Sie quatschen pillenbedröhnte Berliner Partygänger an und tanzen nackt vor Indio-Kindern - alles, um den Regenwald zu retten. Der Dokumentarfilm „Fuck for Forest“ porträtiert Aktivisten, die mit erschütternder Weltverbesserungs-Naivität koloniale Klischees am Fließband reproduzieren.
Junge Leute in Berlin: oberflächlich, hip und nur aufs Feiern, nicht auf Freundschaft aus? Tagesspiegel-Autorin Nantke Garrelts empfindet es so. "Stimmt nicht!" entgegnet nun Leonie Langer: In Berlin kann man Freunde finden und sich auch als Zugezogene zu Hause fühlen. Eine Entgegnung.
Linken-Chefin Katja Kipping spricht im Interview mit dem Tagesspiegel über volkswirtschaftlich unvernünftige Argumente ihres Vorvorgängers Oskar Lafontaine sowie über sture Sozialdemokraten.
Sie hat die Haar schön, aber nur, um über Echthaarschmuck als Liebesbeweis zu philosophieren. Victoria Kau ist mit ihrem Beitrag eine der Finalisten eines Wissenschafts-Wettstreits, dem Science Slam, im Postbahnhof.
Ramon Schack legt sich in seinem Buch mit Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky an. „Neukölln ist nirgendwo“ ist die Antwort des Journalisten auf den Bestseller "Neukölln ist überall". Denn den findet Wahl-Neuköllner Schack „von gestern“. Doch so leicht lässt Buschkowsky sich nicht herausfordern.
Dass unser Alltag eine relativ durchinszenierte Angelegenheit ist (und weder der Regisseur noch der Darsteller in jedem Fall eine Hochbegabung), wissen wir längst: Erbauungsrhetorik in der Politbranche, Eitelkeitsslapstick im Büro, Hipster-Posing im Szeneclub begleiten uns vom morgendlichen Aufstehen bis zum nächtlichen Absacker so zuverlässig durchs Dasein wie die tristen Berliner Winter oder der BVG-Pendelverkehr. Aber wie stark das Theater bei Menschen, die sich dort häufig aufhalten – ob aus professionellen oder Liebhaber-Gründen – tatsächlich ins privateste Privatleben hineinlappt, überrascht dann doch ein wenig: „Gibt es Situationen in Ihrem Leben, die Sie als Performance-nah bezeichnen würden?
Kit Holden ist Brite – und schon seit Kindesalter Bayern-Fan. Früher wurde er deshalb komisch angeguckt, doch vor dem deutschen Finale in London entdeckt England die Bundesliga und unser Autor sieht sich plötzlich in einer ganz neuen Situation.
Pastellfarben kommt das neue Café von Philipp Mieth und Dominique Fraissinet daher. Und pudrig-hellblau, honiggelb oder zartlila sind auch die Macarons nach original französischem Rezept, die es hier gibt: Die kleinen bunten Mandelbaissers sind nach der Cupcake-Generation das neue Hipster-Gebäck, ab sofort auch im Café Brahmstaedts zu haben.
In Kreuzberg treffen sich Aktivisten vom „Amt für Werbefreiheit und Gutes Leben“. Sie wollen erst den Bezirk und dann die ganze Welt von Großplakaten in der Öffentlichkeit befreien.
Das Urban-Krankenhaus ist ein Ort der Gegensätze. Am Haupteingang des Kreuzberger Klinikums trifft man zu fast jeder Tageszeit rauchende Gestalten, die nichts mit den Kreuzberger Hipstern und ökologisch-korrekten Bildungsbürgern gemeinsam haben, die den Kiez rund ums Krankenhaus sonst bevölkern.
Der Jutebeutel ist das Markenzeichen des Berliner Hipsters. Bedruckt werden die Taschen zum Beispiel bei Mad in Berlin, aus 500 Motiven können die Kunden dort wählen.
Seelenmassage: Der Soulmusiker Charles Bradley hatte erst vor zwei Jahren seinen Durchbruch, da war er schon über 60. Jetzt legt er ein bewegendes zweites Album vor, „Victim of Love“. Unser Autor hat ihn in Berlin getroffen.
Buchautor Peter Laudenbach meint: Berlins Sehenswürdigkeiten funktionieren mehr als Kulissen eines urbanen Erlebnisparks denn als Teil der städtischen, den Bedürfnissen der Anwohner dienenden Infrastruktur. Mit vielerlei Auswirkungen.
Die CSU stellt den Sänger Leslie Mandoki als Direktkandidat auf. Mit ihm und vielen anderen Ideen will die Partei ihr verstaubtes Image aufpolieren. Den Anfang machte Generalsekretär Alexander Dobrindt mit seinem Hipster-Outfit samt Nerd-Brille. Ein Besuch am Starnberger See.
