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Debatte um Social-Media-Verbot: Digitalminister Wildberger spricht sich für Altersgrenze aus
Bundesbildungsministerin Prien hatte sich offen dafür gezeigt, den Zugang zu Plattformen wie Instagram oder Tiktok für unter 16-Jährige einzuschränken. Auch ihr Kollege will mehr Schutz für Kinder.
Stand:
Andere Länder wie beispielsweise Australien machen es vor – dort wird der Zugang zu Instagram und Tiktok & Co für Minderjährige beschränkt, mehrere EU-Länder machen bei dem Thema ebenfalls Druck.
Aus Sicht von Bundesdigitalminister Karsten Wildberger (CDU) sollten auch in Deutschland Kinder und Jugendliche besser vor potenziell gefährlichen Inhalten in Sozialen Medien geschützt werden. „Ich persönlich würde auch eine Altersbegrenzung unterstützen“, sagte Wildberger den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
„Wir müssen in einer Welt, in der wir nicht mehr wissen, welche Informationen wahr und falsch sind, in denen es Hetze und Mobbing im Netz gibt, alles dafür tun, um heranwachsenden Menschen eine sichere und gesunde Umgebung zu schaffen, in der sie sich entwickeln können“, sagte Wildberger weiter. „Dazu gehört die Sensibilisierung für die digitalen Risiken, auch bei Eltern.“
Prien kündigt Expertenkommission zu Social Media an
Der Minister von der CDU äußerte sich dabei zum jüngsten Vorstoß seiner Parteikollegin, Bundesbildungsministerin Karin Prien hatte sich offen für ein Social-Media-Verbot für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren gezeigt. Eine Expertenkommission solle in den nächsten Wochen prüfen, ab welchem Alter die Nutzung von Social-Media Plattformen wie Instagram oder Tiktok erlaubt werden soll, sagte die Ministerin der „Süddeutschen Zeitung“.
In der Europäischen Union hatten Frankreich, Spanien, Griechenland, Dänemark, Slowenien und Zypern beim Treffen der EU-Digitalminister im Telekommunikationsrat am 6. Juni bereits Druck gemacht, das Alter der Nutzerinnen und Nutzer streng zu kontrollieren und ein Mindestalter einzuführen.
Australien ist in der Social-Media-Frage bereits einen Schritt weiter und will Kindern unter 16 Jahren den Zugang zur Videoplattform YouTube verbieten, um sie vor „räuberischen Algorithmen“ zu schützen.
„Wir wollen, dass Kinder wissen, wer sie sind, bevor Plattformen versuchen herausfinden, wer sie sind“, erklärte Kommunikationsministerin Anika Wells am Mittwoch. „Es gibt einen Platz für soziale Medien, aber es gibt keinen Platz für räuberische Algorithmen, die auf Kinder abzielen“, betonte Wells am vergangenen Mittwoch. Zuvor hatte das Land bereits Gesetze angekündigt, um den Zugang zu Plattformen wie Facebook, Tiktok und Instagram zu beschränken.
Wildberger warb gleichzeitig dafür, digitale Technologien besser in den Unterricht zu integrieren. „In ein paar Jahren wird jeder mit KI programmieren können, trotzdem ist es wichtig, die dahinterstehenden Prozesse zu begreifen. Wahrscheinlich werden wir in einigen Jahren immer eine KI bei uns haben, mit der wir lernen und trainieren.“ (lem)
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