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Reem Alabali-Radovan SPD, Bundesministerin fuer wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

© IMAGO/BMZ/Thomas Imo

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„Gehört zu den größten Hindernissen für Frieden“: Entwicklungsministerin verurteilt „Siedlerterrorismus“ im Westjordanland

Kampfjet-Deal der USA mit Saudi-Arabien löst Empörung in Israel aus + Krankenhaus im Gazastreifen meldet vier Tote bei neuen israelischen Angriffen + Der Newsblog.

Stand:

Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Todesopfern und mehr als 3000 Verletzten führte Israel Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Dabei wurden mehr als 61.000 Menschen getötet. Mitte Oktober 2025 ist eine Waffenruhe in Kraft getreten, im Rahmen eines Abkommens sind die verbliebenen Geiseln der Hamas freigelassen worden. Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten finden Sie in unserem Newsblog.

Hinweis: Angaben der Regierungen und Armeen sowie Bilder und Videos aus der Region lassen sich oft nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vermitteln.

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Christoph Zempel

Entwicklungsministerin verurteilt „Siedlerterrorismus“ im Westjordanland

Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD) hat die Gewaltvorfälle jüdischer Siedler im Westjordanland „aufs Schärfste“ verurteilt. „Der Siedlerterrorismus im Westjordanland und in Ostjerusalem gehört mit zu den größten Hindernissen für Frieden im Nahen Osten“, erklärte die Ministerin am Freitag. „Der drastische Anstieg der Angriffe israelischer Siedler auf Palästinenser*innen in den vergangenen Wochen ist besonders erschütternd.“

Im Westjordanland hatte es in jüngster Zeit mehrere Fälle von Gewalt zwischen Siedlern und palästinensischen Einwohnern gegeben. „Die israelische Regierung ist in der Pflicht, entschlossen gegen diese Gewaltverbrechen vorzugehen – vor Ort und vor Gericht – und die Prinzipien des Rechtsstaates glaubwürdig durchzusetzen“, erklärte Alabali Radovan.

„An vielen Orten können Palästinenser*innen ihre reifen Oliven nicht mehr ernten – damit werden nicht nur ihr Alltag und ihre Sicherheit bedroht, sondern auch die wirtschaftliche Lebensgrundlage ihrer Familien“, kritisierte die Ministerin weiter. „Die Opfer sind diesen Angriffen häufig schutzlos ausgeliefert.“ (AFP)

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Christoph Zempel

Israelische Armee: „13 Hamas-Terroristen“ in Flüchtlingscamp im Libanon getötet

Die israelische Armee hat Anfang der Woche eigenen Angaben zufolge bei einem Angriff auf ein palästinensisches Flüchtlingslager im Libanon „13 Hamas-Terroristen“ getötet. „13 Hamas-Terroristen wurden bei einem präzisen Angriff der IDF auf ein Trainingslager der Organisation im Süden des Libanon eliminiert“, erklärte die Armee am Freitag. Der Angriff ereignete sich den Angaben zufolge am Dienstag. 

Unter den Getöteten sei Dschawad Sidawi, „der an der Ausbildung von Terroristen beteiligt war, um Terroranschläge von libanesischem Gebiet aus“ gegen Israel und seine Truppen zu verüben, hieß es weiter. Zur Identität der zwölf anderen Getöteten machte die israelische Armee auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst keine Angaben. 

Die Armee „geht gegen Einrichtungen der Hamas im Libanon vor und wird weiterhin gegen Hamas-Terroristen vorgehen, wo auch immer sie operieren“, hieß es in der Erklärung weiter.

Die den Gazastreifen kontrollierende radikalislamische Palästinensergruppe Hamas veröffentlichte am Donnerstag Fotos von 13 jungen Männern. Sie beschrieb den Angriff als „schreckliches Massaker, das zum Tod mehrerer unschuldiger ziviler Märtyrer geführt hat“.

Die israelische Armee veröffentlichte ein Video eines Angriffs auf ein Gebäude. Die Hamas erklärte jedoch, es sei ein Sportplatz angegriffen worden, der von Jugendlichen in dem Camp frequentiert wird. Der Angriff habe somit „eine Gruppe Jungen“ getroffen, die sich dort gerade aufhielten. 

