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Thema

Antisemitismus

Aus einer aktuellen EU-Studie geht hervor, dass die Mehrheit der jüdischen Bevölkerung Europas einen Anstieg des Antisemitismus erlebt. Zwei Drittel der knapp 6000 Befragten würden Antisemitismus als ein gravierendes Problem empfinden, während drei Viertel der Befragten sogar einen deutlichen Anstieg von Antisemitismus während der letzten fünf Jahre sehen.

Der für seine antisemitischen Äußerungen bekannte ungarische Fernsehmoderator Ferenc Szaniszlo hat eine hohe staatliche Auszeichnung zurückgegeben. Nach der Verleihung vor wenigen Tagen hatte es Proteste gegeben, auch aus den USA und Israel.

Auf eine Entschuldigung des Journalisten Jakob Augstein wartet Rabbi Cooper bislang vergeblich.

Wenn Rabbi Cooper über Antisemitismus spricht, klingt er nicht unfreundlich oder empört. Er ist nach Berlin gekommen, um die Liste des Wiesenthal-Zentrums zu verteidigen, auf der auch Jakob Augstein steht. Mit ihm sprechen will er nicht.

Von Sonja Álvarez

Das ist starker Tobak: Das Simon-Wiesenthal-Zentrum in den USA wirft dem Herausgeber der Wochenzeitung „Der Freitag“, Jakob Augstein, Sohn des „Spiegel“-Gründers Rudolf Augstein, Antisemitismus vor. Die Organisation mit Sitz in Los Angeles führt Augstein auf Platz neun ihrer für 2012 erstellten internationalen Top-Ten-Negativliste „anti-semitischer und anti-israelischer Israel-Verunglimpfungen“.

Von Markus Ehrenberg
Solidaritätsbekundung. Vor dem Parlament in Budapest demonstriert ein Mann gegen die antisemitischen Äußerungen des Abgeordneten Marton Gyöngyösi.

Judenfeindliche Vorfälle gehören in Ungarn zum Alltag. Die rechtskonservative Regierung von Viktor Orban distanziert sich oft nur halbherzig von den Urhebern. In Brüssel lösen die jüngsten antisemitischen Äußerungen des Jobbik-Abgeordneten Marton Gyöngyösi hingegen deutliche Kritik aus.

Von
  • Albrecht Meier
  • Christian Böhme
Passanten laufen an dem Gedenkstein vorbei, der an die zerstörte Synagoge in der Berliner Fasanenstraße erinnert. Sie wurde in der Pogromnacht am 9. November 1938 in Brand gesteckt.

Antisemitismus ist eine menschenverachtende Grenzüberschreitung. Wer in Deutschland lebt, muss diesen gesellschaftlichen Grundkonsens akzeptieren. Tut er es nicht, dürfen wir, müssen wir ihn einfordern. Auch von den hier lebenden Muslimen, unter denen Ressentiments gegenüber Juden verbreitet sind.

Von Christian Böhme
Immer neue Fälle. Nazi-Schmiererei 2007 an jüdischem Kindergarten in Berlin. Foto: dapd

Berlin - Die Oppositionsparteien im Bundestag haben eine langfristige Strategie gegen den Antisemitismus in Deutschland gefordert. Theoretische Erkenntnisse reichten nicht aus, erklärte Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) am Mittwoch im Bundestag.

„Auch Muslime beklagen Antisemitismus“ vom 2. Oktober Meiner Meinung nach ist das falscher Alarm und eine Ablenkung von der Verweigerung aktueller Vertreter jüdischer und muslimischer Religionsgemeinschaften, über Menschenrechte von Kindern zu reden.

Gefährliches Ritual. Teilnehmer der antiisraelischen „Al-Quds-Demonstration“ im August in Berlin.

Der Antisemitismus in muslimischen Communities wird unterschätzt, meint unser Gastautor Ahmad Mansour. Gerade unter arabischen Jugendlichen sind solche Ressentiments weiter verbreitet, als sich die deutsche Gesellschaft eingestehen mag. Und ihre Rezepte dagegen sind wirkungslos.

Von Ahmad Mansour
Solidaritätsbekundung für attackierten Rabbiner in Berlin: Antisemitismus in Deutschland hat unterschiedliche historische und kulturelle Ursprünge.

Christian Wulff bekam viel Beifall für den Satz, der Islam gehöre zu Deutschland. Weniger leicht ist es, zu akzeptieren, dass der islamische Antisemitismus damit auch zu Deutschland gehört. Das gesellschaftliche Instrumentarium im Kampf gegen diesen Antisemitismus existiert noch nicht.

Von Moritz Schuller

Die Kritik an der Kooperation der Universität Potsdam mit der iranischen „Hochschule für Religionen und Denominationen“ in Qom zieht weitere Kreise.

Von Jan Kixmüller

Bei dem Workshop "7 x jung" lernen Schüler, was Antisemitismus, Verfolgung und Ausgrenzung bedeutet. Das Angebot setzt auf empathisches Begreifen und will die Schüler sensibilieren. Denn antisemitische Vorurteile sind noch immer verbreitet, auch auf Schulhöfen.

Von Daniela Martens

Es war eine sehr deutsche Woche: 70. Jahrestag der Wannsee-Konferenz, Holocaust-Gedenktag und die Veröffentlichung einer neue Studie zum aktuellen Antisemitismus. Sie zeigt: Der Hass ist immer noch weitverbreitet, virulent, aktiv. Was tun dagegen?

Von Caroline Fetscher
Foto: Rückeis

Antisemitismus ist über die rechtsextreme Szene hinaus noch immer weit verbreitet. Experten vermissen eine Strategie dagegen.

Von Matthias Meisner
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