Christoph Moosbauer (32) ist Nahost-Experte der SPD-Fraktion und sitzt im Auswärtigen Ausschuss. Die Explosion auf Djerba - war das ein Anschlag?
Krieg in Nahost
Die These ist einfach: "Wir müssen mit dem Ende beginnen." Der israelische Politologe Menachem Klein hat die gescheiterten Endstatus-Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern in Camp David und Taba als Berater miterlebt.
Ahmed Kamal Aboulmagd konnte nicht kommen. Sicherlich wäre der Professor für Öffentliches Recht an der Universität Kairo gerne der Einladung ins Berliner Schloss Bellevue gefolgt.
Im Nahost-Konflikt gibt es zwei unterschiedliche Ansichten darüber, wer der Aggressor und wer das Opfer ist. Was die einen Terrorismus nennen, sehen die anderen als nationalen Befreiungskampf an.
Die Frage kommt harmlos daher. Der General Löser aus Leizig will wissen, was denn nun als nächstes auf seine Leute zukomme.
Bruno Stevens (43) betrieb in seiner belgischen Heimat ein renommiertes Tonstudio und arbeitete für Michael Nyman, Pink Floyd, Whitney Houston und David Bowie, bevor er 1998 Fotograf wurde. 2001 erhielt er für eine Tschetschenien-Reportage den World Press Award.
Außenminister Fischer legt ein "Ideenpapier" für eine umfassende Lösung des Nahost-Konflikts vor. Als erster Schritt wird darin die vollständige Trennung der Konfliktparteien vorgeschlagen.
Die Haltung des US-Außenministers Colin Powell bei seiner Reise in die arabische Welt wird nicht nur entscheidend für den Nahost-Konflikt sein, sondern auch für die saudisch-amerikanischen Beziehungen. Denn die israelische Militäroffensive gegen die Palästinenser hat auch die saudische Führung in eine prekäre Lage gebracht.
Die Ankündigung von US-Präsident George Bush, sich aktiv in den Nahost-Konflikt einzuschalten, hat gemischte Reaktionen in der arabischen Welt und Palästina ausgelöst. Der palästinensische Chefunterhändler Saeb Erekat erklärte sofort im amerikanischen Sender CNN, die Palästinenserführung begrüße die amerikanischen Vorschläge "ohne Vorbedingungen".
Die Nahost-Rede von US-Präsident George W. Bush hat die Ölmärkte zumindest kurzfristig beruhigt.
Die Eskalation im Nahost-Konflikt hat die Außenminister der EU am Mittwochabend zum Handeln gezwungen. Sie schickten nach ihrem Treffen in Luxemburg Javier Solana als EU-Beauftragten für die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik gemeinsam mit dem spanischen Außenminister Josep Piqué für die EU-Ratspräsidentschaft nach Israel.
Während die arabischen Regierungen die USA und die Vereinten Nationen um ein Eingreifen im Nahostkonflikt bitten, scheint die libanesische Hisbollah den bedrängten Palästinensern militärisch zu Hilfe kommen zu wollen. So schoss die islamistische Organisation in der Nacht zum Dienstag erstmals seit dem israelischen Rückzug aus Südlibanon im Mai 2000 eine Katyusha-Rakete nach Nordisrael.
Was haben die Araber nur gegen die Palästinenser? Sie unternahmen auf dem Gipfel in Beirut nichts, um ihren Brüdern zu helfen, die unter der israelischen Besatzung leiden.
Jüdische Einrichtungen in Frankreich sind am Wochenende Ziel von Anschlägen geworden, die offenbar im Zusammenhang mit dem Konflikt im Nahen Osten stehen. Premierminister Lionel Jospin versprach umgehend, mehr Polizisten zum Schutz der Synagogen abzustellen.
Gefechte um Arafats Amtssitz in Ramallah, neue Selbstmordattentate in Jerusalem. Alle Hoffnungen, die sich zu Wochenbeginn auf den Arabischen Gipfel gerichtet hatten, haben sich zerschlagen.
US-Außenminister Colin Powell hat Kritik an den Einsatzplänen der USA für Atomwaffen zurückgewiesen. Befürchtungen, die USA würden künftig bei Konflikten rascher Atomwaffen einsetzen, seien unbegründet, sagte Powell am Dienstag vor einem Ausschuss des US-Senats.
Es ist ein Coup, den die Amerikaner in der Nacht zum Mittwoch im Sicherheitsrat gelandet haben. Selbst der syrische Vertreter im höchsten UN-Gremium war verblüfft von der von den USA eingebrachten Resolution, die zum ersten Mal von einem Staat "Palästina" sprach, der neben Israel entstehen solle.
Weist der Vorschlag des saudischen Kronprinzen Abdullah den Ausweg aus der Gewaltspirale in Nahost? Kann er erreichen, was den detaillierten Mitchell- und Tenet-Plänen nicht gelungen ist?
Es herrscht Krieg im Nahen Osten. Zwar kein großer, umfassender - aber immerhin Krieg.
Nach der jüngsten Serie von palästinensischen Selbstmordanschlägen sind am Dienstag bei israelischen Vergeltungangriffen im Gaza-Streifen und im Westjordanland acht Palästinenser getötet worden. Stunden später verhinderte ein israelischer Busfahrer einen weiteren Selbstmordanschlag.
