

Für ein weiteres dieser neuen Stadtquartiere – dem „Schumacher Quartier“ auf dem ehemaligen Flughafen Tegel – beschloss der Senat am Dienstag einen Entwurf für einen Bebauungsplan. Dabei geht es um eine Teilfläche des „Schumacher Quartiers“ neben der Bundesautobahn 111, auf dem rund 810 Wohnungen entstehen sollen. Baubeginn soll im Spätsommer 2026 sein, 2028 sollen erste Bewohner einziehen können. Der B-Plan muss noch vom Abgeordnetenhaus beschlossen werden.

Insgesamt sind auf dem ehemaligen Flughafen Tegel mindestens 5000 Wohnungen sowie der Wirtschaftsstandort „Urban Tech Republic“ geplant. Aktuell ist auf einem Teil des Geländes noch eine Großunterunterkunft für Geflüchtete untergebracht. Diese soll noch bis Ende 2025 genutzt werden.

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