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Models targen bei der Modenschau von Damur Huang Gesichtsmasken.

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Der Tagesspiegel-Blog zur Mode: Damur spendet Schutzmasken für Berlin

Eigentlich wollte das Label Damur mit Schutzmasken auf der Fashion Week auf die Feinstaubbelastung hinweisen, nun bietet es der Stadt Berlin 300 Masken an.

  • Corona-Krise - Damur spendet Schutzmasken
  • Ornage ist die Hoffnung, Richert Beils Modenschau
  • Panorama stellt Insolvenzantrag
  • Berliner Designer kleiden für den roten Teppich ein
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Ingolf Patz

Hart und zart

Beim Label People Berlin sind Jugendliche in Krisensituationen die Designer*innen
Eine Biker-Jacke aus der Kollektion
Eine Biker-Jacke aus der Kollektion "Schnee im Sommer"  

So sehen heute soziale Projekte aus: Ein minimalistisch eingerichteter, cooler Showroom in der Torstraße in Mitte, darin Mode aus dekonstruierten Klassikern und Streetwear, die die Trägerin liebevoll umarmt. Junge Menschen, die suchtmittelabhängig, psychisch erkrankt oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind, machen seit über fünf Jahren zusammen mit Designerinnen als Label People Berlin Mode. Mit starken Konzepten wie „Unlike You“, „Schnee im Sommer“ oder „Blind World“ stellen sie eingefahrene Sicht- und Denkweisen in Frage. Minimalistisches Design, subversiver Witz und exzellente Verarbeitung verbinden sich zu Kollektionen, die ganz wunderbar das moderne Berlin repräsentieren. Bis nächsten Samstag gibt es im temporären Laden die Gelegenheit, Einzelstücke aus dem Archiv zu erwerben und die jungen Designer*innen zu treffen. Alle Erlöse fließen zurück in das Projekt. Ingolf Patz

People Berlin, bis 20.6. von Montag bis Samstag 11-19 Uhr in der Torstraße 170 in Mitte oder online auf www.peoplepeoplepeople.de

Blick in den People Showroom
Blick in den People Showroom  
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Claus Vetter
Author Claus Vetter

Frankfurt Fashion Week!

Das ist ein Hammer für Berlin, den es erst einmal zu verkraften gilt:
Die Modemessen Premium und die nachhaltige Messe Neonyt, die bisher im Rahmen der Berliner Fashion Week stattfand, ziehen im nächsten Sommer nach Frankfurt am Main. Dort soll um die Messen herum eine „Frankfurt Fashion Week" etabliert werden, berichtete die Textilwirtschaft am Montag in einer Eilmeldung.
Tagesspiegel | Grit Thönnissen
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Claus Vetter
Author Claus Vetter

Berliner Fashion Week plant Verschiebung

Nachdem in Paris und Mailand schon die Menswear-Modenschauen im Juni und auch die Haute-Couture-Schauen abgesagt wurden, plant auch Anita Tillmann, ihre Berliner Messe Premium nach hinten zu verschieben. Wie sie am Donnerstag dem Fachmagazin Textilwirtschaft mitteilte, habe sie mit allen Messeveranstaltern in Berlin, Düsseldorf und München gesprochen und man habe sich auf einen möglichen späteren Termin vom 28. bis 30. Juli für die Berliner Fashion Week geeinigt. Noch ist aber nichts endgültig, wenn die Läden früher aufmachen, als gedacht, könnte es auch beim Termin vom 29. Juni bis 2. Juli bleiben. Das ist aber sehr unwahrscheinlich, auch die wichtige Männermodemesse Pitti in Florenz wurde von Mitte Juni auf Anfang September verlegt. Das würde wiederrum bedeuten, dass der Auftakt für die Saison Frühjahr/Sommer 2021 in Berlin stattfinden würde.   gth
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Ingolf Patz

(K)ein Blatt vorm Mund

Ein Model mit Atemmaske bei Damurs Modenschau im Januar.
Ein Model mit Atemmaske bei Damurs Modenschau im Januar.   Bild: Promo

Es war eine der letzten großen Partys vor der Schließung des Clubs Grießmühle und der Schlusspunkt hinter die Fashion Week im Januar: Das deutsch-taiwanesische Label #Damur zeigte nicht nur seine von der Hauptstadt inspirierte Kollektion, sondern ließ für einen Abend seine Vision einer „Republic of Berlin“ Gestalt annehmen. Wer den Boden des artifiziellen Staatsgebildes betreten wollte, musste eine Gesichtsmaske tragen. Im Januar ging es dabei noch darum, auf die Feinstaubbelastung hinzuweisen, nun sind sie ein Symbol für die Corona-Pandemie geworden.

