
© REUTERS/Yossi Zeliger
Rede vor israelischem Parlament: Donald Trump in der Knesset eingetroffen
Menschen in Tel Aviv feiern die Freilassung der Geiseln + Erstmals seit sieben Monaten wieder Gas zum Kochen: Hilfsgüter erreichen laut UN Gazastreifen + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Todesopfern und mehr als 3000 Verletzten führte Israel Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Dabei wurden mehr als 61.000 Menschen getötet. Am vergangenen Freitag ist eine Waffenruhe in Kraft getreten, im Rahmen eines Abkommens sollen die verbliebenen Geiseln nun freigelassen werden. Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten finden Sie in unserem Newsblog.
Hinweis: Angaben der Regierungen und Armeen sowie Bilder und Videos aus der Region lassen sich oft nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vermitteln.
Trump hält Rede in Knesset
US-Präsident Donald Trump ist bei seiner Nahost-Reise im israelischen Parlament in Jerusalem angekommen. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie er von dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu begrüßt wird. Trump schrieb danach in ein Gästebuch: Es sei ihm eine große Ehre. Das sei ein großer und schöner Tag. Ein Neuanfang. In Kürze wird seine Rede erwartet:
Nach der Rückkehr der ersten überlebenden Geiseln aus dem Gazastreifen nach Israel hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron seine Freude über deren Rückkehr und seine Hoffnung auf Frieden im Nahen Osten ausgedrückt. „Ich teile die Freude der Familien und des israelischen Volkes, nachdem sieben Geiseln gerade dem Roten Kreuz übergeben wurden“, schrieb Macron am Montag im Onlinedienst X nach seiner Ankunft im ägyptischen Badeort Scharm el-Scheich, wo er am Nachmittag an einem Nahost-Gipfel mit Staats- und Regierungschefs aus mehr als 20 Ländern teilnimmt. (dpa)

Der britische Premierminister Keir Starmer hat den heutigen Tag der Freilassung der ersten Geiseln durch die islamistische Hamas als Beginn der „entscheidenden Phase“ zur Beendigung des Krieges bezeichnet. „Jetzt müssen wir dauerhaften Frieden und eine sichere Zukunft für die gesamte Region schaffen“, schrieb Starmer auf der Plattform X. Großbritannien werde humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung in Gaza leisten.
Starmer nimmt am Mittag an der „Nahost-Friedenszeremonie“ anlässlich des Abkommens zwischen Israel und der Hamas im ägyptischen Küstenort Scharm el Scheich teil. (dpa)
Alle lebenden Hamas-Geiseln sind frei
Im Gazastreifen sind die restlichen von der islamistischen Hamas festgehaltenen Geiseln freigelassen worden. Mehrere israelische Medien berichteten, dass 13 der aus Israel entführten Menschen dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben worden seien. (dpa)
Trump nennt Gaza-Deal „vielleicht größte Sache“ seiner Karriere
Die Einigung zwischen der Hamas und Israel im Gaza-Krieg ist nach den Worten von US-Präsident Donald Trump der womöglich größte Erfolg seiner Karriere. Das Abkommen „könnte die größte Sache sein, in die ich jemals involviert war“, sagte Trump einem Reporter der US-Nachrichtenseite Axios heute auf dem Weg in den Nahen Osten.
Trump hatte die Einigung durch Druck auf Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sowie auf die Hamas vermittelt - unterstützt von Katar, Ägypten und der Türkei.
Trump feiert das Gaza-Abkommen bereits als Durchbruch und sieht einen dauerhaften Frieden für den Nahen Osten bevorstehen.Viele Fragen im Konflikt zwischen Israel und Hamas wie auch in der Region sind aber ungelöst. Auch die Zukunft des Gazastreifens ist völlig offen. (dpa)

