
© ARCHIVBILD: AFP/Brendan Smialowski
Nächste Schritt zur Umsetzung des Friedensplans: USA kündigen für Freitag Gaza-Beratungen in Miami an
Iran verweigert ärztliche Untersuchung für Aktivistin Mohammadi + UN benötigen rund 4 Milliarden Dollar für Palästinenser-Hilfe + IStGH lehnt Einspruch Israels gegen Ermittlungen ab + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Todesopfern und mehr als 3000 Verletzten führte Israel Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Dabei wurden mehr als 61.000 Menschen getötet. Mitte Oktober 2025 ist eine Waffenruhe in Kraft getreten, im Rahmen eines Abkommens sind die verbliebenen Geiseln der Hamas freigelassen worden. Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten finden Sie in unserem Newsblog.
Hinweis: Angaben der Regierungen und Armeen sowie Bilder und Videos aus der Region lassen sich oft nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vermitteln.
Unifil sieht keine Hinweise auf Aufrüstung der Hisbollah
Die UN-Beobachtermission Unifil im Südlibanon hat seit Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah keine Hinweise auf eine Aufrüstung der proiranischen Miliz gefunden. „Seit Inkrafttreten des Abkommens im letzten Jahr haben wir südlich des Litani-Flusses keine Hinweise auf die Einfuhr neuer Waffen, den Aufbau neuer militärischer Infrastruktur durch nicht-staatliche Akteure oder militärische Bewegungen nicht-staatlicher Akteure festgestellt“, sagte Unifil-Sprecherin Kandice Ardiel der Deutschen Presse-Agentur.
Bislang hätten die Friedenstruppen fast 400 Waffenlager und Infrastrukturanlagen entdeckt, so Ardiel. Sie seien der staatlichen Armee übergeben worden. Es würden weiterhin verlassene Waffenlager entdeckt. Hinweise darauf, dass neue Waffen in das Einsatzgebiet gelangt seien oder dass nicht-staatliche Akteure dort neue militärische Infrastruktur errichten hätten, gebe es jedoch nicht, sagte Ardiel. (dpa)
UNO erklärt Hungersnot im Gazastreifen für beendet
Der Gazastreifen ist aus Sicht von Fachleuten nicht mehr von einer Hungersnot betroffen. Doch trotz des Friedensplanes und der verstärkten Hilfslieferungen bleibe die Lage in dem Gebiet kritisch, hieß es von der IPC-Initiative (Integrated Food Security Phase Classification), die Nahrungskrisen in aller Welt beobachtet. Israel wies den Bericht zurück.
Die Lage sei wegen des im Oktober in Kraft getretenen Friedensplanes besser als zuvor, hieß es von der Initiative. Der bewaffnete Konflikt sei stark zurückgegangen. Die Versorgung mit humanitären und kommerziellen Nahrungsmittel-Lieferungen habe sich verbessert. Dennoch sei die Bevölkerung des Gazastreifens stark von akuter Mangelernährung und Ernährungsunsicherheit betroffen, betonte die Initiative.
EU-Gipfel verurteilt zunehmende Gewalt jüdischer Siedler
Der EU-Gipfel hat die „massive Zunahme der Gewalt von Siedlern gegen palästinensische Zivilpersonen, auch der Gewalt gegen christliche Gemeinschaften“ verurteilt. In den Schlussfolgerungen des Treffens der 27 EU-Regierungen wird auf die Vertreibung und Annexion im Westjordanland, einschließlich Ostjerusalem, ausgerichteten politischen Maßnahmen und Drohungen hingewiesen.
Die EU appelliert an die Regierung Israels, ihren völkerrechtlichen Verpflichtungen nachzukommen und die palästinensische Bevölkerung in den besetzten Gebieten zu schützen. Der Ausbau der völkerrechtswidrigen Siedlungen müsse rückgängig gemacht werden. Die israelische Regierung müsse Maßnahmen gegen extremistische Siedler sowie gegen Einrichtungen und Organisationen, die sie unterstützen, voranbringen. (Reuters)
WHO zählt seit Juli 2024 mehr als Tausend Gaza-Tote beim Warten auf Evakuierung
USA sanktionieren zwei weitere IStGH-Richter
Im Zusammenhang mit Ermittlungen des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) gegen israelische Staatsangehörige hat die US-Regierung erneut Sanktionen gegen Richter des Gerichts verhängt. Das Weltstrafgericht setze seine „politisierten Handlungen gegen Israel“ fort, hieß es in einer Stellungnahme des US-Außenministeriums. Die US-Regierung warf dem Gericht einen „Machtmissbrauch“ vor, der die Souveränität der Vereinigten Staaten und des engen Verbündeten Israels verletze.
