Sicherheitsschleusen am Halleneingang, gründliche Taschenkontrollen der Sportfans, außergewöhnlich viel Sicherheitspersonal rund um die Arena: Die jüngste Eskalation des Nahostkonfliktes hat sich gestern Abend auch auf das Basketball-Spiel der israelischen Mannschaft Makkabi Tel Aviv gegen Alba Berlin ausgewirkt. Vor dem Einlass in die Max-Schmeling-Halle wurden die Besucher gründlich von Sicherheitsleuten gefilzt.
Krieg in Nahost
Patentrezepte gibt es nicht. Der Optimismus ist verflogen.
Auf Anschlag folgt Anschlag, auf Vergeltung Vergeltung, auf Friedensinitiative Friedensinitiative. Für die meisten Beobachter ist der Nahost-Konflikt so deprimierend wie langweilig geworden.
In der arabisch-islamischen Welt schien nach dem 11. September eine Zeitlang alles offen: Würde die veränderte Weltlage nach den Terroranschlägen eher den Israelis oder den Palästinensern nutzen?
Nichts Neues, zumindest nicht viel. Vor allem nichts wirklich Überraschendes.
Die Augen der arabischen Welt sind auf die USA gerichtet: Jetzt, wo die Militärkampagne in Afghanistan vom Erfolg gekrönt zu sein scheint, soll die US-Regierung stärker in den Nahostkonflikt eingreifen. Die arabischen Führer hoffen, dass US-Außenminister Powell in seiner Grundsatzrede an der Universität von Louisville im US-Bundesstaat Kentucky am Motnag für einen selbstständigen palästinensischen Staat eintritt.
In Israel und Palästina dominiert wieder die Gewalt. Der israelisch-palästinensische Friedensprozess liegt in Trümmern.
Rechtzeitig vor dem Beginn der Generalversammlung an diesem Samstag wollten die Vereinten Nationen eigentlich die "Umfassende Terrorismuskonvention" verabschieden - der nur zu berechtigte Wunsch droht nun ganz zu scheitern. Die Konvention definiert detailliert terroristische Straftatbestände und würde, wenn sie in Kraft tritt, erstmals eine weltweit einheitliche Rechtsgrundlage für die Verfolgung terroristischer Verbrechen, für die Auslieferung von Terroristen und für ihre Verurteilung bieten.
Im vergangenen Jahr war er schon totgesagt. Jetzt wollen die Außenminister der Europäischen Union den so genannten Barcelona-Prozess reanimieren - die Partnerschaft der EU mit zwölf südlichen Mittelmeerländern.
Wolken ziehen vorüber. Gräser, von Morgenlicht gestreift.
Im Zusammenhang mit dem 11. September taucht immer wieder ein Begriff auf: das Böse.
Gestern Mittag, um ein Uhr israelischer Zeit, hätte Rahavam Seewi gar kein Minister mehr sein sollen. Doch drei Stunden bevor sein Rücktritt aus dem Kabinett Scharon wirksam geworden wäre, war der Tourismus-Minister tot.
Der 17. Oktober sollte ein wichtiger Tag für Rechavam Seevi werden.
Zum Thema Online Spezial: Kampf gegen Terror Schwerpunkt: US-Gegenschlag, Nato und Bündnisfall Schwerpunkt: Osama Bin Laden Schwerpunkt: Afghanistan Schwerpunkt: Islam & Fundamentalismus Schwerpunkt: Innere Sicherheit Chronologie: Terroranschläge in den USA und die Folgen Fotostrecke: Bilder des US-Gegenschlags Umfrage: Bodentruppen nach Afghanistan? Bisher waren es meist nur die Israelis, die mit Bangen das Freitagsgebet erwarteten.
Der Titel täuscht. Die Vereinten Nationen haben ihren Namen nicht verdient.
Vor drei Monaten besuchte der syrische Präsident Baschir Al Assad Berlin. Für die Bundesregierung war das ein zweifelhaftes Vergnügen, denn der junge Präsident hatte kurz zuvor unflätig gegen Israel gehetzt.
Der amerikanische Reporter rieb sich die Augen. "Eine interessante Liste", sagte er.
Als Gerhard Schröder zuletzt in Washington war, am 29. März dieses Jahres, sollte es um den US-Raketenschirm NMD und um den Nahost-Konflikt gehen.
Um außergewöhnliche Ereignisse zu bewältigen, greift die Gesellschaft zu tradierten Formen. Eine Morgenandacht zum Beispiel ist gerade in säkularen Gesellschaften, die sich seit dem 11.
Ende August hat die Zeit nicht mehr gereicht, Syrien und Libanon zu besuchen: Die Abstimmung im Bundestag über den Mazedonien-Einsatz rief Außenminister Joschka Fischer von seiner Nahost-Reise früher zurück. Jetzt, am Dienstag, hatte die Reise des deutschen Außenministers nach Damaskus und Beirut einen neuen Akzent: Es ging nicht im engeren Sinne um die Lösung des Nahostkonflikts, sondern um Völkerverständigung und Dialog der Kulturen.
Wie stellt sich, mehr als zwei Wochen nach dem 11. September, die Lage auf beiden Seiten des Atlantiks dar?
