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Ein bewaffneter Mann in der Uniform der al-Qassam-Brigaden, dem militärischen Flügel der Hamas, steht Wache, als Fahrzeuge des Roten Kreuzes ein Lagerhaus verlassen (Symbolfoto).

© dpa/Yousef Al Zanoun

Live

Forensische Untersuchungen abgeschlossen: Drei aus Gazastreifen übergebene Leichen sind keine Geiseln

Wadephul nimmt kurzfristig Israel-Stopp auf den Reiseplan + Gaza-Treffen muslimischer Staaten am Montag + Israel gibt Leichen von 30 palästinensischen Gefangenen zurück + Der Newsblog.

Stand:

Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Todesopfern und mehr als 3000 Verletzten führte Israel Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Dabei wurden mehr als 61.000 Menschen getötet. Mitte Oktober 2025 ist eine Waffenruhe in Kraft getreten, im Rahmen eines Abkommens sind die verbliebenen Geiseln der Hamas freigelassen worden. Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten finden Sie in unserem Newsblog.

Hinweis: Angaben der Regierungen und Armeen sowie Bilder und Videos aus der Region lassen sich oft nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vermitteln.

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Dana Schuelbe
Author Dana Schuelbe
Update 09.05 Uhr: Drei am Freitag übergebene Leichen sind keine Geiseln
Bei den drei am Freitag an Israel zurückgegebenen Leichen aus dem Gazastreifen handelt es sich israelischen Angaben zufolge nicht um vermisste Geiseln. Wie die israelische Armee der Nachrichtenagentur AFP am Samstag mitteilte, ergaben forensische Untersuchungen, dass die am Vorabend vom Roten Kreuz übergebenen sterblichen Überreste von keiner der elf noch vermissten Geiseln stammen.  

Die israelische Armee hatte nach Angaben aus Militärkreisen über das Rote Kreuz drei nicht identifizierte Leichen aus dem Gazastreifen erhalten. Bereits da wurde davon ausgegangen, dass es keine Leichen von Geiseln waren. 

Die islamistische Hamas hat bislang die Leichen von 17 der 28 toten Geiseln übergeben. (AFP)

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Daniel Krause
Author Daniel Krause

Wadephul will Reisehinweise für Israel entschärfen

Außenminister Johann Wadephul hat sich optimistisch zur weiteren Umsetzung des Nahost-Friedensplans geäußert und eine Entschärfung der deutschen Reisehinweise für Israel angekündigt. Sein Vertrauen in den Friedensprozess sei „so gewachsen, dass ich auch der Meinung bin, dass wir die Reisehinweise, die Israel betreffen, überarbeiten können“, sagte der CDU-Politiker in Tel Aviv nach einem Treffen mit seinem israelischen Kollegen Gideon Saar zum Abschluss seiner mehrtägigen Nahostreise. 

Mit der Lockerung der Reisehinweise wolle er einen Beitrag dazu leisten, dass wieder mehr Austausch zwischen Israel und Deutschland stattfinden könne, sagte Wadephul. „Mir ist das insbesondere wichtig für die jüngere Generation.“ Es beschwere ihn, dass derzeit gerade Schüler und Studenten stark daran gehindert seien, nach Israel zu reisen. Einzelheiten dazu werde er nun im Auswärtigen Amt in Auftrag geben. Details sollten Anfang der Woche bekannt gegeben werden, sagte der Bundesaußenminister.

Mit Blick auf die weitere Umsetzung des Friedensplans sagte Wadephul, er wisse, „dass das, was vor uns liegt, schwer ist“. Erste Voraussetzung für eine dauerhaft sichere und stabile Situation im Gazastreifen sei, dass der Waffenstillstand zwischen Israel und der islamistischen Hamas gesichert werden müsse. Der Minister fügte aber hinzu: „Ich habe insgesamt den Eindruck, dass beide Seiten den festen Willen haben, diesen Waffenstillstand in einen dauerhaften Prozess zu überführen und am Ende Frieden zu schließen.“ (dpa)
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Daniel Krause
Author Daniel Krause

Wadephul fordert in Bahrain UN-Mandat für Stabilisierungstruppe im Gazastreifen

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hat bei seiner Nahost-Reise seine Forderung nach einem UN-Mandat für einen internationalen Truppeneinsatz im Gazastreifen unterstrichen. Für einen solchen Einsatz sei „eine klare Grundlage im Völkerrecht erforderlich“, sagte Wadephul am Samstag bei einer Sicherheitskonferenz in Bahrain. Der Minister betonte zudem, die Waffenruhe im Gazastreifen müsse nun in einen „dauerhaften Frieden“ umgewandelt werden. Vor diesem Hintergrund verlängerte er kurzfristig seine Reise um eine zusätzliche Station in Israel.

