Eine Lösung ist gefunden, endlich. Die Flüchtlinge vom Oranienplatz müssen nicht frierend und teilweise hungernd in ihren Zelten überwintern.
Oranienplatz

Die Flüchtlinge ziehen in eine feste Unterkunft, nur noch ein Infostand soll auf dem Oranienplatz bleiben. Der Hungerstreik aber, den andere Asylbewerber am Pariser Platz begonnen haben, geht weiter.

Bereits vor einem Jahr protestierten Asylbewerber am Brandenburger Tor. Auch sie traten in den Hungerstreik. Mit der Polizei kam es immer wieder zu Konflikten.

Hungerstreik vor dem Brandenburger Tor, Flüchtlinge in einem Zeltlager mitten in Kreuzberg - das Leid der Asylsuchenden ist in Berlin wieder präsent. Endlich, findet Sidney Gennies. Denn es zeigt, dass deutscher Wohlstand nur auf Kosten anderer funktioniert.

Sie protestieren gegen Residenzpflicht und ihre drohende Abschiebung: Erneut haben sich Asylbewerber am Brandenburger Tor niedergelassen und sind in einen Hungerstreik getreten. Für die Flüchtlinge, die seit fast einem Jahr auf dem Kreuzberger Oranienplatz wohnen, gibt es indes immer noch keine Lösung.
Berlins Sozialsenator Mario Czaja (CDU) hat den Flüchtlingen vom Oranienplatz eine Lösung ihrer Unterkunftsprobleme in Aussicht gestellt. „Wir werden einen Weg finden, wir müssen auch einen finden, denn es wird nicht wärmer“, sagte Czaja am Montag mit Blick auf den nahenden Winter.

Berlins Integrationsbeauftragte Monika Lüke im Interview über Flüchtlinge am Oranienplatz und vor Lampedusa und falsche Verbote für Asylsuchende.

Hunger, offene Rechnungen, Frustration: Die Situation des Flüchtlingscamps am Kreuzberger Oranienplatz ist viel dramatischer als bislang bekannt.

Seit 22 Jahren lebt er in Berlin – aber eigentlich dürfte er nicht hier sein. Die Geschichte eines Flüchtlings vom Oranienplatz
Muss das Flüchtlingscamp in Kreuzberg weichen? Der Senat prüft, den Bewohnern Räume anzubieten.
Muss das Flüchtlingscamp in Kreuzberg weichen? Der Senat prüft, den Bewohnern Räume anzubieten.

Seit 22 Jahren lebt Mohamed in Berlin – aber eigentlich dürfte er nicht hier sein. Seine letzte Hoffnung setzt er in eine Petition. Die Geschichte eines Flüchtlings vom Oranienplatz.

Einen Tag vor der Bundestagswahl mobilisieren die rechten Parteien noch einmal ihre Anhänger in Berlin. NPD, Pro Deutschland und Die Rechte veranstalteten Kundgebungen, stadtweit waren 1500 Polizisten im Einsatz.
Kleine Teilnehmerzahl, große Wirkung: 200 Demonstranten zogen am Mittwochabend von Mitte nach Kreuzberg - dort brach in vielen Straßen der Verkehr zusammen.

Die Satire-Partei „Die Partei“ provoziert. Mit eigenen Plakaten – und mit der Beschädigung fremder. Wahlkämpfer riskierten sogar Strafanzeigen

Flüchtlinge in Berlin: Noch wirkt der Schutz des Bezirks Kreuzberg-Friedrichshain wie eine Verheißung. Täglich kommen mehr Hoffende. Doch einen Plan B scheint es nicht zu geben.
Berlin – Die Flüchtlinge in der besetzten Schule an der Ohlauer Straße in Kreuzberg bekommen Hilfe vom Bezirk. Hans Panhoff, grüner Stadtrat für Stadtentwicklung, will „Projekte ins Haus bringen“ zu den Themen Gesundheitsvorsorge und Asylberatung.

Der Messerangriff auf einen Sudanesen Mitte Juni am Kreuzberger Flüchtlingscamp ist offenbar aufgeklärt. Fahnder des Landeskriminalamtes verhafteten am Dienstagvormittag in Kreuzberg einen 24-Jährigen.

Der Messerangriff, der im Juni auf dem Oranienplatz stattfand, ist offenbar aufgeklärt. Am Dienstag wurde ein Mann verhaftet, auf den sich die Fahndung schon sehr früh konzentrierte.

Müll, katastrophale Hygiene, Überfüllung: Am kommenden Freitag wollen Vertreter des Bezirkes, Bewohner und deren Unterstützer über die Probleme in der in der ehemaligen Gerhart- Hauptmann-Schule in Berlin-Kreuzberg sprechen.