Es gibt wenige Tage, an denen gleich zwei gute Botschaften aus dem Nahen Osten kommen: Endlich haben sich Jassir Arafat und Schimon Peres die Hand gereicht und die seit Monaten brach liegende Sicherheitskooperation wieder aufgenommen. Viel wichtiger als das Treffen war aber der massive amerikanische Druck auf Israels Premier Ariel Scharon, der sein Veto zurückziehen musste.
Das Treffen zwischen Jassir Arafat und Shimon Peres wird eher früher als später doch noch stattfinden. Das weiß auch Ariel Scharon.
Der Islam:Ralf Elger, Friederike Stolleis (Hg.): Kleines Islam-Lexikon.
In Israel bahnt sich eine schwere Koalitionskrise an. Ministerpräsident Ariel Scharon verbot Außenminister Schimon Peres am Sonntag auf Druck rechtsgerichteter Koalitionsparteien ein für den Nachmittag geplantes Treffen mit Palästinenserpräsident Jassir Arafat.
Israel will auf die Ermordung einer jüdischen Siedlerin zunächst nicht mit militärischer Vergeltung reagieren. Dies entschied das Sicherheitskabinett am Freitag in einer Sondersitzung.
Der Mord an einer Israelin im Westjordanland bedroht den informellen Waffenstillstand zwischen den Palästinensern und Israel. Die Frau war nach Polizeiangaben am Donnerstag in ihrem Fahrzeug von Palästinensern erschossen worden.
Ariel Scharon und Jassir Arafat können sich unter dem Eindruck der Anschläge in den USA überwinden aus ihrer Logik von Gewalt und Gegengewalt auszubrechen. Werden auch wir unser Denken über den Nahostkonflikt und seine Verbindung zum internationalen Terrorismus hinterfragen?
Den USA ist ein Coup gelungen. Während alle Welt darauf wartet, ob die Weltmacht Afghanistan angreifen wird, hat sie Palästinenser und Israelis zu der lange ersehnten Waffenruhe gebracht.
In einem dramatischen Appell hat Palästinenserpräsident Jassir Arafat gegenüber Israel erneut seinen Friedenswillen bekundet und den USA Unterstützung im weltweiten Kampf gegen den Terrorismus angeboten. In Anwesenheit von EU-Diplomaten sagte Arafat am Dienstag in Gaza, er habe den Verantwortlichen der palästinensischen Sicherheitskräfte befohlen, die mit Israel vereinbarte Waffenruhe streng einzuhalten.
Die vergangene Woche war neben allem anderen auch eine Art Schnellkurs in Weltpolitik. Nie hat man in so kurzer Zeit so viel über Fundamentalismus und Terrorismus gehört, aber auch selten zuvor so viel über die islamische Welt im Ganzen gelernt, über die internen Kräfteverhältnisse und die Beziehungen der einzelnen Länder zueinander, selten auch hat man so viele Bilder aus arabischen Hauptstädten gesehen.
Zum jüdischen Neujahr kommt Bewegung in den Nahostkonflikt: Arafat erteilte den Palästinensern absolutes Schießverbot und sprach sich mit erstaunlich konzilianten Worten für eine Friedenslösung aus. Prompt antwortete Scharon: Außenminister Peres darf sich nun doch mit Arafat treffen - nach zweitägiger Waffenruhe.
Fritz Kuhn (46) führt seit einem Jahr zusammen mit Verbraucherministerin Renate Künast die Grünen als Parteichef. Der Sprachwissenschaftler war zuvor mehrere Jahre Fraktionsvorsitzender seiner Partei im Stuttgarter Landtag.
Bei neuen Kämpfen in den palästinensischen Autonomiegebieten haben israelische Soldaten auf eine Gruppe von Steine werfenden Kindern gefeuert und fünf verletzt. Ein Junge erlitt einen Kopfschuss.
Dass die Vereinigten Staaten nach den Terroranschlägen von New York und Washington zurückschlagen, ist sicher. Unklar ist nur: wann, wo und und mit welchen Mitteln der angekündigte Feldzug gegen den Terrorismus geführt wird.
Das Mädchen war ganz arglos. Es erzählte in der Grundschulklasse von dem spontanen Fest, das seine palästinensischen Eltern in der letzten Nacht gefeiert hätten, von dem Kuchen, der Musik - und blickte rundum in bestürzte Gesichter.
Die US-Regierung unter Geoge W. Bush hat bereits so manchen Verbündeten vor den Kopf gestoßen.
Mit hektischen Kursausschlägen haben die Finanzmärkte am Freitag auf die zunehmende Angst vor militärischen Vergeltungsaktionen der USA und ihren möglichen Folgen auch auf den Nahost-Konflikt reagiert. In Deutschland sackte das Börsenbarometer Dax um über sechs Prozent auf 4115,98 und damit auf den tiefsten Stand seit drei Jahren.
Im Nahost-Konflikt zeichnet sich eine Wiederaufnahme des Dialogs ab. Am Sonntag wollen sich offenbar der israelische Außenminister Shimon Peres und Palästinenserpräsident Jassir Arafat in Gaza treffen.
Solch eine Gelegenheit konnte sich Ariel Scharon nicht entgehen lassen. Wie in den Zeiten als Panzergeneral reagierte er schneller als alle anderen: Noch in der Nacht nach dem schwarzen Dienstag ließ er die Armee einen großen Schlag gegen die Terror-Hochburg Jenin führen.