Zur Meinung „Affektgesteuert, affektgestört“, 4.5.
Taliban
Eine internationale Task Force setzt sich für sofortige Friedensverhandlungen mit radikalislamischen Taliban und anderen Aufständischen in Afghanistan ein. Der Westen sollte nicht bis 2014 warten, dem für einen Abzug der internationalen Truppen vorgesehenen Datum.
Bei einem doppelten Selbstmordanschlag im Nordwesten Pakistans sind am Freitag mindestens 89 Menschen getötet worden, die meisten davon Rekruten. Die Taliban bekennen sich und sprechen von "Rache für Osama bin Ladens Märtyrertod".
Erstaunlich lange konnte sich die pakistanische Führung zwischen allen Stühlen halten: Sie meinte, den Konflikt zwischen den Taliban und dem Westen für die eigenen Interessen nutzen zu können. Nun werden ihr die Stühle gleichzeitig weggezogen.

Zwölf Tage nach dem Tod bin Ladens sprengen sich in Pakistan zwei Selbstmordattentäter in die Luft
Der latente Bürgerkrieg, der schon immer die Unterströmung für den Krieg gegen den Terror bildete, gewinnt offenbar an Fahrt. Die pakistanische Regierung sitzt zwischen den Stühlen, die ihr nun auch noch weggezogen werden.
Nach der Tötung Osama bin Ladens darf die Atommacht Pakistan nicht isoliert werden
Alles weist darauf hin, dass die USA und Pakistan bei der Jagd nach bin Laden mehr kooperiert haben, als sie laut sagen. Und das neue Terroristenjäger-Dreamteam scheint bereits das nächste Ziel ins Visier zu nehmen: den einäugigen Taliban-Chef Mullah Omar.
Pakistan hat in den jüngsten Tagen einen doppelten GAU erlebt. Die politische und die militärische Führung haben ihr Gesicht verloren. Was muss dem Westen nun mehr Sorge bereiten: Pakistans Unzuverlässigkeit oder seine Schwäche?
Sie haben gejubelt, als die Taliban kamen. Denn die armen Bauern im Swat-Tal glaubten ihren Versprechungen. Aber nichts wurde wahr. Heute ist die Gegend ein Beispiel dafür, wie Pakistan Terroristen bekämpft – und sie doch nicht los wird.

In Pakistan entstanden die Taliban, Lashkar-e-Taiba und zahlreiche weitere Terrorgruppen. Der Staat nutzte lange die Radikalen für seine Ziele – und tut dies noch heute.

Bin Ladens Tod markiert eine Zäsur. Die Terrorgefahr ist mitnichten gebannt, überdies lässt sich über die Legalität außergerichtlicher Tötungen philosophieren. Doch mit dem Oberterroristen stirbt auch der in Tora-Bora-Tagen erworbene Mythos der Unverwundbarkeit.
US-Spezialeinheiten haben den Al-Qaida-Chef erschossen. Wie wirkt sich das auf den islamistischen Terror aus? Bei Al Qaida selbst, so vermuten Experten, wird bin Ladens Stellvertreter, der Ägypter Aiman al Sawahiri, noch an Bedeutung gewinnen.

Osama bin Laden wohnte in Pakistan in der Nähe von Militär und Geheimdienst – das bringt die Regierung in Erklärungsnot

Sie singen, sie fallen sich jubelnd in die Arme. Die Amerikaner feiern die Tötung bin Ladens als Sühne, als späte Gerechtigkeit – fast zehn Jahre nach der Tragödie vom 11. September 2001. Und Barack Obama genießt mit ernster Miene seinen Sieg.
Der Al-Qaida-Anführer Osama bin Laden wurde über Jahre hinweg verfolgt und gejagt. Im Folgenden ein Überblick über wichtige Stationen.
Ein erst zwölf Jahre alter Selbstmordattentäter hat am Sonntag im Südosten Afghanistans mindestens vier Zivilisten mit in den Tod gerissen, darunter einen Lokalpolitiker.
Sie lebt in Hamburg, sorglos, bewundert von ihren Mitschülern. Leila ist hübsch, ehrgeizig, talentiert. Eines Tages steigt sie in ein Flugzeug und folgt dem Ruf Allahs in die Wüste Pakistans. Zurück bleibt ein Rätsel.
Das Gefangenenlager Guantanamo ist durch die jüngsten Wikileaks-Veröffentlichungen wieder einmal in die Kritik geraten. Die Alternative zu Guantanamo sieht so aus: 475 Taliban klettern einer nach dem anderen in einen Tunnel, kriechen 300 Meter weit und sind frei.
Hunderte Taliban brechen aus einem Gefängnis im afghanischen Kandahar aus. Isaf und afghanische Regierung sprechen von einem Rückschlag, doch das Grundproblem des vergessenen Krieges ist: die Kriegspartner haben nicht denselben Gegner.

