Seit dem 11. September hat die iranische Regierung die Grenze zu Afghanistan abgeriegelt.
Hilfsorganisationen
Manchmal sind drei Monate eine sehr, sehr lange Zeit. In Amerika waren es zwölf Wochen der Angst, des Zorns und, nicht zuletzt, des Handelns; in Deutschland zwölf Wochen der Angst, des Zauderns und, nicht zuletzt, des vorsichtigen Aufbruchs.
"Die großen Schecks bleiben aus", meldet die Direktorin der "SoHo Rep. Theater Company", Alexandra Conley, "und wir hatten fest mit denen gerechnet!
Die Lions-Clubs haben am Samstag die Gründung des ersten Clubs in Deutschland vor 50 Jahren in Düsseldorf gefeiert. Die inzwischen 1200 deutschen Clubs haben rund 40 000 Mitglieder und sammelten in der Vergangenheit mehr als zwei Milliarden Mark für wohltätige Zwecke.
Die Not in Afghanistan ist groß, die Bereitschaft zu helfen auch. Am Mittwoch und Donnerstag beriet in Berlin die so genannte Afghanistan Support Group, ein regelmäßig tagendes Gremium, in dem die 15 wichtigsten Geberländer Afghanistans, die Europäische Kommission, Organistationen der Vereinten Nationen und andere Hilfsorgorganisationen vertreten sind.
Die Entwicklungen in Afghanistan haben wieder einmal die Erwartungen überholt. Die Tage der Taliban scheinen gezählt zu sein.
Wenige Tage vor Beginn der Afghanistan-Konferenz in Bonn erheben in Pakistan und Afghanistan ansässige Hilfsorganisationen Vorwürfe gegen die Truppen der Nordallianz. Informationen afghanischer Mitarbeiter der Welthungerhilfe zufolge seien Lager mit Hilfsgütern in Dschalalabad von der Nordallianz geplündert worden.
Das Land Berlin will den Zivil- und Katastrophenschutz ausbauen. Das ist eine Konsequenz aus den Terroranschlägen vom 11.
Die EU macht ihre Unterstützung für Afghanistan von der Einhaltung der Menschenrechte durch die neue Regierung abhängig. Ein entscheidenden Faktor für die EU-Hilfen zum Wiederaufbau sei, ob sich die neue afghanische Führung "verantwortungsbewusst" verhalte, erklärten die EU-Außenminister am Montag in Brüssel.
Das ist nach wie vor die oberste Devise der US-Regierung: Nerven behalten. Denn die Situation in Afghanistan wird täglich unübersichtlicher.
Die Resolution 1378 des UN-Sicherheitsrates über die Zukunft Afghanistans ist sehr offen formuliert, was Aktivitäten anderer Staaten im Lande angeht: Die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen werden aufgefordert, die Sicherheit der Teile Afghanistans zu unterstützen, die nicht von den Taliban kontrolliert werden. Zivilbevölkerung, internationale Autoritäten, humanitäre Organisationen und die UN-Organisationen selbst brauchten Schutz, heißt es.
Die vier in Afghanistan befreiten deutschen Mitarbeiter der Hilfsorganisation Shelter Now sind zurück in Deutschland. Sie seien am Sonntagmittag auf dem Flughafen Frankfurt am Main angekommen, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes.
Es eilt. Die Diplomaten wissen das nur zu gut.
Zum Thema Online Spezial: Terror und die Folgen Schwerpunkt: Wege jenseits der Bomben Fotostrecke: Krieg in Afghanistan Die Warnungen der Hilfsorganisationen klingen noch in den Ohren: Wenn nicht vor Wintereinbruch Hunderttausende afghanische Binnenflüchtlinge und Bewohner entlegener Bergdörfer mit Nahrung versorgt werden, komme jede Hilfe zu spät. Nun hat der Winter begonnen, und die Taliban sind kein Hindernis mehr.
