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Eine Frau geht schnellen Schrittes durch einen Park.

© IMAGO/TT/IMAGO/Henrik Montgomery / TT

Wenig Aufwand, viel Profit für die Gesundheit: Probieren Sie doch mal das „Japanische Gehen“

Schwimmen, Pumpen oder doch lieber Radfahren? Fit bleiben geht auch viel einfacher, sagt unser Kolumnist.

Magnus Heier
Eine Kolumne von Dr. Magnus Heier

Stand:

Gesundheit und Fitness gibt es nicht zum Nulltarif: Sport ist schweißtreibend, zeitaufwändig – oft langweilig. Die eine, richtige Disziplin gibt es nicht: Schwimmen schont die Gelenke, Radfahren ist weniger langweilig, Pumpen im Fitnessstudio formt den Körper.

Die unscheinbarste der Sportarten scheint aber zu den effektivsten zu gehören: Gehen. Aber nicht irgendwie. Vor Jahren ging ein Trend auf Tiktok viral: das „Japanische Gehen“. Man geht täglich eine halbe Stunde spazieren. Aber in Intervallen: drei Minuten schnell, drei Minuten normal. Und das mindestens viermal in der Woche.

Welches Tempo? Sie sollten sich in den drei schnellen Minuten nicht unterhalten können.

Magnus Heier, Kolumnist

Was unspektakulär klingt, hat erstaunliche Effekte. Studien haben etwa einen deutlichen Anstieg der Fitness beobachtet und eine Senkung des Ruheblutdrucks. Aber nur in der Gruppe der Intervall-Geher, nicht in Kontrollgruppen. Der Cholesterinspiegel kann sinken, der Body-Mass-Index auch. Die Herzleistung steigt. Natürlich nicht über Nacht: Die Effekte wurden nach mehreren Monaten mit regelmäßigem „Japanischem Gehen“ beobachtet.

Zunächst ist es wichtig, langsam anzufangen – vor allem für ältere Menschen. Auch eine tägliche Viertelstunde reicht zunächst aus. Und man sollte auf den eigenen Körper hören: Wer sich unwohl fühlt, sollte abbrechen. Immer!

Welches Tempo? Sie sollten sich in den drei schnellen Minuten nicht unterhalten können (weil die Luft dazu fehlt), in den langsamen drei Minuten aber ein normales Gespräch führen können. Im Zweifel fragen Sie ihren Arzt.

Gehen ist in aller Schlichtheit eine gute Idee: Man ist draußen, kann Sonne oder Regen genießen, „tankt“ Licht (auch bei bedecktem Himmel) und ist in Stadt oder Natur unterwegs.

Wenig überraschend ist, dass sich regelmäßiges Gehen auch auf die Psyche auswirkt – und etwa Ein- oder Durchschlafprobleme verringern kann. Zusammenfassend gibt es wenig in der Medizin, wo das Verhältnis von Aufwand und Ertrag günstiger ist als hier: Gehen Sie schon mal vor!

Alle Folgen der Kolumne „Im weißen Kittel“ finden Sie auf der Übersichtsseite.

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