
Er war ein eher ungewöhnlicher Bibliothekar. Wer Bücher zu spät abgab, musste Klimmzüge machen oder mit ihm Dart spielen. Der Nachruf auf einen Exoten
Er war ein eher ungewöhnlicher Bibliothekar. Wer Bücher zu spät abgab, musste Klimmzüge machen oder mit ihm Dart spielen. Der Nachruf auf einen Exoten
Die Diagnose kam lange vor der Geburt. War das wahr? Konnte es bei Emma nicht anders sein?
Eine dieser DDR-Biografien. Hoch ausgebildet, erfolgreich, dann, nach der Wende, eine Fortbildung nach der anderen. Dann hatte sie Glück
Alles sollte so sein, wie er es wollte, Annäherungen genügten nicht. Dafür hatte er das alles nicht erduldet. Nachruf auf einen, der das Beste draus machte.
Warum lud sie so viele Leute aus dem Westen ein? Doch nicht wirklich zum Rudern! Die Stasi vermutete das Schlimmste. Der Nachruf auf eine Frau in Bewegung
Alles anders machen als die Eltern, besser! Häuser besetzen, Bäume ausreißen, den Kapitalismus besiegen. Der Nachruf auf einen, der viel wollte.
Jeder verfolgt sein Interesse, aber nur wenige scheinen die Stadt als Stadt zu lieben. Der Nachruf auf einen Gestalter.
Alles musste perfekt sein. Einfach mal so aus dem Bauch heraus, das gab es bei ihm nicht. Der Nachruf auf einen Anspruchsvollen.
Sie begleitet ihren Mann auf den Friedhofsführungen und zitiert jene, die da liegen, Ringelnatz, Fontane, Hacks. Der Nachruf auf eine Begabte.
„Du musst mir keine billigen Klunker schenken!“ Ihr Stil gab Ingeborg Henning auch in Notzeiten Halt. Ein Nachruf.
Für eine Musikerkarriere hätte es nicht gereicht, da war er Realist. Und wurde Arzt - und was für einer! Der Nachruf auf einen, der sich verausgabt hat.
Bloß nicht so werden wie die Mutter! Bloß nicht dem Entwurf des Vaters folgen. Der Nachruf auf eine, die ausgebrochen ist.
Laut, polterig und kein Blatt vorm Mund, Manne stand gern im Mittelpunkt. In seinen Erzählungen trat er oft selbst als der strahlende Held auf.
Jeder schaufelt sich selbst sein Grab, heißt es. Aber meist schaufeln es andere. Der Nachruf auf einen, der sein eigenes Leben leben wollte.
Ministrant? Gerne. Wenn genügend Augen auf ihn gerichtet sind. Nur lieber nicht für die Morgenmesse.
All die Entbehrungen ertrug sie. Wie die anderen Flüchtlinge sich klein und unsichtbar machten, das ertrug sie nicht.
Der übliche Irrtum: Es geht um den Sozialismus. Die übliche Hybris: Ich habe das im Griff. Bis er den Stasidienst quittierte und Renegat wurde. Nachruf auf einen, der seine Widersprüche in die Welt hinausblies.
Er ist kein Maschinenstürmer. Er ist Physiker. Ausstellungsmacher wird er notgedrungen.
Jede Mieterhöhung kommt vor Gericht. Er gewinnt fast immer. Und eine kleine Sauna baut er sich auch ein.
Wenn es doch nicht schnell genug geht, sagt er zu den Polizisten: „Das hier ist Kunst“.
Im Auto saß sie nicht gern selbst am Steuer, aber wenn es galt, die Verkaufsgegenstände zu taxieren, hatte sie das Sagen.
Sie arbeitete lieber in der Praxis als im Labor. Da kommen die Menschen hin und nicht nur Proben von ihnen.
Was ihm im Privaten nicht immer glückte, der einvernehmliche Dialog, das gelang ihm als Regisseur.
Ständig in Bewegung, kaum dass er mal saß, sprang er wieder auf, lief weiter, immer weiter. Der Nachruf auf ein Leben ohne Pause.
Zwei Stammgästen hat er aus ihrem Alkoholismus herausgeholfen. Und das als Kneipenwirt. Der Nachruf auf einen, der immer da war.
Dominic Heilig rannte durch sein Leben, durch die Politik, er rauchte eine nach der anderen, er bekam Schmerzen in der Brust. Die Geschichte einer Verausgabung.
„Mach doch auch mal Wochenende“, sagten sie. „Nein, nein, so ist es recht“, sagte er. Der Nachruf auf ein
Unter welchen Bedingungen wurde die Bibel verfasst? Unter welchen Bedingungen wird sie heute gelesen?
Im Internet lautet das Schlagwort: #willibleibt. Und er spielt seine Rolle perfekt, weil er sie gar nicht spielen muss. Der Nachruf auf einen Kämpfer.
Warum bitte soll ein Gewerkschaftler schlechter angezogen sein als ein Unternehmer?
Seine Frau wurde ermordet, sein Sohn starb viel zu früh. Krankheiten bestimmten sein Leben. So hart die Prüfungen waren, er begehrte nie auf, nicht gegen den Staat, nicht gegen Gott. Die Geschichte eines neuen Hiob.
Gut, er hatte eine Art von Auto. Gut, er hatte ein Haus, irgendwie. Aber Auto, Haus, Job - das waren nicht die Kategorien seines Lebens. Der Nachruf auf einen, der das Abenteuer liebte
Besinnungslos vor Begehren haben sie sich nicht in diese Beziehung geworfen, was sie wach hielt, für eine tiefe, lange Liebe.
Solange man ehrlich war, solange man „Schnauze, du Arsch“ nicht persönlich nahm, war alles in Ordnung. Der Nachruf auf einen Drucker, einen Mann der direkten Ansprache.
Er brauchte keine Amischlitten wie die anderen Lords – er fuhr Opel
Das Leben ist kurz, aber war es für die Anderen so viel länger?
Auf die Auswanderung waren sie vorbereitet, aber nicht auf das Leben in der Fremde.
Wäre er in Deutschland geblieben, hätte er kaum überlebt. Dennoch nahm Peter Spiro es seinen Eltern übel, dass sie ihn 1935 in die Schweiz schickten. Nachruf auf einen, der Engländer wurde und Berliner blieb.
Er wusste, was er wollte. Und er war schizophren. Wie verhält es sich da mit der Freiheit? Der Nachruf auf einen, der sich arrangierte.
Er hätte einen Wahlkreis haben können, sichere Nummer. Aber sicheren Nummern misstraute Heinz Beinert. Ein Nachruf.
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