Zum Thema Online Spezial: Terror und die Folgen Schwerpunkt: Wege jenseits der Bomben Fotostrecke: Krieg in Afghanistan Die Mitarbeiter der deutschen Hilfsorganisation Shelter Now haben nach eigenen Angaben in Afghanistan Gespräche über Religion geführt, nicht aber missioniert. "80 Prozent der Vorwürfe gegen uns waren erlogen", sagte Dayna Curry aus den USA am Freitag in Islamabad.
Wenn Frankreich und Großbritannien jetzt erste Soldaten nach Afghanistan schicken, geschieht das auf der Grundlage der Resolution des UN-Sicherheitsrates als "nicht koordinierte und nicht integrierte Aktion". Der Einsatz der Soldaten der beiden Nato-Mitgliedsstaaten hat weder etwas mit den USA zu tun noch mit der Nato.
Für Rot-Grün konnte es besser kaum kommen: Pünktlich zur Vertrauensabstimmung scheint der Krieg in Afghanistan entschieden und sind die deutschen Geiseln frei. Ein Happy End wie in Hollywood-Kriegsfilmen alter Machart: So unwirklich-fantastisch wirkt das glückliche Überleben der "Shelter Now"-Helfer.
Der schnelle Vormarsch der afghanischen Nordallianz setzt die Weltgemeinschaft unter Druck. Nun muss sie zeigen, dass sie den Wiederaufbau Afghanistans ernsthaft unterstützen will.
Gut zwei Monate nach den Terroranschlägen in den USA steht die Herrschaft der Taliban in Afghanistan vor dem Ende. Nur einen Tag nach dem Fall von Kabul hatte die Nordallianz am Mittwoch bereits nahezu Zweidrittel des Landes unter ihrer Kontrolle.
Der Taliban-Führer Mullah Mohammed Omar hat seine Milizen aufgefordert, sich den Oppositionstruppen entgegenzustellen und zu kämpfen. "Ich befehle euch, euren Kommandeuren bedingungslos zu folgen", erklärte Mullah Omar am Dienstag nach dem Abzug der Taliban aus der afghanischen Hauptstadt Kabul in einer Funkansprache.
"Staats-Terrorismus ist eine Form der Kriegsführung. Es ist unmöglich, tatenlos zuzusehen, wie sie gegen dich den Krieg erklären und vorzugeben, dass du weiterhin in Frieden lebst.
Die Vorboten des Winters sorgen bei den humanitären Organisationen in der pakistanischen Grenzregion zu Afghanistan für Nervosität. Diese Woche sanken die Außentemperaturen im westpakistanischen Quetta erstmals unter den Gefrierpunkt.
Die Bundesregierung hat nach Angaben des Auswärtigen Amts seit zwei Wochen keinen Kontakt mehr zu den in Afghanistan festgehaltenen Mitarbeitern der Hilfsorganisation Shelter Now. Man bemühe sich intensiv darum, die Verbindung wiederherzustellen, sagte Ministeriumssprecher Andreas Michaelis am Mittwoch in Berlin.
Libyen ist im Gespräch mit dem Taliban-Regime über eine Freilassung der in Kabul gefangen gehaltenen westlichen Mitarbeiter der Hilfsorganisation "Shelter Now". Saif Gaddafi, der zweite Sohn des Revolutionsführers und mutmaßliche Nachfolger, sagte dem "Tagesspiegel", die Taliban hätten Libyen bereits vor den Anschlägen vom 11.
Am besten für einen guten Zwecke spenden. Wer Münzen aus dem letzten Urlaub übrig hat, kann die zwar zur Reisebank AG bringen.
Sie sind gestrandet zwischen ihrer Heimat, aus der sie vor Dürre, Hunger und Bomben fliehen wollen, und den Grenzen zu Pakistan und Iran, die für sie geschlossen bleiben. Die Flüchtlinge aus Afghanistan hungern, es gibt zu wenig Toiletten, Kinder werden krank.
Immer breiter werden Forderungen nach einer Bombenpause, von Pakistan bis zur IG Metall. Sollen die Amerikaner innehalten, um ihre Strategie zu überdenken?