Am Dienstag hatte die Hamas zurückgewiesen, dass sie militärische Einrichtungen in palästinensischen Flüchtlingslagern im Libanon habe und Israel „Lügen“ vorgeworfen. Das überfüllte Camp Ain al-Helweh nahe der Küstenstadt Sidon ist das größte palästinensische Flüchtlingslager im Libanon.

Israel setzt trotz einer im November des vergangenen Jahres in Kraft getretenen Waffenruhe zwischen Israel und der pro-iranischen und mit der Hamas verbündeten Hisbollah-Miliz seine Angriffe auf den Libanon weiter fort. (AFP)

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Christoph Zempel

UN-Experte wirft Israel Kriegsverbrechen im Libanon vor

Die israelischen Militärangriffe auf Zivilisten im Südlibanon stellen nach Einschätzung eines Sachverständigen der Vereinten Nationen Kriegsverbrechen dar. Die Bombardierung des Flüchtlingslagers Ain al-Hilweh und der Beschuss von UN-Friedenstruppen seien keine isolierten Vorfälle, erklärte der UN-Sonderberichterstatter für außergerichtliche Hinrichtungen, Morris Tidball-Binz, am Freitag in Genf. Israel zeige „völlige Missachtung für den Waffenstillstand und die libanesischen Friedensbemühungen“.

Tidball-Binz verwies auf einen israelischen Drohnenangriff am Dienstag auf das palästinensische Flüchtlingslager Ain al-Hilweh bei Sidon. Bei dem Angriff starben nach UN-Angaben mindestens 14 Menschen, zwölf davon Kinder. Israel hatte den Militärschlag mit Trainingsaktivitäten der Hamas begründet, laut den Vereinten Nationen jedoch ohne konkrete Beweise vorzulegen.

Panzer beschießen Blauhelme

Der UN-Experte führte aus, Israel habe seit Inkrafttreten des Waffenstillstands mit dem Libanon am 27. November 2024 fast täglich Luft- und Drohnenangriffe verübt. Das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen schätzt die Zahl der getöteten Zivilisten auf 127.

Am 16. November schoss ein israelischer Panzer auf eine Patrouille von Blauhelmsoldaten der UN-Friedensmission UNIFIL auf libanesischem Territorium. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich am 26. Oktober. Vorsätzliche Angriffe auf UN-Personal seien ein Kriegsverbrechen nach dem humanitären Völkerrecht, sagte Tidball-Binz. (KNA)

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Christoph Zempel

Palästinenser bei Zusammenstößen in Ost-Jerusalem erschossen

Bei Zusammenstößen während einer Razzia in Ost-Jerusalem sind zwei Palästinenser getötet worden. Die beiden seien 16 und 18 Jahre alt gewesen und durch Schüsse israelischer Sicherheitskräfte ums Leben gekommen, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Der Vorfall ereignete sich demnach in der Nacht in dem arabisch geprägten Viertel Kafr Akab.

Die israelische Polizei teilte auf Anfrage mit, Einsatzkräfte seien in der Nacht dort gegen Personen in der Gegend vorgegangen, die versucht hätten, den Sicherheitskräften zu schaden und „gewalttätige Ausschreitungen“ zu provozieren. Dutzende warfen demnach Steine und feuerten Feuerwerkskörper auf die Einsatzkräfte. Es seien zudem „heftige Schüsse“ zu hören gewesen. Die Sicherheitskräfte hätten daraufhin auf vier Verdächtige geschossen, die eine Bedrohung für sie dargestellt hätten, hieß es weiter. (dpa)

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Christoph Zempel

UN: Hunderttausende Menschen im Gaza-Streifen ohne genügend Essen

Hunderttausende Menschen im Gaza-Streifen benötigten laut dem Welternährungsprogramm (WFP) dringend weiter Lebensmittelhilfe. Seit Beginn des Waffenstillstandes zwischen der Terrorgruppe Hamas und Israel am 10. Oktober habe die UN-Organisation über 40.000 Tonnen Nahrungsmittel in das Palästinensergebiet mit seinen mehr als zwei Millionen Einwohnern gebracht, teilte WFP-Sprecherin Abeer Etefa am Freitag in Genf mit.

