Am 18. März soll er gewählt werden – doch schon jetzt brechen für Joachim Gauck spannende Zeiten an. Und auch im Schloss Bellevue ändert sich mit dem neuen Präsidenten einiges.
Christian Wulff
In Berlin wird am Donnerstag der Opfer rechtsextremer Gewalt gedacht. Das Erste zeigt live die Gedenkveranstaltung, bei der unter anderem Kanzlerin Angela Merkel anstelle des zurückgetretenen Bundespräsidenten Wulff spricht.

Berlin hat er bereits verlassen. Doch auch nach seinem Rücktritt droht dem Ex-Bundespräsidenten noch Ärger. Wie geht es für Christian Wulff weiter?

Es war Christian Wulffs großes Thema. Unter vielen Deutschen migrantischer Herkunft herrscht nun Skepsis, ob Joachim Gauck beim Thema Integration Akzente setzen wird - und wenn ja, welche?

Erst wollte Horst Köhler nach Burkina Faso reisen und trat kurz vorher zurück. Dann wollte Christian Wulff nach Burkina Faso reisen, doch auch ihn hielt es nicht lange genug im Amt.

Acht der zehn bisherigen Bundespräsidenten waren Protestanten. Und das ist gut so. Joachim Gauck, der evangelische Theologe, bringt die besten Voraussetzungen mit für das höchste Amt im Staat.
Übergangsgelder und Altersbezüge für Politiker sind ein großes Thema. Es an Christian Wulff zu exemplifizieren ist allerdings wohlfeil und klein.

Niedersachsens SPD lässt nicht locker: Trotz des Rücktritts von Christian Wulff hat die Partei Klage gegen dessen damalige Landesregierung eingereicht. Hintergrund ist eine angebliche Falschauskunft zum "Nord-Süd-Dialog".
Es ist, im doppelten Sinn, eine Fußnote der Geschichte: Wie es sich verhält mit dem Ehrensold für Ex-Bundespräsidenten. 199 000 Euro bekommen sie Jahr für Jahr, bis zu ihrem letzten Tag, dazu noch ein Auto, einen Fahrer, einen Referenten, ein Büro und ein paar Annehmlichkeiten mehr.
Wie es kommt, dass SPD und Grüne für einen Konservativen eintreten
Über Christian Wulffs künftige Versorgung müsste letztlich Horst Seehofer entscheiden – oder Joachim Gauck. Denn der Ehrensold des Staatsoberhaupts ist Sache des Bundespräsidialamtes.
Wie es kommt, dass SPD und Grüne für einen Konservativen eintreten.
Die Suche nach einem Präsidentenkandidaten wurde zwischen Union und FDP als Kräftemessen ausgetragen, bei dem die Kanzlerin ihr Spiel verloren hat - entsprechend groß war die Wut. Ist die Koalition beschädigt?

Wenn am 18. März die Bundesversammlung zusammenkommt, gilt eine breite Mehrheit für Joachim Gauck als sicher. Nur die Linke hat Schwierigkeiten mit dem "Konsenskandidaten".
Der Name Joachim Gauck ist seit Sonntagabend in aller Munde. Die Vorsitzenden von CDU, CSU, FDP, SPD und Grünen wollen ihn als Bundespräsidenten. Doch wollen das auch die Nutzer im Web? Einige Stimmen gibt es hier.

Der Name Joachim Gauck ist seit Sonntagabend in aller Munde. Die Vorsitzenden von CDU, CSU, FDP, SPD und Grünen wollen ihn als Bundespräsidenten. Doch wollen das auch die Nutzer im Web? Einige Stimmen gibt es hier.
Nicht die Parteien, sondern die Bürger haben Joachim Gauck zum Präsidenten gemacht. Die Entscheidung ist richtig, könnte für die Parteiendemokratie trotzdem zur Gefahr werden

SPD-Chef Sigmar Gabriel lobt Gauck und verlangt von ihm keine "sozialdemokratische Hauspropaganda". Grünen-Chef Özdemir sieht das Ende von Schwarz-Gelb. Tatsächlich ist der Unmut in der Union gewachsen.

Christian Wulffs frühzeitiger Rücktritt als Bundespräsident weckt Zweifel an seinem Anspruch auf Ehrensold. SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles findet die Debatte um die Bezüge kleinlich - und bekommt Unterstützung aus der CDU.

