
© JOCHEN ROLFES
Königin in Kunstleder: Doro: Für diese sechs Konzerte in Berlin gibt es noch Karten
Kurz vor Weihnachten wird es besinnlich auf Berliner Bühnen. Doch bei Heavy-Metal-Queen Doro Pesch geht es härter zur Sache. Dies sind unsere Konzertempfehlungen der Woche.
Stand:
Seit über 40 Jahren ist Doro Pesch Lichtgestalt und Vorbild in der harten Rockmusik. Ihr Auftritt macht müde Weihnachtsmarktbesucher wieder munter.
Was haben wir noch? Einen vielbeschäftigten Punk-Poeten, Deutschpop im Duo- und Trio-Format, die große Weihnachtssause mit unserem liebsten Iren und gut abgehangener Schottenrock mit Nazareth.
1 Lina Maly & Enno Bunger

© Lenny Rothenberg
Dass Lina Maly, als Solistin mit souligem Balladenpop erfolgreich, auch Duett kann, bewies sie 2021: Mit Moritz Krämer (Die Höchste Eisenbahn) sang sie den Tränenzieher „Ade“ so einfühlsam wie Manfred Krug und Caterina Valente im tollen Original von 1979.
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Mit Enno Bunger hat die 28-Jährige nun einen Partner gefunden, dessen musikalisches Temperament gut zu ihrem emotional simmernden Vortrag passen dürfte.
Die beiden Nordlichter (Maly stammt aus Elmshorn, Bunger aus Leer) wollen im akustischen Set-up eine intime Atmosphäre kreieren, die Raum für leise Töne und große Gefühle lässt.
2 Laing

© Trinity Promo
Zehn Jahre vor Shirin Davids Hit „Bauch Beine Po“ gab es schon eine bessere Muckibuden-Hymne: Mit „Zeig deine Muskeln“ gelang dem Berliner Trio Laing 2014 eine ironische Ode an die Fitnesskultur, die später auf TikTok trendete.
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Laings Elektropop erweist in Songs wie „Morgens immer müde“ (2013) den Ohrwurmqualitäten von 2raumwohnung oder Rosenstolz alle Ehre.
Nicola Rost ist der kreative Kopf von Laing, mit Johanna Marschall und der 2018 dazugekommenen Josefine Werner hat sie kongeniale Mitstreiterinnen.
3 Rea Garvey’s Christmas Calling

© eyecandy
Den Weihnachtskonzertrekordhalter Sido (15 x ausverkaufte Columbiahalle!) kann Rea Garvey nicht gefährden. Aber dass der 52-jährige Ire die Viereinhalbtausender-Halle am Ostbahnhof zweimal für sein „Christmas Calling“ bucht, beweist Selbstvertrauen.
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Garvey, der mit seiner 2010 aufgelösten Folkrock-Band Reamonn und später solo riesige Erfolge feierte, ist mit seinem gefühlsechten Schunkelrock die Idealbesetzung für eine stimmungsvolle Vorweihnachtssause.
4 Doro

© JOCHEN ROLFES
Nach wie vor gibt es wesentlich mehr Männer als Frauen auf den Heavy-Metal-Bühnen dieser Welt. Der Mangel an Konkurrenz ist jedoch nicht Ursache dafür, dass Dorothee Pesch, kurz Doro, ehrfürchtig „Queen of Metal“ genannt wird.
Die Düsseldorferin war als Sängerin der 1982 gegründeten Band Warlock eine der ersten Frontfrauen des jungen Genres. Und sie hatte ein (Männer-)Kollektiv im Rücken, das mit der Virtuositätsexplosion im Heavy Metal der Achtziger mithalten konnte.
Warlock galten als internationale Größe im Speed Metal. Neben Bands wie Kreator (Essen) oder Accept (Solingen) etablierten sie Nordrhein-Westfalen als Zentrum der deutschen Metal-Szene.
Nach diversen Besetzungswechseln war Doro Pesch 1988 Mastermind der Band, die seit einem verlorenen Streit um die Namensrechte von Warlock konsequent Doro heißt.
Mit internationalen Mitmusikern, deren treuester der amerikanische Schlagzeuger Johnny Dee ist, hat Doro mehr als ein Dutzend Alben veröffentlicht, die ihren Ruf als verlässliche Kraft im Metal zementiert haben.
Ihre Reputation und Leidenschaft trugen Doro auch über die mageren Metal-Jahre zu Beginn des neuen Millenniums. Mit 61 ist die Sängerin bestens bei Stimme und auf der Höhe ihrer kraftvollen Kunst.
Doros Vorbildfunktion beschränkt sich nicht aufs Musikalische: Die Veganerin und Tierschutzaktivistin lässt ihre sexy Bühnenoutfits im Lederlook aus synthetischen Materialien maßschneidern.
In ihrer Karriere hat Doro viele Nebenpfade beschritten: So hat sie beim „RTL Promiboxen“ mitgefightet, „O Tannenbaum“ mit Ex-Scorpions-Gitarrist Michael Schenker eingespielt, in trashigen Fantasystreifen mitgespielt und Einzugshymnen für Boxerin Regina Halmich komponiert.
5 Nazareth

© Lewis Milne
Ihre beste Zeit hatten Nazareth vor einem halben Jahrhundert, als ihre Schmuseschnulze „Love Hurts“, Coverversion eines Songs der Everly Brothers, ein weltweiter Hit wurde.
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Auch ihr anderer Hit war ein Remake: 1973 modelte die 1968 im schottischen Dunfermline gegründete Band die Joni-Mitchell-Ballade „This Flight Tonight“ zur Hardrock-Dampframme und erreichte in Deutschland – zum einzigen Mal – die Spitze der Single-Charts.
Seither sind über 20 weitere Alben von Nazareth erschienen, nicht alle essenziell. Von den Gründungsmitgliedern weilt nur noch Bassist Pete Agnew unter den Lebenden und ist bis heute die treibende Kraft.
6 Thorsten Nagelschmidt & Lambert

© Andreas Hornoff
Thorsten Nagelschmidt ist seit über 30 Jahren Kopf der Münsteraner Punkband Muff Potter und war in dieser Eigenschaft eine Inspirationsquelle für jüngere Gruppen wie Herrenmagazin oder Turbostaat.
Nebenbei hat sich Nagelschmidt mit autobiografischen Romanen wie „Wo die wilden Maden graben“, 2007 noch unter seinem Punk-Namen „Nagel“ erschienen, oder „Der Abfall der Herzen“ (2018) einen respektablen Ruf erworben.
Und als wäre das nicht genug, hat Nagelschmidt, der im kommenden Jahr 50 wird, seinem jüngsten Buch „Nur für Mitglieder“ eine gleichnamige Schallplatte folgen lassen.
Auf der hat er Auszüge mit dem Berliner Klangkünstler Lambert, der in der Öffentlichkeit stets mit einer sardischen Stiermaske auftritt, in Form von elektroakustisch untermaltem Sprechgesang vertont.
Das funktioniert trotz des für Muff-Potter-Fans gewöhnungsbedürftigen Spoken-Poetry-Formats gut und groovt bisweilen vorweihnachtlich.
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