Entsprechend wurden die Richter Erdenebalsuren Damdin aus der Mongolei und Gocha Lordkipanidze aus Georgien auf die Sanktionsliste gesetzt, wie aus einer Mitteilung des US-Finanzministeriums hervorgeht. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu begrüßte die Entscheidung. Netanjahu warf dem Gericht „falsche Anklagen“ vor. Israels Außenministerium bedankte sich bei US-Außenminister Marco Rubio, „für diese moralisch klare Haltung“. Das Gericht hatte vor gut einem Jahr einen Haftbefehl gegen Netanjahu wegen des Verdachts auf Kriegsverbrechen im Gaza-Krieg erlassen.
Die Vereinten Nationen zeigten sich „ernsthaft besorgt“ von dem Vorgang. Der IStGH sei ein „Hauptpfeiler der internationalen Kriminaljustiz“, ließ UN-Generalsekretär António Guterres über einen Sprecher in New York mitteilen. (dpa)
Israelische Bürger betreten Gazastreifen und fordern Wiederbesiedlung
Mehrere israelische Bürger haben am Donnerstag trotz des Verbots der israelischen Armee den Gazastreifen betreten und bei einer symbolischen Flaggenzeremonie die Wiederbesiedlung des Palästinensergebiets gefordert. Diejenigen, die den Gazastreifen betreten hätten, seien „in israelisches Gebiet zurückgebracht“ worden, erklärte die israelische Armee. Es sei gelungen, „dutzende“ weitere Menschen vom Grenzübertritt an einer anderen Stelle abzuhalten.
Rechtsgerichtete Nutzer verbreiteten in Onlinediensten ein Foto, das rund 20 Männer, Frauen und Kinder zeigt, die versammelt um eine Flagge stehen. Demnach wurde es in Kfar Darom aufgenommen, einem früheren Kibbuz im Zentrum des Gazastreifens, das zusammen mit 20 weiteren Siedlungen während des einseitigen Rückzugs Israels im Jahr 2005 geräumt worden war.
Die Protestaktion der Siedler war im Voraus geplant worden. Vergangene Woche hatte eine ultranationalistische Siedlerorganisation eine Flaggenzeremonie angekündigt. Dem Aufruf schlossen sich Israels rechtsextremer Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir sowie zehn weitere Minister und mehr als 20 Abgeordnete an. (AFP)
USA kündigen für Freitag Gaza-Beratungen in Miami an
Die USA haben für Freitag neue Beratungen zum Gazastreifen in Miami im Bundesstaat Florida angekündigt. Der Sonderbeauftragte von US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff, will dort mit Vertretern aus Katar, Ägypten und der Türkei zusammenkommen, wie es am Donnerstag in Washington hieß. Thema sind die nächsten Schritte zur Umsetzung des US-Friedensplans für den Gazastreifen. Der türkische Außenminister Hakan Fidan kündigte seine Teilnahme an. (dpa)
Im Westjordanland stirbt weiterer 16-jähriger Palästinenser durch israelische Schüsse
Jüngste Eindrücke aus dem Gazastreifen:
Iran verweigert ärztliche Untersuchung für inhaftierte Aktivistin Mohammadi
UN benötigen rund 4 Milliarden Dollar für Palästinenser-Hilfe
Strafgerichtshof lehnt Einspruch Israels gegen Ermittlungen ab
Deutliche Kritik aus Israel
Israelische Soldaten erschießen offenbar 16-Jährigen im Westjordanland
HRW wirft Israel Behinderung des Wiederaufbaus im Libanon vor
Jüngste Eindrücke aus dem Gazastreifen:
US-Gesandter Barrack spricht mit Netanjahu über Hisbollah-Entwaffnung
Iranische Nobelpreisträgerin Mohammadi berichtet von Misshandlungen bei Festnahme
Palästinenserbehörde verurteilt Anschlag in Sydney
Wirtschaftsministerin Reiche reist nach Israel
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