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Thema

Libanon

Die Kriegsparteien in Nahost haben für ein Ende der Gewalt gestimmt - und trotzdem gehen die Kämpfe unvermindert weiter. Fraglich bleibt auch, ob sich die Hisbollah entwaffnen lässt.

Nach der Libanon-Resolution des UN-Sicherheitsrats haben sich mehrere deutsche Spitzenpolitiker für eine Beteiligung der Bundeswehr an einer internationalen Nahost-Friedenstruppe ausgesprochen.

Im Konflikt zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah sollen ab Montagmorgen die Waffen schweigen. Israel setzte in der Nacht seine Offensive im Südlibanon aber noch ungebremst fort.

Der Krieg vertreibt Tausende Libanesen aufs Neue – mehr als 100 000 Menschen im Südlibanon sind von Hilfe abgeschnitten

Von Astrid Frefel

Die UN-Friedenstruppe (United Nations Interim Force in Lebanon - Unifil) wurde auf Bitten Libanons 1978 von den Vereinten Nationen gegründet – als Reaktion auf den Einmarsch von 25 000 israelischen Soldaten in den Libanon nach einem Massaker der Fatah in Tel Aviv. Derzeit umfasst die Unifil-Mission 1990 Soldaten, 50 Militärbeobachter, 95 internationale Zivilisten und 304 lokale Zivilisten.

Zur Berichterstattung über den Krieg im Nahen Osten „Dem Frieden helfen“ lautet eine Überschrift im Tagesspiegel zum kriegerischen Nahostkonflikt. Frieden in Nahost kennt nur zwei Lösungen.

Der junge Mann trägt ein Deutschlandtrikot – und die weiß-rote Libanon-Flagge: Viele Jugendliche und Familien arabischer und auch deutscher Herkunft demonstrierten gestern für einen Waffenstillstand im Nahen Osten. Nach Angaben der Veranstalter kamen über 7000 Menschen, die Polizei zählte 4000.

Frau Wündrich, worüber haben Sie sich in der vergangenen Woche in den Medien besonders geärgert? Israel bekämpft die Hisbollah im Libanon, der Sicherheitsrat kommt zu keiner Entscheidung.

Seit einem Monat antwortet der jüdische Staat auf die Bedrohung durch die Hisbollah mit militärischer Gewalt. Auch nach der UN-Resolution soll die Bodenoffensive weitergehen. Zeit zum Meinungsstreit

SPD-Chef Beck ist offen für einen Bundeswehreinsatz im Nahen Osten. Positiv zu einem Bundeswehr-Engagement äußerten sich auch Alt-Bundespräsident von Weizsäcker und der Generalinspekteur der Bundeswehr, Wolfgang Schneiderhan.

Nach wochenlangen Verhandlungen hat der UN-Sicherheitsrat in der Nacht zum Samstag eine Entschließung zum Libanon-Krieg verabschiedet. In der Resolution 1701 fordert das höchste Gremium der Vereinten Nationen ein Ende der Feindseligkeiten.

Der UN-Sicherheitsrat hat der von Frankreich und den USA ausgearbeiteten UN-Resolution zur Beendigung des Libanon-Konflikts zugestimmt. Die israelische Armee startete dennoch ihre Bodenoffensive.

In einem Wettlauf gegen die Zeit haben Frankreich und die USA ihre Bemühungen um eine diplomatische Lösung für den Libanon intensiviert. Die israelische Armee bombardierte unterdessen zahlreiche Ziele im Südlibanon.

Der norwegische Autor Jostein Gaarder („Sofies Welt“) will sich nach vehementer Kritik an seinem Israel-Essay aus der Nahostdebatte künftig heraushalten. Am vergangenen Wochenende griff er in der Osloer „Aftenposten“ Israel und dessen Vorgehen im Libanon als rassistisch an.

Der Krieg im Libanon findet auch in deutschen Wohnzimmern statt. Hisbollah und Israel, Fernsehen und Zeitung kämpfen um die Köpfe

Von Caroline Fetscher
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