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Thema

Taliban

Lässt sich Joschka Fischer von den eigenen Leuten aus der Ruhe bringen? Es sind zunächst die üblichen Verdächtigen, die jetzt den Außenminister auffordern, mehr Grün in die Regierungspolitik zu bringen.

Von Matthias Meisner

Internationale Hilfsorganisationen haben eine sofortige Unterbrechung der Luftangriffe auf Afghanistan gefordert, um die notleidende Bevölkerung mit Nahrungsmitteln versorgen zu können. "Wenn diese Militärschläge nicht umgehend aufhören, werden die Afghanen zu sterben beginnen", sagte Dominic Nutt von der Organisation Christian Aid am Mittwoch in Islamabad.

Der Allgemeine Rat der Außenminister der Europäischen Union hat sich am Mittwoch in Luxemburg auf eine erste gemeinsame Perspektive für eine zukünftige Afghanistan-Politik einigen können. In der gemeinsamen Schlusserklärung des Rates heißt es, die Vereinten Nationen sollten Vorrang bei der Suche nach einem Friedensplan für Afghanistan haben.

Zum Thema Online Spezial: Terror und die Folgen Schwerpunkt: US-Gegenschlag, Nato und Bündnisfall Schwerpunkt: Osama Bin Laden Schwerpunkt: Afghanistan Schwerpunkt: Islam & Fundamentalismus Schwerpunkt: Innere Sicherheit Chronologie: Terroranschläge in den USA und die Folgen Fotostrecke: Bilder des US-Gegenschlags Die Luftangriffe auf Afghanistan haben nun über eine Woche gedauert - den Bombern gehen die Ziele aus. Experten leiten aus dem Einsatz von Hercules AC130 Flugzeugen einen baldigen Einsatz von Bodentruppen ab.

Moskau. Als reine Lüge bezeichnete der Sprecher von Taliban-Chef Mullah Mohammad Omar, Mohammad Tayab Ahal, gegenüber der taliban-freundlichen AIP-Nachrichtenagentur Meldungen des arabischen TV-Senders Al Dschasira über den angeblichen Frontwechsel von Taliban-Außenminister Mullah Wakkil Ahmad Mutawakkil.

Von Elke Windisch

In den altgriechischen Tragödien mündete der Leidensprozess, der von den Menschen nicht mehr ertragen werden konnte, in eine Katharsis. Das war ein Zustand der geistigen und emotionalen Reinigung, die den Weg für einen grundsätzlichen Neubeginn ebnete.

US-Präsident George W. Bush hat am Sonntag das Angebot der Taliban abgelehnt, den Moslemextremisten Osama bin Laden in einem neutralen Drittland vor Gericht zu stellen, sofern die USA Beweise für seine Schuld an den Terroranschlägen vorlegten.

Der Taliban-Führer Mullah Mohammed Omar hat den USA mit einer "verheerenden Niederlage" in Afghanistan gedroht. Sein Land werde den Vereinigten Staaten eine "schlimmere Lektion als den Truppen der Sowjetunion" sagte Omar der saudiarabischen Tageszeitung "El Watan" (Sonntagsausgabe) in einem Telefoninterview.

Die Reaktion auf die Terroranschläge in den USA haben das Interesse auf die Situation der Menschen in Afghanistan gelenkt. Flüchtlinge von dort wurden noch vor wenigen Monaten nur in Ausnahmefällen anerkannt.

Von Sandra Dassler

Seit dem Beginn der amerikanischen Bombenangriffe auf Afghanistan finden überall in Asien viel heftigere anti-amerikanische Demonstrationen und Sympathiekundgebungen für die Taliban und Osama bin Laden statt als in den arabischen Staaten. Höhepunkt dieser Demonstrationen war der ges-trige erste Freitag nach dem Beginn der Angriffe, wo überall nach dem Freitagsgebet Muslime auf die Straßen gingen.

Der amerikanische Geheimdienst hat Schwierigkeiten, den Top-Terroristen Osama bin Laden in Afghanistan aufzuspüren. Der 44-Jährige verlege ständig seinen Aufenthaltsort und nutze teilweise einen Krankenwagen zur Tarnung, berichtete die "Washington Post" am Donnerstag in einem Beitrag von Pulitzer-Preis-Gewinner Bob Woodward.