Damit seien über 530.000 Menschen erreicht worden, ein Drittel des Monatsziels des WFP. Die vom WFP unterstützten Bäckereien lieferten täglich 160.000 Brotlaibe und erfüllten damit die Tagesziele des UN-Programms.

Küchen stellen 210.000 warme Mahlzeiten bereit

Es gebe wieder warme Mahlzeiten. Wobei über 35 öffentliche Küchen täglich 210.000 Mahlzeiten bereitstellten, was etwa der Hälfte des Ziels entspreche. Die digitale Bargeldhilfe erreiche etwa 125.000 Menschen, auch damit sei die Hälfte des angepeilten Ziels erfüllt worden. (epd)

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Christoph Straub
Author Christoph Straub

Israels Sicherheitskabinett will Todestrafe-Gesetz offenbar billigen

Der Gesetzentwurf zur Todesstrafe in Israel findet offenbar Zustimmung im Sicherheitskabinett. Uneinigkeit gebe es, ob die Todesstrafe für Terroristen verpflichtend oder als Höchststrafe nach Ermessen der Richter festgesetzt werden soll, berichten israelische Medien.

Demnach bezeichnete der Chef des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, David Zini, die Todesstrafe als das wirksamste Abschreckungsmittel gegen Anschläge. Auch die Armee erklärte sich angeblich grundsätzlich mit der Todesstrafe einverstanden, plädierte jedoch gegen eine verpflichtende Verhängung. 

Der Entwurf sieht die Todesstrafe für Personen vor, die Israelis aus rassistisch motivierten Gründen töten mit der Absicht, „dem Staat Israel und der Wiedergeburt des jüdischen Volkes in seinem Land zu schaden“. (KNA)
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Christoph Straub
Author Christoph Straub

Unicef zählt seit Waffenruhe 67 getötete Kinder im Gazastreifen

Seit Beginn der Waffenruhe am 10. Oktober sind im Gazastreifen nach Angaben des Kinderhilfswerks Unicef mindestens 67 Kinder getötet worden. Dutzende seien verletzt worden. Das berichtete Unicef-Sprecher Ricardo Pires in Genf unter Berufung auf Partnerorganisationen vor Ort. (dpa)
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Christoph Straub
Author Christoph Straub

Israelisches Militär tötet fünf Menschen bei Luftschlag in Rafah

Trotz der Waffenruhe hat die israelische Armee in einem von ihr kontrollierten Gebiet im Gazastreifen fünf Personen aus der Luft angegriffen und getötet. Es habe sich um Terroristen gehandelt, teilte die Armee mit. Diese seien aus einem Tunnel in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens gekommen und hätten sich Soldaten genähert.

Der Vorfall ereignete sich Armeeangaben zufolge hinter der sogenannten gelben Linie, hinter die sich das israelische Militär im Rahmen der Waffenruhe-Vereinbarung zurückgezogen hat.

Palästinensische Medien meldeten, eine Person sei im Süden des Gazastreifens von israelischen Soldaten getötet worden. Noch ist unklar, ob es sich um denselben Vorfall handelt. (dpa)
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Daniel Krause
Author Daniel Krause

Ministerin: Wiederaufbaukonferenz für Gazastreifen muss schnell stattfinden

Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, zeitnah die Finanzierung des Wiederaufbaus im Gazastreifen zu regeln. „Ich fordere auch, dass die geplante Wiederaufbaukonferenz, die wir gemeinsam in Ägypten veranstalten wollen, bald stattfindet“, sagte Alabali Radovan am Donnerstag in Brüssel am Rande einer Konferenz von Geberländern für die palästinensischen Gebiete. Es seien „politische Rahmenbedingungen“ notwendig, „die einen Wiederaufbau möglich machen“, betonte sie.