Das Berliner Parlament hat in einer gemeinsamen Resolution beschlossen, "schutzbedürftigen Menschen" die "notwendige Unterstützung" zu geben und verurteilt rechte Hetzer. Nur wer schutzbedürftig und was notwendig ist, darin waren sich die Abgeordneten uneinig.
BESUCH IM FLÜCHTLINGSCAMPAm Mittwoch hat Barbara Lochbihler, EU-Parlamentarierin und Vorsitzende des europäischen Menschenrechtsausschusses, das Flüchtlingscamp am Oranienplatz besucht und sich dort mit etwa 20 libyschen Flüchtlingen unterhalten. Man arbeitete an einer gemeinsamen europäischen Flüchtlingspolitik, doch sehr schnell gehe es nicht voran.
Asylbewerber auf Tournee: Die Doku „Can’t be silent“.
„Rassismus geht uns alle an“, lautet das Motto des Festivals gegen Rassismus, das von Freitag bis Sonntag zum zweiten Mal auf dem Blücherplatz in Kreuzberg stattfindet – mit Musik, Workshops, Lesungen, Filmen, Theatervorstellungen und Diskussionen. NOCH MEHR MUSIK Auftreten werden unter anderem die Oranienplatz-Band, Lena Stoehrfaktor und MC Josh, Grup Canlar, Bandista und Lilth.
Innensenator Frank Henkel (CDU) erhöht den Druck auf das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, um das Flüchtlingscamp am Oranienplatz aufzulösen. Er schrieb vergangene Woche einen Brief an die neue Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne).

Eine Lösung für die Asylbewerber am Oranienplatz ist nicht in Sicht. Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) bietet ihre Hilfe an, aber zuständig bleibt der Bezirk. Der will erstmal für mehr Hygiene sorgen.

Die Straße ist sein Büro, sein Arbeitsplatz – viel mehr noch als der Bundestag. Christian Ströbele fühlt sich da wohl, wo er zuhören kann, wo das wahre Leben ist. In Kreuzberg, seinem Reich, seinem Wahlkreis, den er im September erneut gewinnen will.

In Berlin, München und Hamburg zelten seit Monaten Flüchtlinge und protestieren für mehr Rechte. Gleichzeitig steigt die Zahl der Asylanträge. Anwohner wehren sich gegen Asylbewerberheime. Wie ist die Situation einzuschätzen?

Hungerstreik in München, Protestcamp in Berlin, prekäre Lage in Hamburg. Flüchtlinge protestieren an vielen Orten für eine gerechtere Asylpolitik. Lösungen - oder politische Zugeständnisse - sind kaum in Sicht.

Unter den Flüchtlingen am Oranienplatz herrscht eine aufgeheizte Stimmung. Seit einer Woche gibt es Berichte, dass es einen sexuellen Übergriff im Umfeld des Camps gegeben haben soll. Dazu kommen interne Spannungen zwischen den Asylbewerbern.
Berlin - Die Bewohner des Flüchtlingscamps am Berliner Oranienplatz wollen am heutigen Montag „ein Statement gegen Sexismus und Vergewaltigung“ veröffentlichen. Hintergrund ist der von einer Frau anonym erhobene Vorwurf, vergewaltigt worden zu sein.
Mehrere Medien berichteten kürzlich, eine Frau sei von einem Flüchtling im Camp am Berliner Oranienplatz vergewaltigt worden. An dieser Version der Ereignisse gibt es nun erhebliche Zweifel.
Die Polizei ermittelt wegen der mutmaßlichen Vergewaltigung einer Frau im Flüchtlingscamp am Oranienplatz. „Wir haben von Amts wegen ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts einer Vergewaltigung eingeleitet“, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag.
Aus Amts wegen leitete die Polizei ein Ermittlungsverfahrenwegen wegen des Verdachts einer Vergewaltigung ein. Eine Frau soll im Flüchtlingscamp am Oranienplatz missbraucht worden sein. Die Frau verzichtete bislang auf eine Anzeige.

Ginge es nach CDU-Innensenator Frank Henkel würde das Flüchtlingscamp am Oranienplatz geräumt. Doch Franz Schulz duldet es - und missbraucht damit seine Machtposition als Bezirksbürgermeister, sagt Henkel im Interview. Außerdem spricht er über die Residenzpflicht, Asylpolitik und warum er den Hut vor Sozialsenator Czaja zieht.
Offene Fragen, Streit und Schuldzuweisungen

Die Politiker von Berliner Senat und Bund sind dem Gespräch im Flüchtlingscamp am Oranienplatz ferngeblieben. So können die Asylbewerber lediglich ihrem Ärger Luft machen.

Innensenator Frank Henkel fordert, der Bezirk Kreuzberg solle das umstrittene Protestlager beenden. Dem widerspricht Bürgermeister Franz Schulz von den Grünen: „Für eine Räumung gibt es keine Veranlassung.“
Normalerweise ist Berlins Innensenator Frank Henkel um klare Worte zur öffentlichen Ordnung nicht verlegen. Bei dem Streit um das zunehmend zum Politikum werdende Flüchtlingscamp am Oranienplatz drängt sich jedoch der Eindruck auf, der CDU-Politiker wolle die Verantwortung abschieben.
Normalerweise ist Innensenator Frank Henkel um klare Worte zur öffentlichen Ordnung nicht verlegen. Auch im Streit um das zunehmend zum Politikum werdende Flüchtlingscamp am Oranienplatz hat er den Kreuzberger Bezirksbürgermeister Franz Schulz mehrfach aufgefordert, den rechtswidrigen Zustand zu beenden.