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Thema

Libanon

Berlin - Ende September hätte es losgehen können in die „Schweiz des Nahen Ostens“ – und die Stationen klangen verlockend: Tyrus, der antike Seehafen der Phönizier, Tripoli, das Libanongebirge, die Tempel von Baalbek und natürlich Beirut, „das Paris des Orients“. Die achttägige Reise in den Libanon hat Meyer’s Weltreisen am Freitag abgesagt.

Von Hella Kaiser

Die im Iran produzierte C-802-Silkworm-Rakete, mit der die Hisbollah erfolgreich ein israelisches Schiff beschoss, zeigt, mit welch modernen Waffen Teheran die Terroristen ausgerüstet hat, um Krieg gegen Israel zu führen. Und es macht deutlich, dass Israel vermutlich den Fehler gemacht hat, sechs Jahre zuzuschauen, wie die Hisbollah immer mehr und immer bessere Waffen gegen Galiläa in Stellung brachte.

Das Hauptquartier der Hisbollah im Süden von Beirut ist bei einem israelischen Bombardement zerstört worden. Bei einem weiteren Luftangriff in der Nähe der libanesischen Stadt Tyrus wurden 18 Zivilisten getötet - darunter neun Kinder.

Die europäischen Regierungen verstärken ihre Bemühungen um ihre Bürger im Libanon in Sicherheit zu bringen. Während Italien mit der Evakuierung begonnen hat, gab das Auswärtige Amt bisher keine allgemeine Ausreiseempfehlung.

Nach einem Angriff auf ein israelisches Kriegsschiff hat die Marine vier Soldaten als vermisst gemeldet. Unterdessen sagte Syrien dem Libanon und den Palästinensern "vollständige Unterstützung im Widerstand" gegen Israel zu.

Nach dem Bürgerkrieg, der nicht enden wollte, hatte Libanon so etwas wie ein normales Leben gefunden. Bis Israel angriff

Beirut - Seit der israelischen Invasion in den Libanon 1982 ist Israel die Hisbollah-Miliz nie wieder losgeworden. Auf Initiative der iranischen Revolutionsgarden wurde als Antwort auf die israelische Besetzung die schiitische Hisbollah-Miliz mit dem Ziel gegründet, die israelischen Einheiten mit Guerilla-Taktiken mürbe zu machen.

Während Israel die massiven Bombardements im Libanon fortsetzt, hält der UN-Sicherheitsrat auf Antrag der libanesischen Regierung eine Dringlichkeitssitzung ab. US-Präsident George W. Bush mahnt Israel zur Zurückhaltung.

Die israelische Armee hat in der Nacht erneut zahlreiche Ziele im Libanon bombardiert. Erstmals flog die Luftwaffe auch Angriffe im libanesisch-syrischen Grenzgebiet. Die USA mahnten Israel zur Zurückhaltung.

Israels Luftwaffe hat am Donnerstag zahlreiche Ziele im Libanon angegriffen, darunter den Flughafen in Beirut. Die Hisbollah feuerte dutzende Raketen auf Nordisrael ab. Auch in der drittgrößten israelischen Stadt Haifa schlugen Geschosse ein.

Nach der Verschärfung der israelischen Offensive im Libanon droht ein neuer Krieg im Nahen Osten. Israels Luftwaffe griff auch die Hauptstadt Beirut an, darunter den Flughafen. Die Hisbollah plant angeblich, zwei israelische Geiseln an Iran zu übergeben.

Die israelische Armee hat mit einer massiven Militäraktion im Südlibanon auf die Entführung zweier ihrer Soldaten durch die Hisbollah reagiert. Luft- und Bodentruppen rückten in das Land vor. Bei den Gefechten wurden vier israelische Soldaten getötet.

Die UNRWA (United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees) ist die größte UN-Mission im Nahen Osten. Sie versorgt die 4,3 Millionen palästinensischen Flüchtlinge im Gazastreifen, der Westbank, Jordanien, Libanon und in Syrien im Notfall, organisiert aber auch Entwicklungshilfe , Gesundheitsversorgung und Schulen.

Der syrische Bürgerrechtler Michel Kilo hat schon schärfere Kritik am Regime in Damaskus geübt. Doch der 66-Jährige wurde nun in der syrischen Hauptstadt festgenommen, nachdem er am Donnerstag eine Petition unterzeichnet hatte, in der 274 Intellektuelle aus Libanon und Syrien zur Neuordnung des Verhältnisses zwischen dem großen Nachbarn Syrien und dem kleinen Libanon aufrufen.

Von Andrea Nüsse

Washington - Direkt vor Außenminister Frank-Walter Steinmeiers Besuch in den USA am Montag und Dienstag schreckt Amerika eine Debatte über mögliche Folgen eines Militärschlags gegen Irans Atomprogramm auf. Nach Erkenntnissen der Geheimdienste würde Iran mit weltweiten Terroranschlägen, auch gegen Zivilisten in den USA, Europa und auf weiteren Kontinenten antworten, berichtet die „Washington Post“.

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