
Pater Frido Pflüger leitet den Flüchtlingsdienst der Jesuiten. Im Interview spricht er über Bürgerängste, Nöte von Asylbewerbern und illegale Camps.

Pater Frido Pflüger leitet den Flüchtlingsdienst der Jesuiten. Im Interview spricht er über Bürgerängste, Nöte von Asylbewerbern und illegale Camps.
Pater Pflüger vom Flüchtlingsdienst der Jesuiten spricht im PNN-Interview über Bürgerängste und die Nöte von Asylbewerbern.
EINLADUNGSeit Monaten campieren Flüchtlinge am Oranienplatz in Kreuzberg. Sie fordern mehr Rechte und bessere Lebensbedingungen für Asylbewerber in Deutschland.
Fünfmal wollten die Rechtsextremen am Sonnabend demonstrieren, fünfmal störten Bürger lautstark, auch in Hellersdorf.

Hatice Akyün über rechte Hetze und den Kampf um Menschenwürde.

Die Debatte um Flüchtlinge zeigt: In der Asylpolitik kann der Staat es keiner Interessengruppe recht machen. Wer ein Bleiberecht für alle fordert, der nimmt in Kauf, dass Menschhändler künftig über unsere Einwanderungspolitik bestimmen.
Fünfmal wollen die Rechtsextremen am Sonnabend demonstrieren – fünfmal stören Bürger lautstark. Zum Moritzplatz schaffen es die Neonazis gar nicht erst, in Hellersdorf treffen sie auf massiven Protest.

Die NPD will am Samstag an fünf Orten in der gesamten Stadt gegen Flüchtlingsheime demonstrieren. Mehrere hundert Polizisten sind den ganzen Tag über im Einsatz.

Die NPD will am Samstag an fünf Orten in der gesamten Stadt gegen Flüchtlingsheime demonstrieren. Mehrere hundert Polizisten sind den ganzen Tag über im Einsatz.
Für mehr als vier Stunden haben Bewohner des Flüchtlingscamps auf dem Oranienplatz am Montag die Oranienstraße in Kreuzberg komplett gesperrt. Erst am Nachmittag konnte der Verkehr wieder fließen.

Das Flüchtlingscamp am Oranienplatz ist umstritten und politisch nur geduldet. Doch wer sind eigentlich die Menschen, die hier seit Monaten leben? Was tun und hoffen sie? Ein Besuch.

"Für Freiheit und Demokratie in der Türkei" spielte der Pianist Davide Martello am Dienstagabend auf dem Oranienplatz in Berlin. Vor wenigen Wochen saß er mit dem gleichen Klavier auf dem Taksim-Platz in der Türkei und sorgte für eine Sensation inmitten der Unruhen. Heute ist er schon wieder in Hamburg und in der Sendung von Markus Lanz. Dann geht es weiter, nach London, Paris...

Davide Martello sorgte mit seinem spontanen Klavierkonzert auf dem Taksim-Platz in der Türkei für eine Sensation inmitten der Unruhen. Nun ist der Pianist in Berlin und spielt auch hier "für Freiheit und Demokratie in der Türkei".

Der Leserbrief eines Berliner Bereitschaftspolizisten hat eine intensive Debatte über den mangelnden Respekt gegenüber Beamten ausgelöst. Er fordert mehr Unterstützung vom Präsidium. Innensenator Frank Henkel weist die Kritik nun zurück.
Mehr als 1500 Demonstranten zogen am Sonntag durch Berlin, um den Opfern des Sivas-Massaker von 1993 in der Türkei zu gedenken. Bei dem Angriff auf eine alevitische Kulturveranstaltung starben damals 37 Menschen.
Nach der Eskalation der vergangenen Woche, bei der ein 27-jähriger Mann mit einem Messer verletzt wurde und ein Polizeiaufgebot von 250 Beamten anrückte, dürfen die Flüchtlinge vorerst in ihrem Camp auf dem Kreuzberger Oranienplatz bleiben.

Nach dem Tumult am Montag auf dem Flüchtlings-Protest-Camp am Oranienplatz in Berlin, wird gegen den mutmaßlichen Messerstecher nun wegen versuchten Totschlags ermittelt. Bei Flüchtlingen und Anwohnern herrscht derzeit eine ambivalente Stimmung.

Nach einem eskalierten Polizeieinsatz in Kreuzberg haben die Bewohner des Flüchtlings-Camps vom Oranienplatz mit einer Sitzblockade vor dem Polizeipräsidium protestiert. Zwischen einem Großaufgebot der Polizei und Aktivisten kam es am Montagabend zu Auseinandersetzungen.
Um das Flüchtlingscamp am Oranienplatz gab es am Montagabend teils schwere Auseinandersetzungen. Die Polizei war gerufen worden, nachdem einer der Bewohner bei einem Messerangriff verletzt worden war. Im Anschluss eskalierte die Situation. 200 Menschen versammelten sich gegen rund 250 Beamte.
Die Türken in Berlin verfolgen die Nachrichten aus der Türkei Tag und Nacht. Sie solidarisieren sich mit den Protesten in ihrer Heimat und fordern ein Ende der Gewalt. Am Sonntag protestierten sie in Kreuzberg und vor der Botschaft Ankaras.

Die Türken in Berlin verfolgen die Nachrichten aus der Türkei Tag und Nacht. Sie solidarisieren sich mit den Protesten in ihrer Heimat und fordern ein Ende der Gewalt. Am Sonntag protestierten sie in Kreuzberg und vor der Botschaft Ankaras.