Hunderte Häftlinge sind mit Hilfe eines Fluchttunnels aus einem Gefängnis im afghanischen Kandahar ausgebrochen, darunter viele Taliban-Kämpfer. Es war nicht das erste Mal, dass eine solche Massenflucht gelang.

Vertreter Indiens und Pakistans besuchten auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung kürzlich Berlin und sprachen wieder miteinander – auch über ihre Einmischung im Afghanistankrieg.
Berlin ist für Tänzer auch am Karfreitag eine freie Stadt. In einigen Bundesländern ist es das tatsächlich.

Der Verfassungsschutzbericht für 2010 schätzt die Gefahr eines Terroranschlags weiter hoch ein. Die rechtsextreme Szene profitiert vom islamfeindlichen Klima. Im linken Spektrum beschäftigt man sich offenbar lieber mit sich selbst.

Verfassungsschutzbericht für 2010: Terrorgefahr bleibt bestehen NPD profitiert nicht von Vereinigung mit DVU. Autonome üben Selbstkritik Die Chefin des Verfassungsschutzes, Claudia Schmid, legte den Bericht vor
Die Gewalt in Afghanistan reißt nicht ab. Ein Selbstmordattentäter der Taliban hat bei einem Terrorangriff auf das afghanische Verteidigungsministerium in der Hauptstadt Kabul zwei Soldaten erschossen.

Im Libyen-Konflikt preschte er vor – und irritierte manche Partner, während andere Beifall klatschten. Aber auch an vier weiteren Krisenorten ist sein Land im militärischen Einsatz.

Zwei Kriege hat er geerbt, jetzt muss er selbst einen Neuen führen: Bob Woodward analysiert in seinem Band "Obamas Kriege", warum Barack Obama so zögerlich zu den Waffen greift – und wie das US-Militär das sieht.
Im Prozess gegen einen mutmaßlichen Terrorhelfer hat die Bundesanwaltschaft vor dem Kammergericht Berlin zwei Jahre Haft beantragt. Der Angeklagte soll Geld für die Ausbildung von "Märtyrern" in Afghanistan überwiesen haben.
Ein Selbstmordkommando der Taliban hat im Südosten Afghanistans eine Baufirma überfallen und mindestens 20 Menschen mit in den Tod gerisssen. Die Angreifer sprengten mit einer Bombe beladenen Lastwagen in die Luft.

Drei Wochen nach Amtsantritt ist Verteidigungsminister de Maizière zu seinem ersten Truppenbesuch in Afghanistan. Den Soldaten spricht er Mut zu, stellt sie aber auch auf weitere Verluste ein.

Nicolas Sarkozy nannte ihn "kleinen Angeber". Doch der französische Philosoph Bernard-Henri Lévy hat Frankreichs Libyen-Politik maßgeblich beeinflusst.
Wenn es irgendwo auf der Welt eine Krise gibt, in der sich Menschen gegen ihre Unterdrücker wehren, ist Bernard-Henri Lévy zur Stelle. Ob in Afghanistan, als der Kommandant Massoud sich gegen die Taliban zu behaupten versuchte, in Bosnien, wo die Einwohner von Sarajewo aus dem Hinterhalt von Serben beschossen wurden, oder in Pakistan, wohin er reiste, nachdem islamische Extremisten den Korrespondenten des „Wall Street Journal“, David Pearl, entführt und ermordet hatten – BHL, wie er genannt wird, ist stets zur Stelle.
Schutztruppe: Hochmoderne Raketen bedrohen auch die Bundeswehr / Islamisten formieren sich offenbar neu
„Karsai fordert Abzug der Nato“ vom 12. März Bisher musste die Öffentlichkeit davon ausgehen, dass die Nato unter Führung der USA mit Zustimmung oder sogar auf ausdrücklichen Wunsch des afghanischen Präsidenten Karsai den Kampf gegen die Taliban führt.
Eine US-Drohne soll nicht Taliban-Kämpfer, sondern Dutzende Zivilisten getötet haben. Die pakistanische Armee ist außer sich und spricht von einer Missachtung von Menschenleben. Der Fall stellt die angespannten Beziehungen zu den USA auf eine neue Probe.

Von 9/11 zu 3/11: Dem Déjà-vu-Erlebnis kann man sich kaum entziehen. Die beherrschenden Gefühle sind Angst und Wut. Warum die Ereignisse in Japan eine ähnlich historische Zäsur markieren wie die Terroranschläge vom 11. September 2001.

Erneut richtet ein Attentäter im Einsatzgebiet der Bundeswehr in Kundus ein Blutbad an: Er sprengt sich inmitten junger Afghanen in die Luft. Auch Kinder sterben.
Afghanischer Distrikt-Polizeichef erhebt schwere Vorwürfe gegen Bundeswehr

Die Polizei in der nordafghanischen Provinz Kundus erhebt schwere Vorwürfe gegen die Bundeswehr. Deutsche Soldaten hätten eine Zivilistin erschossen. Die Bundeswehr bestreitet das - untersucht den Fall aber.