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Lederbraut: Suzi Quatro mit Band in den Siebzigern.

© imago/UIG/imago

Rock-Ikone in Lack und Leder: Suzi Quatro: Für diese sechs Konzerte in Berlin gibt es noch Karten

Mit 75 ist Glamrock-Königin Suzi Quatro wieder auf Tournee – am liebsten in Deutschland. Dies sind unsere Konzertempfehlungen der Woche.

Suzi Quatro, die auch im richtigen Leben so heißt, beweist, wie man im Popbusiness in Würde altern kann.

Auf einem guten Weg dorthin sind auch Hip-Hop-Legende DJ Premier und der Pop-Melancholiker Baxter Dury, beide in ihren Fünfzigern.

Die jüngeren Semester spielen diese Woche melodischen Folkpop (Dan Mangan), virtuosen Hardrock (Kadavar) oder avantgardistische Club-Sounds (Sudan Archives).

1 Sudan Archives

Popstar für heute und übermorgen: Sudan Archives.

© Yanran Xiong

Der Hype, der um das neue Album der spanischen Sängerin Rosalía gemacht wurde, hat in den Hintergrund gedrängt, dass auch andere herausragende Platten außergewöhnlicher Künstlerinnen erschienen.

Zum Beispiel von Brittney Parks. Die US-Amerikanerin hat unter ihrem Künstlernamen Sudan Archives ihr drittes Album „The BPM“ veröffentlicht, dessen Titel auf die Clubkultur der Heimatstädte ihrer Eltern verweist.

Chicago und Detroit als mythische Geburtsstätten von House und Techno, deren Tempi in Beats per Minute, kurz BPM, gemessen werden, sind die narrative und stilistische Klammer, innerhalb derer Parks zerklüftete Electrobeat-Landschaften durchmisst.

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Mit ihrer modulationsreichen Stimme surft Sudan Archives durch Klangozeane, deren atemraubende Wogen einen über den Dancefloor schweben lassen. Musik, die Gestern und Übermorgen verbindet. (wun)

2 Dan Mangan

Lässt sich nicht verbiegen: Songwriter Dan Mangan.

© Jonah Atkins

Er war Teil der frühen Folkwelle, als aus London Mumford & Sons mit Ukulele, knapper Herrenweste und Lagerfeuer-Romantik anrückten.

Dan Mangan konnte das mit dem Singer-Songwriterpop und den Folk-Anleihen auch recht gut, wenn auch weniger plakativ. Seine Karriere startete der Kanadier via Myspace und fand in Europa einen treuen Fankreis.

Irgendwann brach die Folkwelle schließlich, Mangan und seine Musik gerieten in den Hintergrund. Dennoch machte der Musiker unermüdlich weiter und ließ sich mit seinem Songwriting auch nicht verbiegen.

Gut für ihn: Dieses Jahr veröffentlichte er „Natural Light“, ein herrlich ausgekleidetes Pop-Album mit hübschen Bläsern und gemütlichen Gitarren. Dürfte einem live direkt noch mehr ans Herz gehen. (sisi)

3 DJ Premier & The Alchemist

Großmeister der coolen Beats: DJ Premier.

© imago images/Gonzales Photo/imago images/Gonzales Photo

Egal, wie sparsam man mit dem Begriff „Legende“ umgeht, hier ist er mal angebracht: Christopher Edward Martin alias DJ Premier ein gutes Jahrzehnt lang die Evolution des Hip-Hop vorangetrieben wie höchstens zwei, drei andere Großmeister seiner Zunft.

Mit dem Rapper Keith Edward Elam alias Guru bildete er das Duo Gang Starr, dessen Alben in den 90er-Jahren, neben denen von A Tribe Called Quest und Wu-Tang Clan, der Goldstandard des Ostküsten-Hip-Hop waren.

DJ Premiers staubtrockene Beats, seine handverlesenen Jazz-Samples und minimalistischen Streicher- und Synthesizer-Tupfer waren die kongeniale Basis für Gurus erzcoolen Flow.

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Auch nach dem Aus von Gang Starr 2003, sieben Jahre vor Gurus Tod, blieb Premier als Produzent gut im Geschäft.

Ins Metropol kommt die inzwischen 59-jährige Legende an den Turntables mit seinem in Kennerkreisen kaum weniger geschätzten Kollegen The Alchemist, 48, der im Laufe der Jahre von Nas bis Mobb Deep jede Menge Hip-Hop-Prominenz produziert hat. (wun)

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4 Suzi Quatro

Pionierin in einer männerdominierten Branche: Suzi Quatro, hier im Konzert 1978.