Wir haben Hoffnung organisiert, sagt Silke Fischer. Sie brachte in Kreuzberg alle an einen Tisch: Geschäftsleute, Nachbarn, Jugendliche und Polizei. Es war der Anfang vom Ende der Traditionsrandale am 1. Mai.

Aus bislang ungeklärten Gründen gingen am Donnerstagabend im Flüchtlingslager am Oranienplatz zwei Männer aufeinander los und verletzten sich dabei. Unter Widerstand brachten Polizeibeamte die beiden Männer zu ihrem Gruppenwagen. Anwohner missbilligten diese polizeiliche Maßnahme.

Ein geändertes Asylrecht ist nicht in Sicht – also zelten die Flüchtlinge weiter am Oranienplatz. Sie fordern: Keine Abschiebungen mehr und keine Residenzpflicht. Bürger und Bürgermeister sind dafür und lassen die Flüchtlinge gewähren. Doch es regt sich Widerstand.

Seit dem Herbst demonstrieren Flüchtlinge in Berlin für bessere Asylbedingungen. Jetzt sind sie mit dem Bus zu Heimen in ganz Deutschland aufgebrochen.

Berlin - Das Bauwerk ist am Checkpoint Charlie schwer zu übersehen, so groß ist das 18-Meter-Panometer des Kreuzberger Künstlers Yadegar Asisi. Darin zeigt er ein 60 Meter langes Panorama an einem fiktiven Herbsttag in den Achtzigerjahren.

Am Checkpoint Charlie zeigt das grandiose Panorama von Yadegar Asisi den Maueralltag zwischen Mitte und Kreuzberg. Jetzt dürfen Kinder und Jugendliche bis zum Monatsende gratis rein.

Seit drei Monaten kampieren Flüchtlinge auf dem Oranienplatz, um für ihre Rechte zu demonstrieren, gegen Residenzpflicht und Abschiebungen. Trotz Kälte und Problemen mit Justiz und Störenfrieden wollen sie in ihren Zelten über den Winter ausharren.

Wenn etwas nicht gelingt oder nicht abgeschlossen wird, empfinden wir das als Schmach, die es zu verstecken gilt. Dabei beginnen Missgeschicke mit einem Abenteuer und enden mit einer Überraschung. Ein Plädoyer für das Scheitern.

In der von Flüchtlingen besetzten ehemaligen Schule in der Reichenberger Straße in Kreuzberg ist es in der vergangenen Nacht zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung gekommen. Bei einem Streit in der Küche zückte ein Mann plötzlich ein Messer.
Werner van Bebber freut sich, dass es in Kreuzberg nicht nur Touristen gibt.

Bis Ende März werden die Flüchtlinge und ihre Unterstützer in der Kreuzberger Schule geduldet. Danach sollen neue Mieter einziehen. Im Camp will niemand davon wissen. Bezirksbürgermeister Franz Schulz bleibt gelassen: Er setzt auf eine Auflösung der Proteste aus Ermüdung.

Ob am Brandenburger Tor oder am Oranienplatz in Kreuzberg: Die in Berlin protestierenden Flüchtlinge frieren. In der besetzten Gerhart-Hauptmann-Schule will die Kreuzberger Fraktion nun überwintern. Doch der Protest soll auch weitergehen.
![Lagerfeuer statt Räumung. [GRUNDTEXT]Nach der Besetzung der Kreuzberger Gerhart-Hauptmann- Schule am Sonnabend durch die Flüchtlinge und Kiezinitiativen verzichtete der Bezirk auf einen Polizeieinsatz.](/images/7376341/alternates/BASE_21_9_W300/1658804397000/fluchtlinge-berlin-kreuberg-oranienplatz.jpeg)
Die Flüchtlinge am Berliner Oranienplatz frieren. In der besetzten Hauptmann-Schule wollen sie überwintern. Doch ihr Protestcamp soll auch erhalten bleiben.
Etwa 100 linke Aktivisten haben am Sonnabend ein leerstehendes Schulgebäude in der Reichenberger Straße/Ecke Ohlauer Straße in Kreuzberg besetzt. „Wir sind eine Gruppe von Geflüchteten und Unterstützerinnen, die für die Abschaffung der Lagerpflicht, der Residenzpflicht und den sofortigen Stopp aller Abschiebungen kämpfen“, sagte eine Sprecherin am Nachmittag.

Ein leerstehendes Schulgebäude in der Reichenberger Straße wurde besetzt. Rund 100 Aktivisten aus der linken Szene sollen in das Gebäude eingedrungen sein. Sie wollen damit gegen die Asylpolitik protestieren - und sie fordern ein Gebäude, in dem die Flüchtlinge aus dem Camp auf dem Oranienplatz unterkommen können.

Die Flüchtlinge am Oranienplatz rüsten ihr Camp für den Winter auf. Der Bezirk ist damit einverstanden - auch wenn noch gar nicht klar ist, wie lange die Flüchtlinge bleiben wollen.

Am 15. Oktober wurden in Berlin 25 Aktivisten verhaftet. Schon kurz danach gab es erste Anzeigen gegen Beamte. Jetzt melden sich weitere Demonstranten zu Wort und berichten von Misshandlungen.

Opposition kritisiert im Innenausschuss das Vorgehen der Polizei Bezirke fordern vom Senat eine bessere Verteilung von Asylbewerbern.
Ein Jahr nach der NSU-Mordserie gingen am Sonntag etwa 2000 Menschen auf die Straße. Die Teilnehmer protestierten gegen Rassismus in Deutschland und forderten einen Abschiebestopp.
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