Ein UN-Mandat sei „für diejenigen Länder, die möglicherweise bereit sind, Truppen in den Gazastreifen zu entsenden, und für die Palästinenser von größter Bedeutung“, sagte Wadephul bei der Konferenz IISS Manama Dialogue. Auch Deutschland würde „ein klares Mandat für diese Mission begrüßen“. Eine Beteiligung der Bundeswehr an einer Gaza-Truppe steht laut Aussage von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) jedoch nicht zur Debatte. (AFP)
Außenminister Johann Wadephul (CDU), spricht beim „IISS Manama Dialog“.
Außenminister Johann Wadephul (CDU), spricht beim „IISS Manama Dialog“.   Bild: dpa/Marcus Brandt
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Daniel Krause
Author Daniel Krause

Reporter ohne Grenzen listet „Feinde der Pressefreiheit“ auf

Reporter ohne Grenzen (RSF) prangert 34 „Feinde der Pressefreiheit“ an. Die am Freitag in Berlin veröffentlichte Liste führt Personen, Unternehmen und Organisationen auf, die nach Aussage von RSF unabhängigen Journalismus und das Recht auf Informationen angreifen. Dabei kämen Diffamierung, Propaganda, Troll-Armeen oder wirtschaftlicher Druck, aber auch Inhaftierung und Mord zum Einsatz, hieß es.

Je vier Nennungen beziehen sich auf Russland und die USA. Auch Israels Armee und die Initiative Honest Reporting, die nach Eigendarstellung anti-israelische Berichterstattung aufdecken will, stehen auf der Liste. (KNA)
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Christoph Straub
Author Christoph Straub

Wadephul nimmt kurzfristig Israel-Stopp auf den Reiseplan

Außenminister Johann Wadephul will zum Abschluss seiner mehrtägigen Nahostreise an diesem Samstag auf dem Rückflug nach Berlin noch einen Zwischenstopp in Israel einlegen. Geplant sei nun ein Treffen mit seinem israelischen Amtskollegen Gideon Saar in Tel Aviv, heißt es aus der Delegation des Ministers.

Vor seinem Israel-Besuch will der CDU-Politiker am Samstagmorgen im Golf-Königreich Bahrain bei einer regionalen Sicherheitskonferenz zum Thema „Zukunft der globalen Sicherheits-Regierungsführung“ reden und an einer Diskussionsrunde teilnehmen. Die Konferenz unter dem Namen „Manama Dialog“ ist als Nahost-Pendant zur Münchner Sicherheitskonferenz bekannt.
Bundesaußenminister Johann Wadephul (r) auf dem Internationalen Flughafen Bahrain.
Bundesaußenminister Johann Wadephul (r) auf dem Internationalen Flughafen Bahrain.   Bild: Marcus Brandt/dpa
Wadephul hatte von Mittwoch an zunächst Jordanien und anschließend Syrien und den Libanon besucht. (dpa)
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Christoph Straub
Author Christoph Straub

Türkei kündigt Gaza-Treffen muslimischer Staaten an

Die Außenminister einiger muslimischer Staaten sollen am Montag in Istanbul über die Waffenruhe im Gazastreifen und die nächsten Schritte beraten. Das kündigte der türkische Außenminister Hakan Fidan an. Themen seien unter anderem das weitere Vorgehen in einer zweiten Phase und die mögliche Entsendung einer Stabilitätstruppe. (Reuters)
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Christoph Straub
Author Christoph Straub

Huthi wollen 43 UN-Mitarbeiter anklagen

Die islamistischen Huthi-Rebellen im Bürgerkriegsland Jemen wollen 43 festgenommene einheimische Mitarbeiter der Vereinten Nationen vor Gericht stellen. Ihnen werde eine Verwicklung in einen israelischen Luftangriff vom August vorgeworfen, bei dem ranghohe Anführer der Miliz getötet wurden, sagte der geschäftsführende Außenminister der Huthi-Regierung, Abdulwahid Abu Ras, der Nachrichtenagentur Reuters.
Die UN haben die Vorwürfe zurückgewiesen. Bei dem israelischen Luftangriff im August waren der Ministerpräsident der Huthi-Regierung und mehrere weitere Minister in der Hauptstadt Sanaa getötet worden. Den Angeklagten droht nach jemenitischem Recht die Todesstrafe. (Reuters)
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Christoph Straub
Author Christoph Straub

Israel gibt Leichen von 30 palästinensischen Gefangenen zurück

Israel hat die sterblichen Überreste von 30 weiteren Palästinensern in den Gazastreifen überführt. „Die Leichen von 30 palästinensischen Gefangenen wurden als Teil des Austauschabkommens von der israelischen Seite übergeben“, hieß es aus dem Nasser-Krankenhaus in Chan Junis im Süden des Gazastreifens unter Verweis auf die von US-Präsident Donald Trump vermittelte Waffenruhe-Vereinbarung. 