EU will Einsatz von Grenzschützern starten
Die EU wird sich mit Grenzschutzexperten an der Umsetzung des Friedensplans für den Gazastreifen beteiligen. Am Mittwoch werde man eine zivile Mission zur Überwachung des Grenzübergangs zwischen Gaza und Ägypten wieder aufnehmen, teilte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas am Rande einer Reise nach Kiew mit. Dieser Einsatz könne eine wichtige Rolle bei der Unterstützung des Waffenstillstands spielen.
Die EU-Mission zur Unterstützung des Grenzschutzes in Rafah (Eubam Rafah) wurde bereits 2005 eingerichtet, um bei der Kontrolle des Grenzübergangs in Rafah zu helfen. Nach der Machtübernahme der islamistischen Hamas 2007 im Gazastreifen gab es allerdings sehr lange kein EU-Personal mehr am Grenzübergang, weil die EU nicht mit der Hamas kooperieren wollte. (dpa)
Rotes Kreuz auf Weg zu weiterer Geisel-Übergabe
Nach der Freilassung der ersten sieben Geiseln durch die islamistische Hamas steht im Gazastreifen die Übergabe von weiteren Entführten kurz bevor. Nach vorliegenden Informationen sei das Rote Kreuz auf dem Weg zu einem weiteren Treffpunkt im südlichen Teil des von Israel abgeriegelten Küstengebiets, teilte die israelische Armee am Morgen mit. (dpa)
Hamas lässt Geiseln mit Angehörigen telefonieren
Kurz vor ihrer erwarteten Freilassung haben einige Geiseln in Gewalt der Hamas Berichten zufolge per Video mit ihren Angehörigen telefonieren können. Israelische Medien veröffentlichten Bilder der Gespräche, auch Videos davon tauchten in sozialen Medien auf. Für die Geiseln war es wohl der erste Kontakt mit ihren Familien nach Gefangenschaft seit zwei Jahren, in der sie komplett von der Außenwelt abgeschnitten waren. Die Videos dienen als Propaganda für die islamistische Terrororganisation, die sich damit als menschlich inszenieren kann. Bei den Bildern der Gespräche sind teilweise Hamas-Mitglieder im Hintergrund zu sehen.
„Ihr kommt nach Hause - ihr kommt alle nach Hause“, sagte die Mutter einer Geisel, Einav Zangauker, unter Tränen laut einem Bericht der „Times of Israel“. „Es gibt keinen Krieg mehr.“ Medien veröffentlichten auch Fotos anderer Geiseln, darunter die Brüder David und Ariel Cunio und Nimrod Cohen, wie sie per Video mit ihren Familien telefonieren. „Ich konnte nichts hören, aber ich habe sie gesehen und das reicht“, sagte demnach die Mutter der Cunio-Brüder. (dpa)


Hamas will sich an Waffenruhe und vorgegebene Zeitpläne halten
Nach Freilassung der ersten von der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln hat die islamistische Hamas sich der Waffenruhe mit Israel verpflichtet. „Wir bekräftigen unsere Verpflichtung zur erreichten Vereinbarung und den damit verbundenen Zeitplänen, solange sich die Besatzung (Israel) daran hält“, teilte der militärische Arm der Hamas, die Kassam-Brigaden, mit. Die Einigung bezeichnete sie als Ergebnis der Standhaftigkeit des palästinensischen Volks im Widerstand gegen Israel.
Die Hamas warf Israel vor, alle Bemühungen zu einem Kriegsende in Gaza schon in den ersten Monaten torpediert zu haben. Demnach habe die israelische Regierung ihrem „Instinkt der Brutalität und der Rache“ nachgehen wollen. Israel habe sich im Krieg nun ergeben, nachdem es Israels Militär nicht gelungen sei, die Geiseln durch militärischen Druck zu befreien. (dpa)