„Dabei ist mir besonders wichtig, dass auch die Palästinenserinnen und Palästinenser über ihre eigene Zukunft entscheiden können“, sagte die Ministerin. In der Palästinensische Autonomiebehörde „werden Wahlen schon vorbereitet“. (AFP)
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Daniel Krause
Author Daniel Krause

Israelische Menschenrechtler fordern Ausreise für Patienten aus Gaza

Israelische Menschenrechtsgruppen verlangen für Patienten aus dem Gazastreifen, die lebensrettende Behandlungen benötigen, unverzügliche Verlegungen in Kliniken in Ostjerusalem und im besetzten Westjordanland. Eine entsprechende Petition reichten fünf Organisationen am Donnerstag beim obersten israelischen Gericht ein. Das Gesundheitssystem in Gaza sei zusammengebrochen, rund 16.500 Menschen seien durch die Versorgungslücke in Lebensgefahr. Es gehe um die „grundlegende Verpflichtung, Menschenleben zu retten“.

Die israelischen Menschenrechtler werfen dem Staat vor, mit seiner Handhabung der Grenzkontrollen am Gazastreifen den Zugang zu lebenswichtigen Behandlungen zu blockieren. Insbesondere seit der Schließung des Übergangs Rafah nach Ägypten im Mai 2024 sei die Verlegung von Patienten in Drittländer „fast unmöglich“ geworden. Israel ist nach nationalem wie internationalem Recht verpflichtet, Zugang zu medizinischer Versorgung zu gewährleisten. (KNA)
Palästinenser sitzen im Nasser-Krankenhaus im südlichen Gazastreifen (Symbolbild).
Palästinenser sitzen im Nasser-Krankenhaus im südlichen Gazastreifen (Symbolbild).   Bild: REUTERS/Haseeb Alwazeer
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Daniel Krause
Author Daniel Krause
Frankreich kritisiert die zunehmenden israelischen Angriffe im Südlibanon. „Wir verurteilen die israelischen Attacken, die Zivilisten im Süden des Landes töten“, sagt ein Sprecher des französischen Außenministeriums. Die Regierung in Paris stehe hinter der im November 2024 vereinbarten Waffenruhe. Die israelische Armee hatte am Mittwoch ihre Luftangriffe im Südlibanon verstärkt, mindestens eine Person ist dabei ums Leben gekommen. Dem Sprecher zufolge fordert Frankreich die israelische Armee zudem auf, die Souveränität und territoriale Integrität Syriens zu respektieren und sich von den Golanhöhen zurückzuziehen. Man beobachte die Situation dort mit größter Sorge. (Reuters)
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Julia Weiss
Author Julia Weiss

Update (17.15 Uhr): IAEA fordert engere Atom-Überwachung – Iran kündigt Vereinbarung

Der Iran hat auf Forderungen nach engmaschigeren Atom-Inspektionen mit einer Gegenmaßnahme reagiert. Teheran kündigte eine Vereinbarung mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) vom September, wie Irans Außenminister Abbas Araghtschi laut einem Bericht der Agentur ISNA sagte. Damals hatten sich beide Seiten in Kairo auf einen Rahmen für weitere Inspektionen verständigt. 

Vor der iranischen Gegenreaktion hatte der Gouverneursrat der IAEA von Teheran unverzüglichen Zugang zu den Atomanlagen und dem Uran gefordert. Außerdem müsse der Iran das sogenannte Zusatzprotokoll zu seinem Inspektionsabkommen mit der IAEA umsetzen, hieß es. Damit könnte die Atomenergiebehörde unter anderem Anlagen ohne lange Vorwarnung besuchen und auch außerhalb der bekannten Nuklear-Standorte nach Spuren von geheimen Aktivitäten suchen.

Teheran hatte diese weitreichenden Inspektionsrechte bereits seit 2021 ausgesetzt. Seit den Angriffen von Israel und den USA im Juni entscheidet der Iran von Fall zu Fall, ob der IAEA Zugang zu Anlagen gewährt wird. 