Die jüngst zurückgegebenen Leichen wurden – wie bereits bei vorherigen Überführungen – zunächst von Israel an das Rote Kreuz übergeben und dann von diesem in das Nasser-Krankenhaus gebracht. (AFP)
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Christoph Straub
Author Christoph Straub

Israels Militäranwältin tritt wegen Video-Leaks zurück

Israels oberste Militäranwältin Jifat Tomer-Jeruschalmi hat im Zusammenhang mit einem durchgesickerten Video aus dem berüchtigten israelischen Gefängnis Sde Teiman nahe der Wüstenstadt Beerscheva ihren Rücktritt eingereicht. 

Der im August des Vorjahres im TV-Sender Channel 12 abgespielte Clip soll zeigen, wie israelische Soldaten einen palästinensischen Häftling zusammenschlagen. Der „Times of Israel“ zufolge soll Tomer-Jeruschalmi der Veröffentlichung des Clips zugestimmt haben, weil sie „der falschen Propaganda gegen die Militärjustizbehörde entgegentreten“ wollte. 

In der Vergangenheit hatte die Militärjuristin im Rang einer Generalmajorin mehrfach vor möglichen illegalen Taten israelischer Soldaten im Gaza-Krieg gewarnt. Ihre Behörde leitete Ermittlungsverfahren gegen Soldaten wegen mutmaßlicher Vergehen wie Plünderungen und Gewalt gegen Zivilisten ein. Auch klagte sie Soldaten an, die palästinensische Gefangene misshandelt haben sollen. (dpa)
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Christoph Straub
Author Christoph Straub

Tote nach erneuten israelischen Angriffen im Gazastreifen

Das israelische Militär hat in der Nacht zu Freitag erneut den Gazastreifen angegriffen. Dabei seien zwei Menschen getötet worden, meldet die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Es sei der dritte Tag mit israelischen Angriffen in Folge und ein weiterer Test für das fragile Waffenruheabkommen.

Ein Palästinenser sei den Angaben zufolge durch israelischen Beschuss getötet worden, ein weiterer sei von Soldaten erschossen worden. Ein dritter Palästinenser sei an den Folgen von Verletzungen gestorben, die er bei einem vorangegangenen israelischen Beschuss erlitten habe. (Reuters)
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Christoph Zempel

Wadephul im Libanon: Hisbollah-Entwaffnung im Zentrum

Außenminister Johann Wadephul setzt seine mehrtägige Nahostreise vor dem Hintergrund der weiteren Umsetzung des Nahost-Friedensplans im Libanon fort. In der Hauptstadt Beirut traf der CDU-Politiker seinen Amtskollegen Jussef Radschi. Anschließend sind getrennte Gespräche mit Staatspräsident Joseph Aoun und Ministerpräsident Nauaf Salam geplant. Dabei dürfte die schleppende Entwaffnung der vom Iran unterstützte Schiitenmiliz Hisbollah eine wichtige Rolle spielen.

Für einen dauerhaften Frieden müsse die Hisbollah endlich ihre Waffen niederlegen, forderte Wadephul vor den Gesprächen. Bis Ende des Jahres soll die vom Iran unterstütze Miliz ihre Waffen abgeben. Die Hisbollah hat diesem Zeitplan nie zugestimmt. Für Israel und seine Verbündeten, allen voran die USA, geht der Prozess zu langsam. 

Die Entwaffnung ist eine heikle Angelegenheit für die Regierung, da die Hisbollah noch immer große Zustimmung erfährt, vor allem aus der schiitischen Bevölkerung. Sie sieht sich als einzig wahre Widerstandskraft gegen den erklärten Erzfeind Israel. Die libanesische Armee wurde mit der Entwaffnung beauftragt. Sie gilt im Vergleich zur Hisbollah als eher schwach und schlecht ausgerüstet. (dpa)

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Daniel Krause
Author Daniel Krause

UNO: Seit Beginn der Waffenruhe 24.000 Tonnen Hilfe in den Gazastreifen geliefert

Seit Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas sind nach UN-Angaben mehr als 24.000 Tonnen humanitäre Hilfe in den Gazastreifen geliefert worden. Sowohl die Verteilung von Hilfsgütern an Gemeinden als auch an Haushalte sei wieder aufgenommen worden, sagte ein für die palästinensischen Gebiete zuständige UN-Vertreter, Ramiz Alakbarov, am Donnerstag. Der Regionaldirektor des Welternährungsprogramms (WFP) für den Nahen Osten, Samer Abdel Jaber, sagte, dass binnen 20 Tagen etwa 20.000 Tonnen Lebensmittel im Gazastreifen verteilt worden seien.