„Über 300 Masken sind noch übrig, die wollen wir der Stadt gerne zur Verfügung stellen“, sagt Damur Huang, der Chef des Kreuzberger Unternehmens und hat, wie es seine direkte Art ist, gleich den Bürgermeister direkt kontaktiert. Wie es sich für ein Modelabel gehört, gibt es die Atemmasken in allen möglichen Farben und Designs. Damur würde eine Verwendung bei der Polizei, Krankenhäusern, den Rathäusern oder beim BVG-Personal favorisieren. Wem würden wohl die Masken mit einem zarten Muster schwarzer Spitze am besten stehen? Oder der Aufdruck von Damurs Schau mit dem Bruderkuss zwischen Honecker und Breshnew? Das durch die  East Side Gallery populäre Motiv wäre eine äußerst wirksame Maßnahme zur Unterstützung von Social Distancing.

 

Update: Die Senatskanzlei hat inzwischen auf #Damurs Angebot reagiert und einen Kontakt zur Senatorin für Gesundheit hergestellt.

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Ingolf Patz

Orange ist die Hoffnung

Das Berliner Designduo Richert Beil setzt einen Schlusspunkt hinter die Saison Herbst/Winter 2020/21.
Orange ist eine neue Farbe bei Richert Beil.
Orange ist eine neue Farbe bei Richert Beil.   Bild: Ingolf Patz

Die Mundharmonika jault. Zu den Klängen von „Spiel mir das Lied vom Tod“ erscheinen vier schwarzgewandete Gestalten mit Kreuzen auf der Stirn. Sind das Aschenkreuze, die Symbole der Fastenzeit für Buße und Reinigung? Passt schon, denn die Vier drehen ihre Runde durch die klinisch ausgeleuchteten, weißen Hallen einer Textilreinigung in Prenzlauer Berg. Das Berliner Designerduo Richert Beil hatte am Wochenende zur Präsentation der Kollektion für Herbst und Winter 2020/21 eingeladen. „Utopia“ haben Jale Richert und Michele Beil sie genannt und auf dem Weg zu ihrem Idealstaat jede Menge bedeutungsschwere Spuren ausgelegt.

„In the Future, I Believe“ steht auf der Einladung, die eine Madonnenfigur ziert, die ihren Fuß auf Satan in Form der Schlange gesetzt hat. Den Titel „Utopia“ ergänzt der Zusatz „0° K“, die Bezeichnung des absoluten Nullpunkts, an dem jegliche Bewegungsenergie gleich null ist. Da beim Duo Richert Beil alles, was es macht, Bedeutung haben soll, kann man darüber rätseln, ob es ihm darum geht „bei null anzufangen“ oder „von null auf hundert“ zu kommen?

Schmuckdesignerin Johanna Gauder hat für die Schau silberne Ketten geschmiedet, an denen Taschenuhren hängen, die mit Sicherheit fünf vor zwölf anzeigen oder an denen Schlüssel baumeln, mit denen sich möglicherweise eine neue Tür öffnen lässt. Das Orange der Einladungskarten lässt an die Farbe der Schwimmwesten der übers Mittelmeer Flüchtenden denken, ein Symbol für Rettung und Katastrophe gleichermaßen. In der Schau entpuppt sich eine tolle, knallgelbe Tasche als wasserdichtes Survival-Kit, ein Model tritt beim zweiten Auftritt klatschnass auf.

Das Karo stimmt beim Anzug mit Doppelreiher.
Das Karo stimmt beim Anzug mit Doppelreiher.   Bild: Peter Wolff

Das Schwimmwesten-Orange mischt die übliche dunkle Richert-Beil-Ästhetik in der Schau gehörig auf. Außer den schönen Mänteln, eine Spezialität der Designer, und den meisterlich gefertigten Anzügen, die für Frauen und Männer funktionieren, gibt es jetzt auch Sweatshirts und Hosen in Orange. Auf weißen T-Shirts wird der Richert-Beil-Schriftzug mit dem Logo des Arbeitsamts kombiniert. Mäntel und Jacken tragen sandfarbene oder schneeweiße Camouflage-Muster.