Immer wieder montags im Tagesspiegel: Vier Fragen an "Zeit"-Herausgeber Josef Joffe. Heute zum Bundespräsidenten (2), zu Griechenland und zu Frankreich.

Geschichte kann köstlich sein, meint Malte Lehming. Aktiv unterstützt von SPD und Grünen wird mit Joachim Gauck bald der konservativste Bundespräsident gewählt, den Deutschland je hatte. Denn: Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.

Sie haben ein ganzes Wochenende lang gerungen, gestritten und sich am Ende geeinigt: Der ehemalige DDR-Bürgerrechtler Joachim Gauck soll neuer Bundespräsident werden. Unser Blog zum Nachlesen.
Eine Predigtreihe zu den „Zehn Geboten“ in Mitte.
Er habe in seinem Leben Dinge erlebt, die als unwahrscheinlich galten, sagte Joachim Gauck bei seiner ersten Bewerbung. Was seitdem geschah, gehört dazu.
Der Bundespräsident wird von der Bundesversammlung gewählt. Würde das Staatsoberhaupt in einer Direktwahl vom Volk bestimmt, würde alles auf Joachim Gauck zulaufen. Das jedenfalls belegen die Umfragen.
Um 15 Uhr lässt die FDP die Bombe platzen und sagt: Gauck muss es werden. Prompt schlägt die Union zurück: Mit uns nicht! Kurz liegt ein Hauch von Koalitionsbruch in der Luft. Aber dann hat Angela Merkel eine Idee.

SPD und Grüne haben Gauck hofiert, dabei spricht seine politischen Haltung eher der Linie Angela Merkels. Wer hat hier geblufft? Die Präsidentenposse ist noch lange nicht beendet, meint Malte Lehming, sie fängt gerade erst an.
Das Amt des Bundespräsidenten soll überparteilich sein. Auch Angela Merkel wollte einen solchen Kandidaten. Aber warum ist die Kandidatenfindung nicht überparteilich?

Die Piratenpartei legt in der Wählergunst weiter zu und steht laut einer Umfrage inzwischen bei neun Prozent. Und auch die Bundespräsidentenwahl könnten die Piraten nutzen, um sich weiter zu profilieren.

Als Leiter der Stasi-Unterlagenbehörde hat Joachim Gauck im Jahr 1997 eine falsche Auskunft über die Beschäftigung von ehemaligen Stasi-Angehörigen gegeben - und zwar gegenüber der Bundesregierung, die ihrerseits eine Anfrage der PDS zu beantworten hatte.

Harald Martenstein sagt: "Ich trete zurück." Es war ihm ein Herzensbedürfnis, Kolumnen über Christian Wulff zu schreiben, aber das ist nun vorbei. Denn die vielen Vorteile, die Wulff sich verschafft hat, haben Martensteins Familie verletzt.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble über sein Image in Griechenland, Hilfspakete der Europäischen Union – und über Talente in der Koalition, die Christian Wulff nachfolgen könnten.
Auf den Rücktritt von Bundespräsident Christian Wulff reagierten die TV-Sender am Freitag auch in ihren Abendprogrammen. Das Zweite hob direkt nach der 19-Uhr-Ausgabe von „heute“ das „ZDF spezial: Rücktritt von Bundespräsident Wulff“ ins Programm.
Angeblich ergebnisoffen haben die Hinterzimmergespräche zur Wulff-Nachfolge begonnen. Es gibt zahlreiche potenzielle Staatsoberhäupter – doch die meisten scheiden rasch auch wieder aus.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble über sein Image in Griechenland, Hilfspakete der Europäischen Union – und über Talente in der Koalition, die Christian Wulff nachfolgen könnten.
Andreas Conrad kann sich die Flagge über Schloss Bellevue nicht erklären.
Bettina Wulff stand für ein modernes Familienbild – Kinderlachen im Schloss Bellevue ist wohl erst mal Geschichte.

Christian Wulff habe "sehr viel für die Integration getan" und sich "Respekt verdient", sagen Vertreter muslimischer Verbände. Mancher bedauert den Rücktritt Wulffs, der eine "politische Integrationsfigur" gewesen sei.
Vor und nach der Erklärung von Ex-Bundespräsident Christian Wulff legt nicht nur Günther Jauch eine Extra-Schicht ein.

Sein Amtszeit als Bundespräsident war bestückt mit kleineren und größeren Affären. Trotz Handyverträgen, Sylturlauben und Krediten von Unternehmerfreunden sollte Christian Wulff den Ehrensold erhalten.