Pro Minute werden 60 Stunden Material auf Youtube hochgeladen - eine ungeheure Menge. Trotzdem bringen es einige Berliner fertig, aus der Masse herauszustechen – mit bekloppten Musikvideos, lustiger Lebensberatung oder praktischen Lifestyle-Tipps.
Die Faszination der amerikanischen Fernsehserie „Mad Men“ liegt auch darin begründet, dass sie so stilvoll aus der Zeit gefallen ist. Es wird mehr geraucht als geatmet, der Alkohol fließt früh und edel aus den Kristallkaraffen.
Als Kevin-Prince Boateng bei einem Fußballspiel in Mailand rassistisch beleidigt wurde, ging er einfach vom Platz, und seine Mannschaftskollegen folgten ihm. Das hat gewirkt und wirkt nach. Am Donnerstag sprach der Spieler vor der UN in Genf.
Reiseführer von Comiczeichnern gestaltet? Die Verlage Lonely Planet und Casterman haben das Experiment gewagt - aber leider nur ein halbherziges Ergebnis produziert.
„Ich finde die Stadt scheiße": Der Autor Kristjan Knall rechnet in einem neuen Buch mit Berlin ab - jeder Bezirk bekommt darin sein Fett weg. Der Erkenntnisgewinn? Gleich null!
Vor 50 Jahren gab Willy Brandt den Startschuss zur „Berliner Stadterneuerung“: Der alte Wedding wurde abgerissen, in den neuen kehrte nie so richtig Leben ein. Ein Streifzug durch ein Viertel ohne Müll, ohne Altbauten und mit Angst vor der Hipsterwelle.
Bei den 13- bis 25-Jährigen hat der Dienst von David Karp den Platzhirsch Mark Zuckerberg abgehängt. Ein Netzwerk, das von Eltern, Lehrern und Chefs genutzt wird, gilt als uncool.
Der ironische Beobachter ist die Ikone unseres Zeitalters, spöttisch und distanziert blickt er auf die Welt: Der Hipster hat keine Haltung. Dagegen hilft nur eine Politik mit Pathos.
Ach, liebe Leserinnen und Leser, wieder entzweit die Mauer die Menschen in dieser Stadt. Der Kampf an der ehemaligen Zonengrenze geht in eine neue Runde.
Zum dritten Mal in Folge wurde der Anglizismus des Jahres gewählt. Nach "leaken" und "Shitstorm" darf sich nun die Schwarmfinanzierung mit diesem Titel schmücken. Ein Wort mit konjugalen Tücken.
Die Berliner fühlen sich hip, cool und umweltbewusst. Aber eigentlich sind sie genauso piefig wie der Rest des Landes, lästert der Chefredakteur der Potsdamer Neuesten Nachrichten, Peter Tiede.
Ach, liebe Leserinnen und Leser, es gab Anlass genug für Trübseligkeit in den vergangenen Monaten. So düster wie diesmal war der Winter in Deutschland seit 43 Jahren nicht.
Gesichtsbehaarung ist out. Aber warum laufen in Hollywood und Kreuzberg noch immer alle damit herum? Das ist ein bisschen kompliziert. Alles hängt mit allem irgendwie zusammen.
Ski-Staffel mit Jutebeutel und Club-Mate-Eis-Wettlutschen: Die beliebte Hipster-Olympiade wird nun auch im Winter ausgetragen. Um erfolgreich an den Start zu gehen, ist neben Kreativität und sportlichem Ehrgeiz vor allem eins wichtig: eine große Portion Selbstironie.
PANORAMA Das Leben ist eine Pirouette: „Frances Ha“ von Noah Baumbach Frances schwatzt, lacht, labert, tanzt. Frances lümmelt, bummelt, wuselt vor sich hin.
Das öffentlich-rechtliche Fernsehen setzt auf junge Moderatoren, die eine ebenso junge Zielgruppe zurück vor den Fernsehschirm holen sollen. Sie stellen ihre Unkonventionalität zur Schau und die Gäste müssen mithalten: Wie die TV-Moderatoren neuen Typs funktionieren.
Die Neuköllner Kneipenwirtin Jutta Hartmann gibt in ihrem Kochbuch „Futschi Deluxe“ Tipps vom Herrengedeck bis zur Rixdorfer Bulette. Sie existiert zwar nur als Alter Ego des Comedians Bob Schneider – ist dafür aber umso umtriebiger.
Es geht nicht um Schrippen und darum, wie man sie in Berliner Bäckereien bezeichnen sollte, meint Werner van Bebber. In der Schwaben-Debatte geht es um Überfremdungsgefühle, Migrantenpflichten, die Macht des Geldes und die Notwendigkeiten einer Stadtentwicklungspolitik.