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Symbolbild: Drachenzahnbefestigungen und Stacheldraht in Charkiw, Ukraine am 7. November 2024.

© Foto: Symbolbild /Imago/Mykhaylo Palinchak

Mit „Drachenzähnen“ und verminten Brücken: Nato-Staat Litauen baut „baltische Verteidigungslinie“ gegen Russland aus

Mit Panzersperren und verminten Brücken will sich das Nato-Land gegen den Nachbarn schützen. Zudem will Litauen künftig fünf bis sechs Prozent des BIP in die Verteidigung stecken.

Stand:

Angesichts der Bedrohung durch Russland ergreift das Nato-Land Litauen weitere Maßnahmen zur Stärkung seiner Verteidigung. 

Aktuell erwägt das baltische Land die Errichtung weiterer Betonsperren zum Schutz gegen russische Panzer sowie die Möglichkeit verminter Brücken, die Litauen mit der Russischen Föderation verbinden. Das geht aus einem Bericht des US-amerikanischen TV-Senders „NBC News“ hervor, der am Sonntag veröffentlicht wurde.

Wie das litauische Verteidigungsministerium dem Nachrichtensender auf Anfrage mitteilte, arbeite man aktuell daran, die „baltische Verteidigungslinie“ weiter auszubauen. Dabei handelt es sich um eine hundert Kilometer lange Grenze, die mit Panzergräben und Bunkern übersät ist.

Litauen habe bereits ganze Lagerhallen mit zahlreichen „Drachenzähnen“ gefüllt, heißt es in dem Bericht. Diese zahnförmigen Betonpyramiden gehören weltweit zu den gebräuchlichsten Panzersperren.

Außerdem plane der baltische Staat, seine Brücken zur russischen Exklave Kaliningrad zu verminen, teilte das litauische Verteidigungsministerium mit.

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Litauen will Verteidigungsausgaben erhöhen

Erst kürzlich hatte Litauens Präsident Gitanas Nausėda als Antwort auf die russische Bedrohung beschlossen, seine Verteidigungsausgaben ab 2026 auf fünf bis sechs Prozent der nationalen Wirtschaftsleistung (BIP) zu erhöhen.

Damit verpflichtet sich Litauen als erstes Nato-Land dazu, den jüngsten Forderungen des US-Präsidenten Donald Trump nachzukommen. Dieser hatte erst kürzlich darauf gedrängt, dass Nato-Länder fünf Prozent ihres BIP in die Verteidigung stecken sollen. Litauen steckt derzeit etwas mehr als drei Prozent seiner Wirtschaftsleistung in die Verteidigung.

„Die Möglichkeit einer russischen Militäraggression ist immer noch real, aber nicht unmittelbar“, sagte Nausėda kürzlich. „Wir müssen unsere Bemühungen zur Stärkung der Verteidigung und Abschreckung deutlich verstärken und diesem Ziel mehr Ressourcen widmen.“

Erneuter Kabelschaden in der Ostsee

Die Entscheidung fällt zu einem Zeitpunkt, da die europäischen Nato-Mitglieder sich mit der Frage auseinandersetzen, wie sie ihren aggressiven Nachbarn im Osten, nach dessen Invasion in die Ukraine, abschrecken können.

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Erst am Sonntag hatte es Berichte über einen erneuten Vorfall gegeben, bei dem ein Datenkabel in der Ostsee beschädigt wurde. Das Unterwasser-Glasfaserkabel verlief demnach zwischen Schweden und Lettland und wurde vom lettischen staatlichen Rundfunk- und Fernsehzentrum genutzt.

Die schwedische Staatsanwaltschaft teilte daraufhin mit, dass man wegen einer möglichen schweren Sabotage ermittle und zwischenzeitlich ein verdächtiges Schiff festgesetzt habe. Aufnahmen des schwedischen Rundfunksenders SVT zeigten, wie schwedische Einsatzkräfte bei Dunkelheit an Bord des Tankers gingen.

Der litauische Außenminister Kestutis Budrys forderte im Zusammenhang mit den jüngsten Ereignissen eine Überprüfung der geltenden Vorschriften für die Schifffahrt. „Die Navigationsregeln in der Ostsee müssen überprüft werden, insbesondere im Hinblick auf die Verwendung von Ankern“, schrieb er auf der Plattform X. 

„Die Schattenflotte ist nicht nur ein Problem im Hinblick auf die Umgehung von Sanktionen. Es ist eine größere Angelegenheit, die unsere Umwelt und unsere kritische Infrastruktur gefährdet“, schrieb Budrys weiter.

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