Mantel in Rostrot zum Niederknien.
Mantel in Rostrot zum Niederknien.   Bild: Julian Wiesemes
Tarnmuster für Schneewehen.
Tarnmuster für Schneewehen.   Bild: Julian Wiesemes

Auch wenn sich dieses Mal nicht alles zu einem Ganzen fügen wollte, es ist ein guter Weg den sie beschreiten. Denn Jale Richert und Michele Beil haben sich für Berlin als ihre Modestadt entschieden. Spätestens seit dem letzten Sommer gehörten die beiden zu den schärfsten Kritikern der Berliner Fashion Week. Sie überlegten, künftig in Paris oder London zu zeigen. Die Qualität der Schauen, die Auswahl der Labels und der Umgang mit den Kreativen passten ihnen gar nicht. Dazu kamen die leidigen Überschneidungen mit anderen Modewochen. Um ein Statement zu setzen, verließen Sie in diesem Jahr zwar nicht die Stadt, aber den Rahmen der Berliner Modewoche und zeigten ihre Kollektion fast zwei Monate später kurz nach Paris aber rechtzeitig vor dem Ende der Orderrunde.

Dieser Anzug funkioniert auch bei Männer.
Dieser Anzug funkioniert auch bei Männer.   Bild: Julian Wiesemes

Ob sich das auszahlt, wird sich erst noch herausstellen. Jale Richert und Michele Beil Utopie ist es, sich in Zukunft mit Gleichgesinnten zusammen zu tun und gemeinsam mehr Selbstbestimmung für die Designer und Designerinnen zurückzuerobern. Ihre „Utopia“-Schau sollte dafür werben und zeigen, was Richert Beil beizutragen hätten.

Mit ihrem Wunsch nach einer Allianz stehen sie nicht allein da, wie die Gründung des Vereins Berliner Modedesigner Ende 2018 zeigt, der jenseits der Fashion Week im letzten Sommer mit den „Fashion Positions“ an die Kunstmesse „Paper Positions“ am Gallery Weekend angedockt hatte. Und die Initiative für einen Berliner Fashion Hub, der die Kleinteiligkeit der Berliner Modeszene positiv repräsentieren und stützen soll, fordert die Kreativen auf, aktiv mitzugestalten. Da hört sich der brennende Wunsch nach mehr Mitbestimmung gar nicht mehr so utopisch an.

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Grit Thönnissen

Panorama stellt Insolvenzantrag

Die Panorama Fashion Fair Berlin GmbH hat am 28. Februar beim Charlottenburger Amstgericht ein Insolvenzverfahren über das eigene Vermögen gestellt. Als Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Niklas Lütcke bestimmt.
Erst im Januar war die Panorama auf das Gelände des ehemaligen Tempelhofer Flughafens umgezogen. Vorher hatte die Messe seit 2013 auf dem Berliner Messegelände stattgefunden.
Wie der Geschäftsführer Jörg Wichmann gestern gegenüber der Textilwirtschaft sagte, seien die kurzfristigen Investitionen durch den Umzug sehr hoch gewesen.
Die Panorama solle aber auch im Sommer stattfinden - vorausgesetzt sie bekomme die nötige Unterstützung von seinen Ausstellern, sagte Wichmann.
Anfang Januar hatte Wichmann in einem Gespräch mit dem Tagesspiegel, die Notwendigkeit eines Umzugs bekräftigt. Mit der Messe Berlin, mit der die Panorama durch einen Kooperationsvertrag verbunden war, sei es darüber zu einem rechtlichen Streit vor Gericht wegen des Mietvertrages gekommen.
Laut der Textilwirtschaft teilten die Modemessen Premium und Neonyt mit, dass ihre Veranstaltungen wie geplant vom 30. Juni bis 2. Juli stattfinden sollen.
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Grit Thönnissen