Die Forderungen des IAEA-Gouverneursrates seien „sowohl unbegründet als auch illegal und daher nicht akzeptabel“, erklärte Araghtschi laut dem Nachrichtenportal Khabar-Fouri. Wie sich die Kündigung der Vereinbarungen von Kairo konkret auswirken wird, war vorerst unklar. (dpa)
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Julia Weiss
Author Julia Weiss

F-35-Deal mit Saudi-Arabien löst Empörung in Israel aus

Die israelische Opposition hat angesichts des vereinbarten Verkaufs US-amerikanischer F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien die eigene Regierung scharf kritisiert. Die Opposition fordere wegen des Deals zwischen Washington und Riad eine Dringlichkeitssitzung des Parlaments in Jerusalem und habe dafür 40 Unterschriften gesammelt, berichtete die israelische Zeitung „Maariv“.

Israelische Medien stuften die Vereinbarung als herben Rückschlag für Israels Sicherheit ein. Bisher hatte Israel als einziges Land in der Region die hochmodernen F-35-Tarnkappenjets. Dies galt als Garant für einen „qualitativen Vorsprung“ des jüdischen Staates. Ein 2008 verabschiedetes Gesetz in den USA sichert diesen sogar zu.

Beim Besuch des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman in Washington wurde nun aber ein „strategisches Verteidigungsabkommen“ unterzeichnet. Laut US-Präsident Donald Trump soll die Golfmonarchie zudem den Status als „bedeutender Alliierter außerhalb der Nato“ erhalten. Außerdem wurde der Verkauf von 300 US-Panzern an Saudi-Arabien vereinbart.

Die Abgeordnete Efrat Reiten von der Oppositionspartei Die Demokraten warf Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vor, er habe die Kontrolle über Israels Sicherheit verloren. „Netanjahu hat Israels militärischen Vorsprung im Nahen Osten aufgegeben – einen Vorsprung, den die USA über mehr als fünf Jahrzehnte hinweg sorgfältig aufrechterhalten haben“, sagte Reiten nach Angaben von „Maariv“. „Kein anderer Ministerpräsident hat Israel jemals auf diese Weise im Stich gelassen.“ (dpa)

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Julia Weiss
Author Julia Weiss

Krankenhaus im Gazastreifen meldet vier Tote bei neuen israelischen Angriffen

Bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben des Nasser-Krankenhauses in Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets vier Menschen getötet worden. Drei Menschen, darunter ein einjähriges Mädchen, seien bei einem Angriff auf ein Haus östlich von Chan Junis getötet worden, erklärte das Krankenhaus. Ein weiteres Todesopfer habe es bei einem Angriff in dem Dorf Abasan al-Kabira gegeben. 

Weitere 15 Menschen wurden nach Angaben des von der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas kontrollierten Zivilschutzes bei israelischen Angriffen verletzt. Aus dem von der Hamas kontrollierten Innenministerium im Gazastreifen verlautete, im Gebiet um Chan Junis halte der Artilleriebeschuss an.

Die israelische Armee bestätigte die Angriffe im Gazastreifen. Ein Angriff sei erfolgt, „um Terrorinfrastrukturen zu zerstören“, hieß es. „Wir wissen nichts von den berichteten Todesfällen“, fügte die Armee hinzu. (AFP)

Bild: Abdel Kareem Hana/AP/dpa
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Julia Weiss
Author Julia Weiss

Menschenrechtler werfen Israel Kriegsverbrechen im Westjordanland vor

Mit der Vertreibung von Zivilisten im Westjordanland begeht Israel nach Ansicht von Human Rights Watch Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Eine am Donnerstag in Jerusalem veröffentlichte Recherche der Menschenrechtsorganisation dokumentiert die zwangsweise Vertreibung von 32.000 Palästinensern aus drei Flüchtlingscamps in Dschenin, Tulkarem und Nur Shams im Rahmen einer Militäroperation im Januar und Februar. Das Vorgehen verstoße klar gegen die Genfer Konventionen, die den Schutz der Bevölkerung in besetzten Gebieten regeln, hieß es.