Alakbarov rief Israel auf, Hilfsorganisationen zu erlauben, sich an der Verteilung von humanitärer Hilfe im Gazastreifen zu beteiligen. „Das anhaltende Problem der Registrierung von Nichtregierungsorganisationen“ verlangsame die Hilfsmaßnahmen, sagte er und unterstrich die „wesentliche“ Rolle von nationalen und internationalen Organisationen. 

Der Leiter des UN-Büros für humanitäre Angelegenheiten (Ocha), Tom Fletcher, sagte, dass durch die von den USA vermittelte Waffenruhe „viel mehr Hilfe“ in den Gazastreifen gelange als zuvor. „Das ist ein echter Fortschritt, aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein.“ Es sei nur der Anfang „von dem, was wir werden tun müssen“, fügte Fletcher hinzu. (AFP)
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Daniel Krause
Author Daniel Krause
Update (16.55 Uhr): Die Leichname von zwei im Gazastreifen gestorbenen Geiseln sind Israel vom Roten Kreuz übergeben worden. Das bestätigt das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Das Abkommen für die Waffenruhe sieht unter anderem vor, dass die Hamas die sterblichen Überreste aller 28 getöteten Geiseln Israel übergibt. Bis Donnerstag wurden 15 Leichen ausgehändigt. Israel wirft der Hamas vor, dies gehe zu langsam. Die Hamas verweist auf Schwierigkeiten bei Lokalisierung und Bergung der Leichen wegen der großen Zerstörungen durch den Krieg. (Reuters)
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Daniel Krause
Author Daniel Krause

Update (16.05 Uhr): Merz fordert Türkei zu Druck auf die Hamas im Gazastreifen auf

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat die Türkei aufgefordert, zur Stabilisierung des Waffenstillstands im Gazastreifen weiter ihren Einfluss auf die radikalislamische Hamas zu nutzen. „Wir wünschen uns, dass die Türkei weiter auch ihre Möglichkeiten ausschöpft“, sagte Merz am Donnerstag bei seinem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Ankara. Dies bedeute, dass „sie die Hamas dazu veranlasst, nun auch in die zweite Phase dieses Abkommens einzutreten“.

Merz dankte Erdogan für seine Hilfe bei der Vermittlung des Waffenstillstands. Ziel müsse ein dauerhafter Friede sein, aber „ohne die Beteiligung der Hamas“, betonte der Kanzler. Er zeigte sich zuversichtlich, dass dies trotz der jüngsten Kampfhandlungen möglich sei. „Die Bundesregierung wird ihrerseits alles dazu beitragen, dass der Friede hält.“ (AFP)
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Christoph Zempel

Update (18.30 Uhr): Strenggläubige Juden protestieren in Jerusalem gegen Wehrpflicht

In Israel haben Medienberichten zufolge rund 200.000 jüdische Männer gegen eine Wehrpflicht für strenggläubige Juden demonstriert. Die in Schwarz gekleideten ultraorthodoxen Juden mit traditionellen Filzhüten prangerten bei dem Protest in Jerusalem am Donnerstag das Fehlen eines Gesetzes an, welches sie vom Dienst in der Armee befreit. Reservisten der israelischen Armee hatten eine Gegendemonstration angekündigt.

Die Männer trugen Plakate, auf denen sie die Wehrpflicht kritisierten und setzten Planen in Brand. Bilder von der Demonstration zeigten zahlreiche Demonstranten, die auf Dächer, Straßenschilder und andere Orte geklettert waren. Die Polizei sperrte eine der Hauptverkehrsstraßen in die Hauptstadt und mobilisierte 2000 Einsatzkräfte.

Ein 15-jähriger Teilnehmer der Demonstration ist Medienberichten zufolge aus dem 20. Stockwerk eines Rohbaus in den Tod gestürzt. Die Organisatoren der Kundgebung hätten andere junge Männer aufgefordert, von den oberen Stockwerken des Rohbaus herunterzukommen, berichtete die Zeitung „Times of Israel“. Sicherheitskräfte seien damit beschäftigt, mehr als ein Dutzend Demonstranten sicher aus dem Gebäude zu bringen.