Neue Gewalt zwischen Israels Armee und radikalen Palästinensern hat am Freitag die diplomatischen Bemühungen von Bundesaußenminister Joschka Fischer und seines britischen Kollegen Jack Straw zur Vermittlung im Nahost-Konflikt belastet.Israelische Infanterie und Panzereinheiten drangen am frühen Freitagmorgen in den Ort Seida im Westjordanland auf autonomem Palästinensergebiet ein.
Wer Israelis und Palästinenser über den Nahostkonflikt reden hört, hat den Eindruck, es handele sich nicht um ein und dieselbe Auseinandersetzung. So unterschiedlich ist die Wahrnehmung auf beiden Seiten.
Zwei Tage lang haben Vertreter aus 72 moslemischen und EU-Ländern den Dialog geprobt. Auf das Selbstverständliche konnte man sich rasch einigen: die gemeinsame Verantwortung, den Terrorismus zu bekämpfen.
Palästinenserpräsident Arafat hat erstmals öffentlich eingeräumt, dass er bei Verhandlungen mit Israel über eine Lösung des Nahostkonflikts zu Zugeständnissen beim Recht auf Rückkehr für Millionen palästinensische Flüchtlinge bereit sei. In einem am Sonntag in der "New York Times" veröffentlichten Artikel schreibt er, zwar suche man nach einer "fairen und gerechten Lösung" für die Flüchtlinge, doch verstehe man "die demographischen Bedenken Israels".
Wenn Schweden die amerikanische Nahost-Politik und die abweisende Haltung gegenüber Palästinenserpräsident Jassir Arafat als "wahnsinnig" bezeichnet, lässt derartige Kritik jedoch den US-Präsidenten George W. Bush weitgehend kalt - vor allem auch deshalb, weil US-Geheimdienste nach Informationen des Tagesspiegel neue Erkenntnisse über eine Besorgnis erregende Radikalisierung der Palästinenser gewonnen haben.
Sari Nusseibeh versteht die Aufregung nicht. Alles, was er heute sagt, hat er bereits 1991 in seinem Buch "No trumpets, no drums" geschrieben.
Nach der Europäischen Union (EU) hat jetzt auch UN-Generalsekretär Kofi Annan den unter starken Druck der USA geratenen Palästinenserpräsidenten Jassir Arafat gestützt. Annan bekräftigte am Dienstag in Wien, Arafat sei "der Führer des palästinensischen Volkes".
Nur gerade 38 Prozent der Israelis stimmen mit der Politik von Regierungschef Ariel Scharon überein, wonach Israel die palästinensische Autonomiebehörde mittels vorübergehender erneuter Erorberung des Westjordanlandes zum Einsturz bringen soll. 58 Prozent lehnen diese insgeheim betriebene Politik ab.
So ist es immer und immer und immer wieder: Einer drückt auf einen Knopf, und irgendwelche Palästinenser verüben ein Attentat. Dann drückt Arafat auf einen Knopf, und heraus kommt eine Erklärung, in der er das Attentat verurteilt.
Israel und besonders Jerusalem stehen mittlerweile im Schatten eines fast alltäglichen Terrors. Erneut geschah der Anschlag am Sonntag auf der belebten Jaffa-Hauptstraße.
Sie haben in Ihrer Agentur auch viele ausländische Künstler unter Vertrag. Kommen die gerne nach Deutschland?
Es gab mal einen anderen Arafat: einen, der in Oslo das Existenzrecht Israels anerkannte, um die Tür zum Palästinenserstaat zu öffnen; dafür erhielt er den Nobelpreis. Es gab mal einen, der auf Drängen der USA die Proklamierung der Eigenstaatlichkeit wiederholt verschob.
US-Präsident Bush hat am Freitag Palästinenser-Präsident Arafat vorgeworfen, den Terrorismus zu fördern. Bush bezog sich damit auf die von Israel gestoppten iranischen Waffenlieferungen für die Palästinenser.
Die arabischen Staaten haben ihren Offenbarungseid geleistet: "Wir können den Palästinensern nicht helfen", erklärte der Außenminister des Golfstaates Qatar, Hamad bin Jassem al-Thani im Nachrichtensender "Al Dschasira". "Wir müssen die Amerikaner anbetteln, dass sie eingreifen.
Ariel Scharon hat seine eigenen Vorstellungen vom Frieden zwischen Israelis und Palästinensern. Es wäre wohl kein gerechter Ausgleich, eher ein Diktat.
Welche Ironie angesichts der aktuellen Lage: Im Juli 1941 verweist der damalige US-Präsident die armen Wüstensöhne auf der Arabischen Halbinsel wegen einer Kreditanleihe an die Briten, die damals noch Schutzmacht am Persisch-Arabischen Golf sind. "Ist doch ein bisschen weit für uns", meint Roosevelt lakonisch in einer Notiz an die für Kriegshilfe zuständige Behörde der USA.
Sudhir Kakar (63) ist indischer Psychoanalytiker. Er ist Mitglied der Psychoanalytic Association und der Academy of Science von New York.
Dass der Anschlag vom 11.September massive Auswirkungen auf den Nahostkonflikt haben würde, war der Palästinenserführung und allen voran Jassir Arafat deutlich bewusst.
Als erster Präsident von Senegal geht er in die Geschichte ein: 20 Jahre lang hat Léopold Sédar Senghor, der am Donnerstag in Frankreich starb, das westafrikanische Land geführt und es der Demokratie zugeführt.Kein afrikanischer Staatsmann war wohl so eng mit der Kultur der französischen Kolonialmacht verwurzelt wie Senghor.
Israel ist mächtig. Und Ariel Scharon ist nicht für sein Fingerspitzengefühl bekannt.