Im Schatten des Gazakriegs habe Israels Armee im Westjordanland Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und ethnische Säuberungen verübt, erklärte Nadia Hardman, Expertin für die Rechte von Flüchtlingen und Migranten bei Human Rights Watch. Die Taten müssten aufgeklärt und strafrechtlich verfolgt werden.

Human Rights Watch stützt sich auf Analysen von Satellitenbildern, verifizierte Foto- und Videoaufnahmen, Zerstörungsanordnungen des israelischen Militärs und Aussagen von 31 Bewohnern der betroffenen Camps. Demnach stürmten die Streitkräfte das Flüchtlingslager Dschenin am 21. Januar mit Kampfhubschraubern, Drohnen, Bulldozern, gepanzerten Fahrzeugen und Hunderten Soldaten. Ähnlich ging das Militär laut den Angaben am 27. Januar in Tulkarem und am 9. Februar in Nur Shams vor. (KNA)

Ein israelischer Soldat hält seine Waffe auf Menschen, die an einer Demonstration teilnehmen, bei der die Rückkehr vertriebener Palästinenser in ihre Häuser im Flüchtlingslager Nur Shams gefordert wird. 
Ein israelischer Soldat hält seine Waffe auf Menschen, die an einer Demonstration teilnehmen, bei der die Rückkehr vertriebener Palästinenser in ihre Häuser im Flüchtlingslager Nur Shams gefordert wird.    Bild: Majdi Mohammed/AP/dpa
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Benjamin Reuter

Erneut Gewalt in Gaza

Kurz nach Verabschiedung der UN-Resolution zur Absicherung des Nahost-Friedensplans von US-Präsident Donald Trump stellt ein tödlicher Zwischenfall die fragile Waffenruhe im Gazastreifen erneut auf die Probe. Als Reaktion auf einen mutmaßlichen Angriff auf israelische Soldaten im Süden ging Israels Armee eigenen Angaben zufolge mit Attacken im gesamten Gazastreifen gegen die islamistische Hamas vor. Dabei wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mindestens 25 Menschen getötet. Mehr als 70 weitere Menschen hätten durch die Angriffe Verletzungen erlitten.

„Mehrere Terroristen“ hätten in der Stadt Chan Junis im Süden des palästinensischen Küstengebiets das Feuer auf ein Gebiet eröffnet, in dem israelische Soldaten im Einsatz seien, erklärte die israelische Armee. Dies stelle einen Verstoß gegen das Waffenruhe-Abkommen dar. Verletzt worden sei aufseiten der Armee gleichwohl niemand. Die Hamas wies die Darstellung zurück, dass auf israelische Soldaten geschossen worden sei. „Wir betrachten dies als eine gefährliche Eskalation“, mit der Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu versuche, „den Genozid an unserem Volk wieder aufzunehmen.“ (dpa)
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Viktoria Bräuner
Author Viktoria Bräuner
Netanjahu besucht israelische Soldaten in Pufferzone in Syrien
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat am Mittwoch israelische Soldaten in einer Pufferzone zwischen Syrien und den israelisch besetzten Golanhöhen besucht – und damit für scharfe Kritik aus Syrien gesorgt. Israel messe „sowohl seinen defensiven als auch offensiven“ Fähigkeiten hier „immense Bedeutung“ bei, sagte Netanjahu in einem von seinem Büro veröffentlichten Video von dem Besuch. Die Regierung in Damaskus verurteilte den Besuch scharf.

In Videoaufnahmen der israelischen Regierung ist zu sehen, wie Netanjahu aus einem Hubschrauber steigt, mit Soldaten auf einem Beobachtungsposten spricht und durch ein Fernglas blickt. Den Aufnahmen zufolge sagte er zu den dort stationierten Soldaten, dass sie „den Staat Israel und seine Nordgrenze schützen“. Der Einsatz könne sich „jederzeit zuspitzen, aber wir zählen auf Euch“, fügte er hinzu.

Der israelische Ministerpräsident wurde von Verteidigungsminister Israel Katz sowie von Außenminister Gideon Saar begleitet. Auch Armeechef Ejal Samir, der Chef des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, David Sini, und der israelischen Botschafter in den USA, Jechiel Leiter, gehörten zu den Besuchern in der Pufferzone.

