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Russischer Botschafter Sergej J. Netschajew aufgenommen im Rahmen einer Gedenkfeier zum Tag des Sieges über den Nationalsozialismus und des Gedenkens der Opfer am Ehrenmal im Treptower Park.

© imago images/photothek/Janine Schmitz/photothek.net via www.imago-images.de

Update

Nach Drohnen-Vorfall über Polen: Auswärtiges Amt bestellt russischen Botschafter ein

Kanzler Merz hat das Eindringen russischer Drohnen in den Nato-Luftraum als „ernsthafte Gefährdung des Friedens in ganz Europa“ bezeichnet. Jetzt verschärft die Regierung ihren Protest.

Stand:

Als Reaktion auf die Verletzungen des polnischen Luftraums durch russische Drohnen hat das Auswärtige Amt den russischen Botschafter, Sergej Netschajew, einbestellt.

Das Agieren des russischen Präsidenten Wladimir Putin sei „gefährlich“ und „inakzeptabel“, teilte das Ministerium auf der Plattform X zur Begründung mit. „Die NATO steht fest zusammen, um unser Bündnisgebiet & unsere Sicherheit zu verteidigen.“

Putin handelt gefährlich und inakzeptabel.

Mitteilung des Auswärtigen Amtes

Das Auswärtige Amt folgt damit den jüngsten Maßnahmen von Nato-Partnern wie etwa Polen, Spanien, Tschechien oder den Niederlanden, die nach dem Drohnen-Vorafll in Polen ebenfalls die jeweiligen russischen Auslandsvertreter eingeladen hatten.

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Auch Frankreich bestellt russischen Botschafter ein

Auch Frankreich bestellt zeitgleich zur Bundesregierung den russischen Botschafter in Paris ein. Man werde ihm sagen, dass man sich nicht einschüchtern lasse, sagte der geschäftsführende Außenminister Jean-Noël Barrot im Sender France Inter. Außerdem müsse Russland aufhören, die Nato und seine Verbündeten zu testen.

Das ist eine vorsätzliche Strategie Russlands, um uns einzuschüchtern, um uns zu testen.

Jean-Noël Barrot

Die EU hatte die Botschafter von Russland und Belarus bereits einen Tag zuvor einbestellt. „Wir haben unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, dass diese rücksichtslose Handlung eine ernsthafte Eskalation seitens Russlands darstellt“, teilte ein EU-Beamter am Freitag in Brüssel mit. Demnach waren die Botschafter beider Länder schon am Donnerstag einbestellt worden. 

Merz sieht nach Drohnen-Vorfall „ganz ernsthafte Gefährdung“

Die Einbestellung eines Botschafters gilt als deutliche Form des diplomatischen Protests. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte bereits am Mittwoch erklärt, dass er die Verletzung des polnischen Luftraums nicht für ein Versehen halte. Er sehe darin „eine ganz ernsthafte Gefährdung des Friedens in ganz Europa“. Merz sprach auch von einer „neuen Qualität von Angriffen, die wir aus Russland sehen“.

Als Reaktion hat die Bundesregierung die Beteiligung der Bundeswehr am Schutz der Nato-Ostflanke verstärkt. Für die Überwachung des Luftraums über Polen stehen in Rostock-Laage zunächst bis Ende des Jahres vier statt bisher zwei Eurofighter-Kampfjets zur Verfügung.

Als Reaktion auf den Vorfall wird auch Frankreich drei Rafale-Kampfjets zum Schutz des polnischen Luftraums und der Nato-Ostflanke entsenden. Auch Personal und Munition soll zur Verstärkung geschickt werden, hieß es vom Verteidigungsministerium. (dpa, Tsp, Reuters)

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