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Thema

Energiewende

"Grenzüberschreitender Handel ist einer der wesentlichen Schlüssel für erhöhte Flexibilität am Strommarkt"

Im Lichte der Energiewende hat sich der Strommarkt für den Kurzfristhandel in Deutschland und Europa schnell gewandelt. Anstelle von stündlichen Verträgen rücken 15-Minuten-Kontrakte nach und nach in den Fokus, schreibt Wolfram Vogel (EPEX SPOT). Doch die Entwicklung steht erst am Anfang – und die europäische Dimension wird zu oft vergessen. Dabei ist sie entscheidend für die Versorgungssicherheit. Ein Debattenbeitrag.

Von Dr. Wolfram Vogel

Ob ein Käufer Vattenfalls Lausitz-Sparte langfristig rettet, ist ungewiss. Die Pläne für den Tagebau Jänschwalde-Nord könnten schon 2016 begraben werden

Von Alexander Fröhlich
"Es bringt dem System langfristig nichts, wenn der Staat bestimmte Flexibilitätsanbieter wie z. B. neue Speicher mit Subventionen überversorgt"

Um die Systemkosten insgesamt zu verringern, muss jeder Flexibilitätsanbieter den gleichen Preissignalen ausgesetzt sein, schreibt Barbara Lempp (EFET). Darüber hinaus fordert sie eine Aufhebung des Mark-up-Verbots, welches Unternehmen mit einer marktbeherrschenden Stellung untersagt, Strom zu einem Preis oberhalb ihrer Grenzkosten anzubieten. Ein Debattenbeitrag.

„Weniger gesicherte, flexible Kraftwerkskapazität und mehr dezentrale, volatile erneuerbare Energien lassen auch die Belastung für Stromnetze und Versorgungssicherheit steigen.“

Der Netzausbau zwischen Nord- und Süddeutschland sowie die Weiterentwicklung der Regelenergiemärkte sind dringend geboten. Kurzfristig kann eine Kapazitätsreserve helfen, Erzeugung und Verbrauch auszugleichen und die Versorgung zu sichern, schreibt Dr. Urban Keussen (TenneT). Ein Debattenbeitrag.

Von Dr. Urban Keus
„Die steigenden Anforderungen der Energiewende sind allerdings mit der zersplitterten Verteilnetzstruktur nicht zu bewältigen.“

Ein Marktmodell für die Erschließung von Flexibilitätsoptionen muss regionale Wetter- und damit Erzeugungsbedingungen im Blick haben und für einen freien Wettbewerb sorgen – reine Preisanreize reichen nicht aus. Robert Busch (bne) plädiert daher für die Einführung des Flexmarkt-Modells. Ein Debattenbeitrag.

„Mithilfe ‚netzdienlicher Flexibilitätsnutzung‘ soll ein volkswirtschaftlich ineffizienter Netzausbau vermieden werden.“

Stromspeicher sind mit Blick auf die Netzstabilität und den Strommarkt die in ihrer Nutzung variabelste Flexibilitätsoption, schreiben Dr. Torsten Hammerschmidt und Torsten Knop (RWE Deutschland AG). Aufgrund der zusätzlich anfallenden Investitionskosten für Speicher ist es ökonomisch jedoch sinnvoller, zunächst Flexibilitätspotenziale auf der Nachfrageseite und durch die Umrüstung bestehender Anlagen zu erschließen. Ein Debattenbeitrag.

Von Dr. Torsten Hamme
„Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Verteilungsnetzen.“

Die Energiewende findet in den Verteilungsnetzen statt. Über sie werden erneuerbare Energien zu fast 97 Prozent eingespeist, schreibt Dr.-Ing. Hans Heinz Zimmer (VDE). Damit deren Integration gelingt, sind sowohl technische Lösungen wie Smart-Grid-Technologien als auch die marktbasierte Nutzung regionaler Flexibilitätsoptionen erforderlich. Ein Debattenbeitrag.

Von Dr.-Ing. Hans Heinz Zim
„Effiziente, dezentrale Öl-Hybridheizungen können daher einen entscheidenden Beitrag für das Gelingen der Energiewende und die Einsparung von Treibhausgasen leisten.“

Mit Power-to-Heat in ölbasierten Hybridheizungen kann überschüssiger, abgeregelter Strom sinnvoll für die private Wärmeversorgung genutzt werden. Dr. Steffen Dagger (MEW) fordert dazu die Einführung dynamischer Strompreise sowie die Senkung von Abgaben und Entgelten für ansonsten ungenutzten Strom. Ein Debattenbeitrag.

Von Dr. Steffen Dagger
„Schnelle Speicher sind der Schlüssel zum Umbau des Energiesystems“

Die Energiewende kann nur gelingen, wenn auch ohne große Kraftwerke Strom stabil zur Verfügung gestellt werden kann. Clemens Triebel (Younicos AG) unterstreicht vor diesem Hintergrund die Bedeutung von Hochleistungsspeichern und fordert, Systemdienstleistungen auf der Grundlage von Schnelligkeit und Präzision zu bezahlen. Ein Debattenbeitrag.

„Nur wenn Flexibilität einen echten Preis erhält, gelingt es, Versorgungssicherheit zu volkswirtschaftlich optimalen Kosten zu schaffen.“

Die Einführung eines dezentralen Kapazitätsmarktes ist nötig, um Investitionen in Flexibilitätsoptionen und Versorgungssicherheit anzureizen, sagt Hans-Joachim Reck (VKU). Denn alle Maßnahmen zur Flexibilisierung des Strommarktes haben ihren Preis. Ein Debattenbeitrag.

Wasserdampf steigt aus den Kühltürmen des Braunkohlekraftwerkes der Vattenfall AG in Jänschwalde (Brandenburg). Das Braunkohlekraftwerk ist mit einer installierten Leistung von 3.000 Megawatt nach Firmenangaben das größte seiner Art in Deutschland.

Umweltministerin Hendricks ist unzufrieden mit der Koalitionseinigung, trägt sie aber mit. Thüringens Ministerpräsident ärgert sich vor allem über bayerische Privilegien beim Ausbau des Stromnetzes.

Von Dagmar Dehmer
Was wird aus der Gasag? Für die Zukunft des Berliner Versorgers sind vor allem zwei Fragen zu beantworten: Wer bekommt die Konzession für den Betrieb des Gasnetzes, und wem gehört künftig das Unternehmen?

Der Streit zwischen den Eigentümern der Gasag verschärft sich. Vattenfall schloss am Donnerstag einen Bündnisvertrag mit der französischen GDF, um sich selbst und die Gasag als industrieller Partner des Landes Berlin für die Energiewende anzubieten. Das strebt auch der dritte Gasag-Aktionär, die Düsseldorfer Eon, an.

Von Alfons Frese
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