Schauflaufen auf der Berlinale

Nina Hoss in einem Kleid von Kaviar Gauche in der typischen Farbe der Braut.
Nina Hoss in einem Kleid von Kaviar Gauche in der typischen Farbe der Braut.   Bild: Jens Kalaene/dpa
Die Berlinale wird gerne als die eigentliche Fashion Week bezeichnet. Hier führen Schauspielerinnen und Schauspieler Mode auf dem roten Teppich vor. Wenn ein Designer es schafft, einen von ihnen für die Eröffnungsgala oder eine der Premieren einzukleiden, nutzt das seiner Marke. Um sich Aufmerksamkeit zu sichern, verschicken die PR-Agenturen Mails, in denen möglichst detailliert steht, was ein Schauspieler von Kopf bis Fuß getragen hat.
Für den Abend verleihen große Luxushäuser Diamanten, die meisten Männer tragen schmale schwarze Anzüge, gern von Prada, und der Schuhhersteller Jimmy Choo hat anscheinend gleich eine ganze Palette Pumps nach Berlin geschickt. Neben LalaBerlin stattete auch Malaika Raiss eine Schauspielerin für die Eröffnungsgala aus, nämlich Aylin Tezel mit Pailettenstrick. Ihre Kollegin Nina Hoss trug ein langes weißes Kleid von Kaviar Gauche. Und Jella Haase bleibt ihrem Designerfreund Kilian Kerner treu. Ihr Kleid sieht aus, als sei es aus einer sehr alten Gardine mit Rosenmuster gemacht. Was sie aber wohltuend von all den zurückhaltend langweiligen Outfits abhebt.
War im vergangenen Jahr, auch als Reaktion auf die MeToo-Debatte, der Hosenanzug ein sehr beliebtes Outfit für den roten Teppich, gibt es in diesem Jahr besonders viel Glitzer in Form von Pailletten, Diamanten und viel Schwarz und Weiß. An diesen unausgesprochenen Dresscode hält sich auch LalaBerlin. Wir haben mit Leyla Pieda über die Berlinale gesprochen.                                                    Grit Thönnissen

Heike Makatsch in LalaBerlin.
Heike Makatsch in LalaBerlin.   Bild: Britta Pedersen/dpa
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Grit Thönnissen

Berliner Mode zu besonderen Preisen

Alltagstauglich. Wibke Deertz entwirft für Männer.
Alltagstauglich. Wibke Deertz entwirft für Männer.   Bild: A.D. Deertz
Im Season in Mitte gibt es viele schöne Dinge. Vasen aus Beton, in denen sich Stechpalmen gut machen, lederne Chesterfield-Sofas und antike, mit Libellen verzierte Schatullen. Zum nasskalten Wetter passt es gut, dass nur an diesem Samstag das Berliner Stricklabel Maiami bei Season handgestrickte Pullover zu besonderen Preisen anbietet. Gleich um die Ecke an der Torstraße hat die Designerin Wibke Deertz ihr Geschäft. Dort verkauft sie ihre sehr alltagstaugliche und schöne Männermode – noch bis Ende Februar gibt es auch bei ihr viele Sachen zu reduzierten Preisen.
Season, Almstadtstr. 43, geöffnet 12 –18 Uhr. A.D. Deertz, Torstr. 106, beides in Mitte, geöffnet von Mo bis Sa, 12–20 Uhr
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Jana Demnitz
Author Jana Demnitz
Schick und hip - Nachhaltige Mode auf der Neonyt

Eins hat die Fashion Week auch gezeigt, nachhaltige Mode wird in den kommenden Jahren immer wichtiger werden. Für grundlegende Veränderungen in der gesamten Modeindustrie müsste jetzt aber vor allem auch die Politik Akzente setzen, so Mimi Sewalski, Geschäftsführerin der Internetplattform Avocadostore. Hier noch unser Bericht von der Nachhaltigkeitsmesse Neonyt.

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Ingolf Patz

Königin der Nacht

Bild: Patz
Wenn Marina Hoermanseder jubelt, ist die Modewoche gelaufen. Die Wahlberlinerin aus Wien, die traditionell den Reigen der Modenschauen beschließt, feierte ihre bunte Laufstegparty in der artifiziellen Szenerie einer tropischen Vollmondnacht. Für den Soundtrack rezitierte Otto Sander selig den Erlkönig, mit Eighties-Pop gemixt. Hoermanseders gewohntes Repertoire aus Röcken, die aus Gürteln und Schnallen bestehen, kamen dieses Mal punkig daher, ihre Babuschka-Kleider zierten fauchende Kobras, dazwischen wie immer ironisch-kitschige Prom-Dresses. Neu: Das Leder kann jetzt – ganz nachhaltig – aus tropischer Ananas hergestellt werden.