© imago/Gueffroy

Im Sommer 1973 boomt der Glamrock. Glitzer, Plateauschuhe und Schminke sind seit Marc Bolan und David Bowie schwer angesagt.

In Deutschland stürzt die 23-jährige Bassistin und Sängerin Suzi Quatro mit „Can The Can“ Demis Roussos von Platz 1 der Charts und hält sich dort für sieben Wochen.

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Kein Wunder: Die Nummer stammt aus der Feder des Songwriter-Duos Nicky Chinn und Mike Chapman, das auch Hits von Smokie, Sweet und Mud verantwortet.

Quatro, die mit ihrer Band zuvor im Vorprogramm von Alice Cooper, Thin Lizzy und Slade auf Tournee ging, absolviert fortan in Leder-Catsuits und Nietenhalsbändern Playback-Auftritte im TV vor mitklatschendem Publikum.

Sie gewinnt bis 1980 sechs „Bravo“-Ottos und schunkelt und fingerschnippt sich mit dem behäbigen Duett „Stumblin’ In“ an der Seite von Smokies Chris Norman endgültig in die deutschen Schlager-Wohnzimmer.

Kommerziell geht der Plan ihres Entdeckers Mickie Most, aus der einstigen Garage-Rock-Musikerin aus Detroit die nächste Janis Joplin zu machen, damit auf.

Quatros Verdienste als Pionierin in einer männerdominierten Rockwelt mindert der Mut zum Mainstream nicht. „Ich war die Allererste. Vor mir gab es keine weiblichen Rockstars, die Bass gespielt und eine Band voller Männer angeführt haben“, erklärt sie.

Am 3. Juni wurde Suzi Quatro, die über 50 Millionen Platten verkauft hat, 75 Jahre alt. Mit ihrem zweiten Ehemann, dem Konzert-Promoter Rainer Haas, lebt sie in Essex, Hamburg-Niendorf und auf Mallorca.

Sie blickt vielleicht auf kein vergleichbares musikalisches Vermächtnis wie die von ihr beeinflussten Joan Jett oder Chrissie Hynde zurück, aber dafür auch nicht als Rentnerin auf die guten alten Tage.

2024 trat sie beim Wacken Open Air auf. Zudem übt sie sich in realistischer Selbsteinschätzung. „Ich mochte Deutschland schon immer sehr gerne. Die Zuschauer hier mögen schlichten Rock, und das ist mein Ding.“ (soet)

5 Baxter Dury

Hat es weit gebracht: Baxter Dury, Sohn der Punk-Ikone Ian Dury.

© Tom Beard

Es ist eher die Ausnahme, dass Söhne berühmter Musiker aus dem Schatten ihrer Erzeuger treten. Bei Baxter Dury hat es geklappt.

Der Zweitgeborene des britischen Punk-Krawallbruders Ian Dury war schon als Fünfjähriger auf dem Cover von dessen Debütalbum zu sehen.

Nach dem frühen Tod seines Vaters im Jahr 2000 hat sich Baxter als entspannter Artpop-Märchenonkel irgendwo zwischen Roxy Music und Sleaford Mods seine Nische in der angelsächsischen Popkultur eingerichtet.

Sein neuntes Album „Allbarone“ besticht mit einem unverwechselbaren Mix aus Nostalgie, Sarkasmus und Grooves. (wun)

6 Kadavar

Die Erben von Black Sabbath? Kadavar aus Berlin.

© promo

Wer Gitarrenmusik liebt, weiß, dass Verzerrung nicht gleich Verzerrung ist. Wertvolle Lehrstunden in Sachen Overdrive, Distortion und vor allem hinsichtlich der zahllosen Schattierungen von Fuzz liefert das Wahlberliner Quartett Kadavar seit 15 Jahren.

2010 fingen sie an, als wäre es 1969: Das Debüt klang nach ganz frühen Black Sabbath. Mittlerweile ist ihr Retro-Metal nach offenkundigen Weiterbildungen bei Stoner-, Space-, Glam- und Krautrock mindestens in den Siebzigern angekommen.

Verwest, wie der Bandname nahelegt, klingt es übrigens kein bisschen. Ganz im Gegenteil. (two)

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