US-Langstreckenbomber vom Typ B-52 haben am Freitag einen der bislang heftigsten Angriffe gegen Taliban-Stellungen an der Front nördlich von Kabul geflogen. Die Angriffe wurden nach Angaben der Nordallianz von US-Einsatzgruppen am Boden dirigiert.
Es läuft nicht gut für die Amerikaner. Mit großer Selbstsicherheit hat die Weltmacht vor fast vier Wochen den Feldzug gegen Osama bin Laden und die Taliban begonnen - mit der Gewissheit, das Völkerrecht, die Moral sowie eine große internationale Koalition hinter sich zu haben und über die militärischen Mittel zum Sieg zu verfügen.
Das bosnische Netz zur Al Qaida ist zerschlagen, da ist sich die internationale Friedenstruppe für Bosnien (Sfor) sicher. Sechs Algerier, die Sfor festgenommen hat, sollen enge Kontakte zu dem Terrornetz des saudischen Moslemextremisten Osama bin Laden haben.
Edgar Geenen fühlte sich nicht wohl als Trotzkopf. Eingekesselt von Journalisten verschränkte er die Arme vor der Brust und presste die Lippen zusammen.
Niemand weiß, wieviele Menschen genau in Afghanistan auf der Flucht und ohne Nahrung sind. Hilfs- und Flüchtlingsorganisationen jedoch schätzen, dass 300 000 Afghanen akut vom Hungertod bedroht sind und rund sieben Millionen mit Nahrungshilfe unterstützt werden müssen.
Zum Thema Online Spezial:Der Euro kommt - Infos zur Währungsumstellung "Der Countdown läuft- Der Euro kommt". Bis zur Euroeinführung am 1.
Weder die Begegnung mit den Führern islamischer Staaten noch Gespräche mit den Vertretern von Hilfsorganisationen stimmten den Außenminister um: Während im heimischen Deutschland Grünen-Politiker darüber stritten, ob die US-Militärschläge gegen Ziele in Afghanistan nicht alle Moslems zu Feinden des Westens machen und die Versorgung der afghanischen Flüchtlinge verschlechtern würden, zeigte sich Joschka Fischer durch seine Erfahrungen in Pakistan und Tadschikistan bestätigt: Mehr denn je sei er überzeugt, dass den Taliban und den von ihnen gedeckten Terroristen ohne militärische Mittel nicht beizukommen sei, verkündete der Außenminister, bevor er am Samstagabend wieder in Berlin landete.Gleichsam eine Doppelbotschaft brachte der Außenminister zurück, die sich auf die einfache Formel bringen lässt: Militär muss sein, Politik und humanitäre Hilfe müssen sein.
In Afghanistan tobt gegenwärtig ein weitgehend unsichtbarer Krieg. Außer dem militärischen Gerät, der Farbe Grün bei den Bombenangriffen der Amerikaner auf Kabul und gelben Care-Paketen bekommen wir wenig vom Kampf gegen den Terrorismus zu sehen.
Washington/Islamabad. Die USA sind am Samstag mit einem größeren Kontingent von Spezialkommandos nach Afghanistan eingerückt.
Internationale Hilfsorganisationen haben eine sofortige Unterbrechung der Luftangriffe auf Afghanistan gefordert, um die notleidende Bevölkerung mit Nahrungsmitteln versorgen zu können. "Wenn diese Militärschläge nicht umgehend aufhören, werden die Afghanen zu sterben beginnen", sagte Dominic Nutt von der Organisation Christian Aid am Mittwoch in Islamabad.
"Je besser der Schurke, desto besser der Film." Was Alfred Hitchcock sagte, hat sich Hollywood seit Generationen zu Herzen genommen.
Berlin (hmt/m.m.
Veraltete Löschfahrzeuge, zu wenig Messwagen für ABC-Alarm, Ausbildungslücken bei den Rettern, ein mangelhaftes Warnsystem für die Bevölkerung: Berlin ist für Katastrophen mit New Yorker Ausmaßen unzureichend gerüstet. Das sagen Experten von Feuerwehr, Polizei und Innenverwaltung.