Die entmilitarisierte Pufferzone ist mehr als 80 Kilometer lang und an ihrer breitesten Stelle weniger als zehn Kilometer breit. Im Dezember vergangenen Jahres hatte Israel Soldaten dort stationiert. Auch greift die israelische Armee immer wieder Ziele in Syrien an. Erklärtes Ziel ist die Entmilitarisierung des Südwestens Syriens und die Wahrung der Rechte der Drusen.

Syrien verurteilte den „illegalen Besuch aufs Schärfste“. Netanjahus Besuch in dem Gebiet werde von Damaskus „als schwere Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität Syriens“ betrachtet, erklärte das syrische Außenministerium. Der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Stéphane Dujarric, nannte Netanjahus Besuch „besorgniserregend“. (AFP)
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Daniel Krause
Author Daniel Krause
Deutschland hat erstmals einer Mandatsverlängerung für das UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) nicht zugestimmt. Bei einer Vorab-Abstimmung im zuständigen Unterausschuss der UN-Generalversammlung in New York enthielt sich der deutsche Vertreter. Außenminister Johann Wadephul (CDU) begründete dies in Berlin damit, dass die Bundesregierung zunächst „konsequente und überprüfbare Reformen innerhalb der UNRWA“ erwarte. Dies sei auch im schwarz-roten Koalitionsvertrag vereinbart. (dpa)
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Daniel Krause
Author Daniel Krause

Update (19.55 Uhr): Israel attackiert nach Hamas-Angriffen Ziele im Gazastreifen – mindestens 22 Tote

Die israelische Armee hat am Mittwoch nach eigenen Angaben als Reaktion auf Attacken der radikalislamischen Hamas Ziele im gesamten Gazastreifen angegriffen. Hamas-Kämpfer hätten das Feuer auf israelische Soldaten im Süden des palästinensischen Küstenstreifens eröffnet, was „einen Verstoß gegen das Waffenstillstandsabkommen“ darstelle, erklärten die israelischen Streitkräfte. Laut der von der Hamas kontrollierten Zivilschutzbehörde wurden dabei 22 Menschen getötet. 

In der Stadt Gaza seien mindestens zwölf Menschen getötet worden, darunter eine Familie mit drei Kindern, erklärte der Sprecher der Zivilschutzbehörde, Mahmud Bassal. Im südlichen Gebiet Chan Junis wurden seinen Angaben zufolge mindestens zehn Menschen getötet, darunter zwei Kinder. (AFP)
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Daniel Krause
Author Daniel Krause

Krieg hat Israel offenbar rechter und religiöser gemacht

Der Krieg in Nahost hat junge Israelis offenbar konservativer und religiöser gemacht. Das geht laut Medienberichten von Mittwoch aus einer aktuellen Umfrage des Jewish People Policy Institute (JPPI) hervor. Die befragten jüdischen Israelis im Alter zwischen 18 und 24 Jahren gaben demnach an, häufiger zu beten (38 Prozent) und häufiger die Bibel zu lesen (26 Prozent).

Ein Drittel der Befragten befolgt nach eigenen Angaben mehr religiöse Traditionen als vor Beginn des Kriegs. Bei jenen jungen Juden, die sich als traditionell bezeichneten, lag der Anteil bei 51 Prozent. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) gaben an, stärker an Gott zu glauben. Bei jüdischen Erwachsenen insgesamt lag der Anteil bei 28 Prozent.

Politisch lasse sich ein Rechtsruck feststellen. Laut Umfrage bezeichneten sich 28 Prozent der jungen Befragten als politisch rechts. Vor dem Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 waren es noch 24 Prozent. Darüber hinaus geben 19 Prozent sogar an, rechtsradikal zu sein, ein Plus von acht Prozentpunkten im Vergleich zur Zeit vor dem 7. Oktober.

Unklar ist es laut dem JPPI, ob es sich um ein vorübergehendes, durch den Krieg ausgelöstes Phänomen handelt oder um eine dauerhafte Veränderung. (KNA)
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