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300 Millionen Euro. Ohne weiteren Finanzzuschuss ist der BER zur Eröffnung pleite.

© Imago/Christian Ditsch

Fragen des Tages: BER steht schon vor der Pleite, Nawalny aus Koma erwacht – das war wichtig

Außerdem in den Fragen des Tages: das Radwege-Desaster in Berlin, mehr Rechtsextreme in Brandenburg und Oppositionelle Kolesnikowa in Belarus verschleppt.

Stand:

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Was ist passiert?

• Pop-up-Radwege in Berlin sind rechtswidrig: Berlin wollte während der Pandemie das Radfahren fördern. Das Verwaltungsgericht der Hauptstadt hat nun einem Eilantrag eines AfD-Abgeordneten gegen temporäre Radwege stattgegeben – und verpflichtet die Verkehrsverwaltung, die Schilder abzubauen. Ein herber Schlag für die rot-rot-grüne Koalition (unseren Kommentar dazu lesen Sie an dieser Stelle). 

• Werden nicht sofort Millionen gezahlt, ist der BER zur Eröffnung pleite: Der neue Flughafen braucht bis Oktober dringend Geld. 300 Millionen Euro sind nötig. Der Haushaltsausschuss des Bundestags muss grünes Licht geben.

• Verfassungsschutz zählt so viele Rechtsextremisten in Brandenburg wie noch nie: Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen stellte am Montag den Verfassungsschutzbericht für 2019 vor. Der Befund: Extremisten haben deutlichen Zulauf. 

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• Russischer Oppositioneller Nawalny aus Koma erwacht: Der Gesundheitszustand des wohl bekanntesten Patienten Berlins hat sich verbessert – an der Charité wird Nawalny aber noch eine Weile bleiben. 

• Oppositionspolitikerin Kolesnikowa offenbar in Minsk verschleppt: Unterstützer von Maria Kolesnikowa berichten, die belarussische Oppositionelle sei von Unbekannten mitgenommen worden. Sie berufen sich dabei auf Zeugen.

Alexej Nawalny, Oppositionspolitiker von Russland, ist in Berlin aus dem Koma erwacht (Archivbild).

© dpa/AP/Pavel Golovkin

Was wurde diskutiert?

• Populismus in Deutschland: Zwei Wissenschaftler staunten selbst, als sie die Daten sahen: Populistische Einstellungen gehen zurück. Wie kann das sein? Ein Gastbeitrag der Politikwissenschaftler Wolfgang Merkel und Robert Vehrkamp. 

• Sollte Europa „Nord Stream 2“ stoppen? Die Vergiftung von Alexej Nawalny ist unentschuldbar. Europa muss jetzt demokratisch handeln - und seine Entscheidungen überdenken. Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff. 

• Der Kampf um die Straßen in den Städten: Die zügige Abschaffung des Autos wäre der kollektive Suizid eines noch leidlich florierenden Gemeinwesens, schreibt unser Kolumnist Harald Martenstein und schimpft: Es wäre Wahnsinn in seiner reinsten Form! (T+)

• Eine Bannmeile und ein Graben für den Reichstag? Die Reichstagsgraben-Debatte hätte sich eine PR-Agentur für Populisten ausdenken können, findet der Politikwissenschaftler Jan-Werner Müller. Ein Essay.

Posse um Nord Stream 2. Das russische Verlegeschiff "Akademik Tscherski" liegt im Hafen Mukran auf der Insel Rügen.

© Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa

Was empfehlen wir unseren Tagesspiegel-Abonnenten?

• Sie erlebt seit 43 Jahren Wandel und Elend am Kotti vom Balkon aus: Mona Barthelmeß ist 1977 dort eingezogen, wo andere lieber durcheilen: im Zentrum Kreuzberg. Die Geschichte des Kottis ist ihre Geschichte – und andersherum. 

• Architektur, Raumaufteilung, IT-Sicherheit: Die Heimarbeit stellt neue Herausforderungen an Immobilien. Hier berichten Architekten, IT-Experten und Projektentwickler, worauf Bauherren achten sollten.

• So finden Sie Ihren perfekten Laufschuh: Laufen boomt in Coronazeiten. Aber welcher Schuh ist der passende und worauf sollten Anfänger wie Profis achten? Acht Tipps für den Kauf.

• „Mit Gewalt und Waffen an die Macht“: Vor einer Woche versammelten sich Hunderte Rechtsradikale zum Corona-Protest. Am 3. Oktober wollen sie wiederkommen. Wie sie ticken und wie gefährlich sie sind. 

Was können wir unternehmen?

Kunst gucken! Berlin Art Week, Gallery Weekend und Berlin Biennale finden 2020 zeitgleich und unter Corona-Regeln statt. Das müssen Kunstfreunde, Neugierige und Profis wissen (T+). 

Backen! Kleiner Aufwand, großer Genuss: Jeden Montag gibt es hier im Newsletter eine neue Backidee. Teil 9 ist die Ouvertüre zur Zwetschgensaison. 

Lesen! Schauspieler und Schriftsteller Joachim Meyerhoff erzählt in seinem Buch „Hamster im hinteren Stromgebiet" von den Tagen im Krankenhaus nach seinem Schlaganfall. 

[Behalten Sie den Überblick über die Corona-Entwicklung in Ihrem Berliner Kiez. In unseren Tagesspiegel-Bezirksnewslettern berichten wir über die Krise und die Auswirkungen auf Ihre Nachbarschaft. Kostenlos und kompakt: leute.tagesspiegel.de.]

Mit den Kindern lesen! Bammel haben ist okay: Das wunderbare Bilderbuch „Alfie und der Clownfisch“ macht denen Mut, die der Mut auch mal verlässt.

Musik hören! Rap-Stars wie Cardi B und Megan Thee Stallion feiern Frauenkörper, Sex und Zusammenhalt. Damit repräsentieren sie ein neues feministisches Selbstverständnis.

Backen! Zum Beispiel Zwetschgenkuchen.

© Meike Peters / Prestel Verlag / promo

Was sollte ich für morgen wissen?

In London gehen die Verhandlungen für ein Abkommen weiter, das die Beziehungen zwischen der EU und Großbritannien nach dem Brexit regelt. Der britische Premier Boris Johnsonfand im Vorfeld markige Worte. Ob sich die EU-Unterhändler davon beeindrucken lassen ist fraglich.

Morgen Abend zwischen 19 und 21 Uhr findet im Kanzleramt wieder ein Autogipfel statt. Die Videoschalte wird von schlechten Nachrichten überschattet: Die deutsche Autoindustrie ist erstmals seit Jahren nicht mehr Treiber für die Wirtschaft hierzulande. 

Zahl des Tages

260 Kilometer ist die deutsche Fußballnationalmannschaft zum Nations League-Spiel gegen die Schweiz gereist. Mit dem Flugzeug. Dem kurzen Flug folgte in den sozialen Netzwerken ein langer Shitstorm. Mein Kollege Claus Vetter aus dem Sport-Ressort kommentiert die Posse.

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