Außenminister Johann Wadephul nennt die Freilassung der ersten von der islamistischen Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln „sehr bewegend“. „Ein Moment der Freude, aber auch ein Moment der Beklommenheit, denn wir wissen natürlich, dass manche wirklich nur noch als Tote zurückkehren“, sagte der CDU-Politiker im Deutschlandfunk. „Es ist sehr bewegend, weil unter den Freigelassenen ja auch etliche sind, die die deutsche Staatsangehörigkeit haben.“
Auf die Frage, ob er an einen echten Frieden in der Region über die nächsten Tage und Wochen glaube, antwortete Wadephul: „Ich glaube daran, weil ich festgestellt habe, dass beide Seiten verstanden haben, dass auf militärischem Wege mit Kampf, mit Gewalt, mit Töten, mit Gefangenhalten keine Lösung zu erzielen ist.“
Man sei jetzt an einem guten Ausgangspunkt für weitere Verhandlungen und Gespräche, die aber auch geführt werden müssten. Einen Einsatz deutscher Soldaten halte er in der Region jedoch nicht für die beste Lösung. „Wir werden sicherlich unseren Beitrag leiden. Deutschland wird einen entscheidenden Beitrag zum Wiederaufbau leisten. Das ist in der Bundesregierung vereinbart.“ (dpa)
US-Präsident Trump in Israel gelandet
US-Präsident Donald Trump ist zum Auftakt seiner Nahost-Reise auf dem Flughafen Ben Gurion in Israel gelandet. Der Republikaner stieg aus der Air Force One aus, wie auf Fernsehbildern zu sehen war.
Wie AFP-Reporter berichteten, wurde Trump am Montagvormittag unter anderem von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und Staatspräsident Isaac Herzog empfangen. Während seines weniger als vierstündigen Besuchs in Israel sollte Trump voraussichtlich mit Geisel-Angehörigen zusammentreffen und in Jerusalem eine Rede vor der Knesset halten, dem israelischen Parlament. (dpa, AFP)

Merz nach Ägypten aufgebrochen
Bundeskanzler Friedrich Merz ist von Berlin nach Ägypten aufgebrochen, um dort zusammen mit knapp 20 anderen Staats- und Regierungschefs an einer Gaza-Friedenszeremonie teilzunehmen. Der Kanzler wird am frühen Nachmittag im Badeort Scharm el Scheich erwartet, wo feierlich eine Erklärung zum Friedensplan von US-Präsident Donald Trump über eine Waffenruhe nach zwei Jahren Gaza-Krieg unterzeichnet werden soll. Deutschland hat zugesagt, die Umsetzung des Friedensplans zu unterstützen und am Wiederaufbau im Gazastreifen maßgeblich mitzuwirken.
In Scharm el Scheich werden 19 Länder größtenteils auf Ebene der Staats- und Regierungschefs vertreten sein, darunter US-Präsident Donald Trump. Außerdem sind EU-Ratspräsident António Costa und UN-Generalsekretär António Guterres dabei.
Die Erklärung zum US-Friedensplan wird von Trump, dem ägyptischen Präsidenten Abdel-Fattah al-Sisi, dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und dem Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, unterzeichnet. Die Kriegsparteien - Israel und die islamistische Hamas - sind nicht dabei. Nach der Zeremonie wird al-Sisi ein kurzes Grußwort halten und Trump eine längere Rede. Merz fliegt schon am Abend wieder nach Berlin zurück. (dpa)

Geiseln zurück in Israel
Die ersten sieben von der islamistischen Hamas freigelassenen Geiseln sind nach 738 Tagen qualvoller Gefangenschaft wieder zurück in Israel. Alon Ohel, Matan Angrest, Guy Gilboa-Dalal, Eitan Mor, Gali und Ziv Berman sowie Omri Miran hätten gemeinsam mit dem israelischen Militär die Grenze nach Israel überschritten, teilte die Armee am Morgen mit. Ohel sowie Gali und Ziv Berman sind Deutsch-Israelis. Die israelische Regierung umarme die Freigekommenen, erklärte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Morgen in einer Mitteilung. Man werde sie und ihre Familien während des gesamten Aufnahme- und Rehabilitationsprozesses begleiten.
Die freigelassenen Geiseln seien auf dem Weg zum ersten Aufnahmeort im Süden Israels, wo sie mit ihren Familien wiedervereint werden, teilte die Armee weiter mit. Man sei bereit, weitere Geiseln aufzunehmen. Eine zweite Übergabe sollte in Kürze stattfinden. (dpa)



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