Die Unruhe unter den Berlinern wächst. Seit dem Beginn des Gegenschlages der USA gegen die Taliban und den erneuten Terrordrohungen Osama bin Ladens verbreitet sich ein diffuses Gefühl der Bedrohung, so die Erfahrungen von Berliner Telefonberatern und Psychiatern.

Von Ingo Bach

"Wir sind keine gut informierte, wir sind eine schlecht informierte Gesellschaft", wetterte Peter Leonhard Braun im Vorfeld "seines" Prix Europa. Der Leiter des Wettbewerbs für Fernseh- und Radioprogramme aus ganz Europa beklagte am Donnerstag den Stellenwert, den Informationsprogramme in der Medienwelt des Kontinents hätten.

Nach den gewalttätigen Ausschreitungen radikaler Islamistengruppen und afghanischer Flüchtlinge im Westen Pakistans hat die zuständige Provinzregierung angekündigt, den "Kampf gegen Terroristen" im eigenen Land zu verstärken. Afghanischen Flüchtlingen ist es künftig verboten, an Demonstrationen teilzunehmen.

Die Al-Qaida-Organisation des islamischen Extremisten Osama bin Laden hat den USA neue Anschläge mit entführten Flugzeugen angedroht. "Der Sturm der Flugzeuge wird nicht aufhören", sagte Al-Qaida-Sprecher Sulaiman Abu Ghaith im katarischen Fernsehsender Al Dschasira.

Die USA haben der Nordallianz (NA) eine tragende Rolle beim Kampf gegen die Taliban zugedacht. Hoffnungen, die sich als Enttäuschung erweisen könnten - obwohl die Taliban-Gegner inzwischen wieder 20 Prozent des Landes kontrollieren und die Frontlinie gegenwärtig bereits 40 Kilometer nördlich von Kabul verläuft.

Von Elke Windisch

Die Grünen haben angesichts der brutalen Menschenrechtsverletzungen in Afghanistan ihre Forderung nach einem besseren rechtlichen Schutz von Flüchtlingen in Deutschland erneuert. Insbesondere müssten nichtstaatliche und frauenspezifische Verfolgung als Asylgrund anerkannt werden, sagte der innenpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Cem Özdemir.

Ausgerechnet in einem Augenblick, in dem die Achse Washington-Islamabad besonders haltbar sein muss, zeichnen sich zunehmende Meinungsverschiedenheiten zwischen der Bush-Administration und dem pakistanischen Militärherrscher General Pervez Musharraf ab. Grund sind die unterschiedlichen Auffassungen über die künftige Rolle der Nordallianz in Afghanistan.

Wenn es um die Medien geht, ist Amerikas Regierung empfindlich, nervös, gereizt. Sie weiß, dass im Kampf gegen den international operierenden Terrorismus ihre Raketen kaum wichtiger sind als die Bilder, die über die TV-Geräte in aller Welt flimmern.

Von Malte Lehming

Die aus der Gefangenschaft der Taliban entlassene britische Journalistin Yvonne Ridley (43) hat in der afghanischen Hauptstadt Kabul eine Zelle mit drei deutschen, einer australischen und zwei amerikanischen Entwicklungshelferinnen von Shelter Now geteilt. Das berichtete Ridley am Dienstag in mehreren britischen Boulevardzeitungen.

Bilder suggerieren mehr Wahrheit als Worte. Der Krieg, der jetzt seine Fortsetzung in Afghanistan findet, begann mit den stärksten Bildern, die man seit Jahren im Fernsehen gesehen hatte: Immer wieder rasten die Flugzeuge in die Türme, immer wieder fielen sie brennend in sich zusammen - bis man einfach glauben musste, dass das Unfassbare tatsächlich geschehen ist.

Von Christoph von Marschall

Bis 1992 war Shafiqua Razmenda Frauenbeauftragte in Afghanistan. Dann stürzten die Mujahedin die moskautreue Regierung, und für Frauen änderte sich das Leben grundlegend.

Von
  • Ruth Ciesinger
  • Claudia von Salzen

Nach den amerikanischen Vergeltungsschlägen gegen das afghanische Taliban-Regime wurden am Sonntag die Sicherheitsmaßnahmen in Berlin verschärft. Wie der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) im Inforadio Berlin-Brandenburg erklärte, müsse man "davon ausgehen, dass demnächst in der Stadt auch Kontrollstellen eingerichtet werden".

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