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Die Gesamtumstände des Prozesses gegen Ernst August, das angeklagte Verhalten (körperliche Attacke gegen Fotoreporter und Beleidigung einer Journalistin), das Vorverhalten der Medien, aber auch der überfallartige Andrang von Journalisten im Amtsgericht Springe machen eines hinreichend deutlich: Die Verrohung im Verhältnis zwischen den Medien, oder besser Boulevardmedien, und den Prominenten.Und zwar auf beiden Seiten: Bei der unbarmherzigen Jagd nach Schlagzeilen gerade im Bereich des Privatlebens Prominenter oder auch im Zusammenhang mit spektakulären Unglücksfällen greifen manche Medienvertreter zu Methoden, die für sich genommen bereits Straftatbestände erfüllen oder zumindest ethisch höchst bedenklich sind: Erinnert sei nur an das Kamerateam, welches Harald Juhnke in offensichtlich hilflosem und stark angetrunkenem Zustand interviewte und den Sender, der dieses Interview auch ausstrahlte, an die Journalisten, die aus der Ballettschule der am Lassa-Fieber gestorbenen Studentin Bilder entwendeten und die Zeitungen, die diese Bilder mit Schlagzeilen wie: "Sie war so schön" druckten oder auch an den Selbstmord von Raimund Harmsdorf, nachdem Zeitungsberichte ihn aufgrund schlampiger Recherche für verrückt erklärt hatten.

Gut 20 Plätze hat der Saal 17 des Amtsgerichts Springe. Aber für diesen Donnerstag haben sich schon allein doppelt so viele Journalisten angemeldet, von anderen Zuhörern ganz zu schweigen.

Ben Becker (36) soll am Rande einer Benefiz-Gala in Düsseldorf einen Fotografen verprügelt haben. Becker wolle dazu eisern schweigen, teilte seine Agentur am Mittwoch in Berlin mit.

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