Auch neu: Die allerletzte Schau der Modewoche zeigt das Kreuzberger High-end-Streetwearlabel #Damur heute abend in der Grießmühle.
Bild: Reuters
Bild: Reuters

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Ingolf Patz

Bei Nobi Talai darf das Auge wandern

Bild: MBFW

Majestätische Schwarzweißfotos persischer Nomadinnen dominieren den neuen Performance-Raum im Kraftwerk Mitte für die Schau von Nobi Talai. Die rohen Betonpfeiler in dem quadratischen Raum verwandeln sich zum Suk. Nobieh Talaei verbeugt sich vor ihren Vorfahrinnen, die einmal ein Nomadenleben in Persien führten. Ihre neue Kollektion ist eine Reise aus dem Orient gen Westen. Fließende Seidengewänder und weite Blusen und Hosen wechseln sich ab mit militärischen Jacken und Mäntel, sehr weibliche Looks mit androgynen. Die aus der Männermode entliehenen Elemente von der kurzen Hose mit Trägern bis zum Herrenanzug scheinen den Lauf des Lebens nachzuzeichnen. Ein reiches Leben: Fließende Seide, weiches Leder, kunstvolle Plissees fliegen nur so vorbei, dabei würde man die edlen Stoffe so gerne berühren. Die Farben sind gedämpft, wie im Halbdunkeln eines Nomadenzeltes, ein wenig rosa, gelb und orange sorgen für Energie. Schön, dass Nobieh Talaei nach ihrer Expedition nach Paris ihre Mode wieder dauerhaft auf hohem Niveau in Berlin zeigt.Am Ende herrscht Konsens: Eine der Topschauen der diesjährigen Fashion Week.

Bild: MBFW
Bild: MBFW
MBFW
MBFW  
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Ingolf Patz

Fauler Zauber bei Kilian Kerners KxxK

Bild: MBFW

„Eeene Mene mit Radau gleich beginnt die Modenschau. Hexhex!“, ruft die Stimme der Bibi Blocksberg Hörspiele. Im Publikum werden noch sentimentale Kindheitserinnerungen ausgetauscht, bevor Kilian Kerner zeigt, wie er sich Bibi und andere Märchenfiguren als Erwachsene vorstellt. Also befinden sich die Rüschen von Bibis Spitzenunterhose, die sie unter ihrem Minikleid trug, nun als Kragen an einem hochgeschlossenen grünen Samtkleid. Es zeigt sich: Wenn aus Rotkäppchen & Co. Erwachsene werden, werden Sie auch etwas langweilig. Kilian Kerner mixt seine typischen Baseball-Jacken-Jogginghosenkombis und Anzüge mit Glitzer und Volants in rot, grün und rostbraun. Schnell wird alles ein wenig vorhersehbar. Die langen 45 Meter des Laufstegs rächen sich nun. Wenn schon über diese Distanz deutlich zu erkennen ist, was die Idee jedes Outfits ist, dann geht der Zauber flöten und die Zeit wird lang. Man hätte sich gewünscht, dass sich in den Tragetaschen der Models neben Äpfeln und Pilzen besser Wodka als Staatlich Fachingen befunden hätte.

Bild: MBFW
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Ingolf Patz

Herbstsonate

Bild: Ingolf Patz

Dawid Tomaszewski ganz melancholisch. Die typischen geometrischen Muster haben sich aufgelöst und werden wie herbstliche Blätter in braun, gelb und orange über die Outfits geweht. Streicherklänge tremolieren, Nebel wabert. Allerdings im Pool des ehemaligen Prince Charles Clubs in Kreuzberg. Vor militärischer Camouflage-Folie stehen die Models aufgereiht in schönen Wollcapes und geschickt integrierten Daunenwesten, Pailletten und Brokat funkeln an Mantelsäumen und auf Overalls. Auf zu einem Spaziergang in den Schlosspark Charlottenburg! Danach beleuchten die sparsam gesetzten Neonakzente den Weg zurück in die City.