Am Rande der Veranstaltung kam es laut Berichten zudem zu Zusammenstößen mit der Polizei. Wegen Überfüllung und aggressivem Verhalten musste laut Berichten auch der Jerusalemer Bahnhof für mehrere Stunden geschlossen werden. Zudem berichteten Journalisten mehrerer israelischer Sender über Angriffe der Demonstranten auf Medienvertreter

Strenggläubige Juden sind seit der Staatsgründung Israels im Jahr 1948 von der Wehrpflicht ausgenommen, wenn sie sich in Vollzeit den Talmudstudien widmen. Die Regelung war seit Beginn des Krieges im Gazastreifen angesichts fehlender Rekruten zunehmend infrage gestellt worden. Die Ultraorthodoxen machen 14 Prozent der jüdischen Bevölkerung Israels aus, das entspricht fast 1,3 Millionen Einwohnern. Bis vor kurzem profitierten in Israel etwa 66.000 Männer im wehrfähigen Alter von einer Befreiung des Wehrdienstes. (AFP/KNA/dpa/Reuters)
Ultraorthodoxe jüdische Männer protestieren am 30. Oktober 2025 in Jerusalem gegen die Wehrpflicht in der israelischen Armee.
Ultraorthodoxe jüdische Männer protestieren am 30. Oktober 2025 in Jerusalem gegen die Wehrpflicht in der israelischen Armee.   Bild: AFP/Fadel Senna
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Christoph Zempel

Israel greift trotz Bekenntnis zu Waffenruhe Ziele im Gazastreifen an

Israel hat nach palästinensischen Angaben trotz seines Bekenntnisses zur Waffenruhe erneut Ziele im Gazastreifen angegriffen. Flugzeuge und Panzer nahmen Augenzeugen zufolge Gebiete östlich von Chan Junis und Gaza-Stadt unter Beschuss. Berichte über Tote oder Verletzte liegen zunächst nicht vor. Das israelische Militär spricht von „präzisen“ Schlägen gegen „terroristische Infrastruktur“, von der eine Bedrohung für israelische Soldaten ausgehe. Am Mittwoch hatte Israel erklärt, es halte sich an die vereinbarte Waffenruhe. (Reuters)
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Christoph Zempel

Libanon: Israelischer Beschuss tötet Arbeiter in Stadtgebäude

Bei einem israelischen Angriff im südlibanesischen Ort Blida ist Staatsmedien zufolge in der Nacht ein libanesischer Arbeiter getötet worden. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur NNA drangen israelische Soldaten gegen 1.30 Uhr (Ortszeit) in das Gebäude der Stadtverwaltung ein. Ein Angestellter sei dabei getötet worden.

Die israelische Einheit habe sich gegen 4.00 Uhr wieder zurückgezogen. Anschließend habe die libanesische Armee das Gebäude betreten und den Leichnam in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht. Libanesischen Medienberichten zufolge hatte der Getötete in dem Gebäude übernachtet.

Es handle sich um eine israelische Aggression gegen Zivilisten, erklärte Libanons Präsident Joseph Aoun. Während eines Treffens mit Armeechef Rudolph Haikal forderte er die Armee auf, jeglichem israelischen Vorstoß im Südlibanon zur Verteidigung libanesischen Territoriums und der Sicherheit der Bürger entgegenzutreten.

Israelische Armee: Gebäude von Hisbollah genutzt

Ein israelischer Armeesprecher teilte auf Anfrage mit, israelische Soldaten seien in der Nacht in Blida im Einsatz gewesen, um Terror-Infrastruktur der libanesischen Hisbollah-Miliz zu zerstören. Dabei hätten sie in einem Gebäude einen Verdächtigen ausgemacht. Wegen einer „unmittelbaren Bedrohung“ hätten die Soldaten geschossen. Der Vorfall werde untersucht.

Das Gebäude sei zuletzt von der Hisbollah für Terroraktivitäten „unter dem Deckmantel ziviler Infrastruktur missbraucht“ worden. Die Vorwürfe ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Hisbollah äußerte sich zunächst nicht. (dpa)

Menschen versammeln sich vor dem Gemeindehaus im südlibanesischen Grenzdorf Blida nach einem Angriff der israelischen Armee auf das Dorf am 30. Oktober 2025.
Menschen versammeln sich vor dem Gemeindehaus im südlibanesischen Grenzdorf Blida nach einem Angriff der israelischen Armee auf das Dorf am 30. Oktober 2025.   Bild: AFP/Mahmoud Zayyat
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