 
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Grit Thönnissen

Joop bringt den wilden Westen ins KaDeWe

Joop mit Model und Van-Laack-Designerin Christiane Roth
Joop mit Model und Van-Laack-Designerin Christiane Roth   Bild: Manfred Thomas
Ein paar kleine goldene Stühlchen, zwei Scheinwerfer und fertig ist der Laufsteg in der neuen Feinkostabteilung des KaDeWe. Was dann gezeigt wurde, hätte durchaus auch einen etwas weniger prosaischen Rahmen verdient gehabt. Natürlich gab es weiße Hemden (das Markenzeichen von Van Laack), die waren allerdings mit Indianerköpfen bemalt. Denn Wolfgang Joop hatte sich unverkennbar den Wilden Westen als Thema vorgenommen. Und das machte er gründlich: Flanellhemden mit Navajo-Muster, Karokleider mit Passe und Paspel, dazu Cowboystiefel und Karohemden. Dass das Ganze nicht nach Karneval aussah, ist dem immer noch goldenen Händchen von Wolfgang Joop geschuldet, der eine runde und überraschend große Kollektion entworfen hat.
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Grit Thönnissen

Hess Natur mit Pop-up-Shop im Bikni Berlin

Der Busch passt zur Hose
Der Busch passt zur Hose   Bild: promo
Hess Natur war eines der ersten ökologischen Modeunternehmen Deutschlands. Jetzt ist die Firma nicht nur Partner der grünen Messe Neonyt, sie nutzt auch die Gelegenheit, um bis Samstag ihre Mode in Berlin zu verkaufen. In dem Laden im Bikini Berlin gibt es Kleidung für Frauen, Männer und Kinder und dazu Teppiche, Handtücher und andere Heimtextilien. Extra für den Eröffnungsabend gab es einen Instafilter - damit kann man sich in schöner Natur drapieren.

Hess Natur Pop-up-Store, geöffnet Mo-Sa, 10-19 Uhr, Bikini Berlin, 1. OG, Budapester Str. 38-50
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Jan Schröder
Tempelhof funktioniert!
Kleines Fazit des Eröffnungstags der Modemessen: Für die Panorama und die Neonyt hat sich der Umzug in den ehemaligen Flughafen gelohnt. Gerade die Panorama, die im Sommer eine eher ernüchternde Saison erlebt hatte, profitierte von der stimmungsvollen neuen Örtlichkeit – und der Verkleinerung des Portfolios um etwa 150 Aussteller: Kompakter, lebhafter und kommunikativer war die Messe im Vergleich zum letzten Juli, als sie noch auf dem Messegelände am Funkturm stattgefunden hatte.
"Wir sind begeistert vom Auftakt hier am Tempelhof und förmlich überrannt worden", ließ Messechef Jörg Wichmann am Abend in einem Statement verlauten. "Wir haben ein starkes Veranstaltungskonzept auf den Weg gebracht und sind ein gutes Stück vorangekommen, dem Wunsch der Branche zu folgen, Plattformen an einen Standort zu vereinen. Der Tempelhof ist die schönste Location in Europa und öffnet in seiner Nutzungs- und Ausbaufähigkeit alle Möglichkeiten eines 'zentralen Fashion Hubs'"
Auf der Neonyt war zu spüren, dass Nachhaltigkeit in der Mode weiterhin ein bestimmendes Thema ist. Die Ausstellerzahl war so groß wie nie zuvor, auch der Zuspruch war am Dienstag beeindruckend. Am ersten Tag sei die Besucherzahl bereits so hoch gewesen wie an zwei Tagen im Juli, sagte Messechef Thimo Schwenzfeier.In der kommenden Saison werde die Plattform für umweltfreundliche Mode angesichts zahlreicher Anfragen deutscher und internationaler Marken weiter wachsen. 
Profitiert haben beide Messen anscheinend vom gemeinsamen Veranstaltungsort: Der Großteil des Fachpublikums besuchte angesichts der räumlichen Nähe sowohl die Panorama als auch die Neonyt. Die Grenze zwischen Mainstream und Nachhaltigkeit ist also erneut durchlässiger geworden.
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