Um 15 Uhr lässt die FDP die Bombe platzen und sagt: Gauck muss es werden. Prompt schlägt die Union zurück: Mit uns nicht! Kurz liegt ein Hauch von Koalitionsbruch in der Luft. Aber dann hat Angela Merkel eine Idee.
Joachim Gauck
Joachim Gauck blieb Kandidat im Wartestand. SPD und Grünen werden ihn für sich reklamieren, auch die FDP. Nach dem Mund wird er ihnen aber nicht reden. Er ist eine Herausforderung für alle - auch für sich selbst.

SPD und Grüne haben Gauck hofiert, dabei spricht seine politischen Haltung eher der Linie Angela Merkels. Wer hat hier geblufft? Die Präsidentenposse ist noch lange nicht beendet, meint Malte Lehming, sie fängt gerade erst an.

Als Leiter der Stasi-Unterlagenbehörde hat Joachim Gauck im Jahr 1997 eine falsche Auskunft über die Beschäftigung von ehemaligen Stasi-Angehörigen gegeben - und zwar gegenüber der Bundesregierung, die ihrerseits eine Anfrage der PDS zu beantworten hatte.
Angeblich ergebnisoffen haben die Hinterzimmergespräche zur Wulff-Nachfolge begonnen. Es gibt zahlreiche potenzielle Staatsoberhäupter – doch die meisten scheiden rasch auch wieder aus.

Wird Joachim Gauck in einem zweiten Anlauf Bundespräsident? Vor gut einem Jahr sorgte er für eine Debatte unter Tagesspiegel-Lesern, als er bei einem Besuch in der Redaktion Thilo Sarrazin attestierte, "Mut bewiesen" zu haben. Was halten Sie von den Äußerungen?
Wulff ist weg. Die Suche hat begonnen. Welchen Kriterien muss der oder die Neue entsprechen?

Christian Wulff ist als Bundespräsident zurückgetreten. Ein möglicher Nachfolger hat bereits entschieden abgesagt. Der Favorit schweigt. Und die Opposition macht eine klare Ansage. Verfolgen Sie die Ereignisse im Live-Blog.

Auch für die internationale Presse kam der Rücktritt des deutschen Bundespräsidenten überraschend. Wir haben die Reaktionen von „Le Monde“ bis zur „Corriere della sera“ eingefangen.
Wolfgang Kubicki ist FDP-Spitzenkandidat in Schleswig-Holstein. Er spricht im Interview mit Tagesspiegel Online über einen Nachfolger Wulffs, die Fehler des zurückgetretenen Bundespräsidenten und die Versäumnisse der Kanzlerin.
Im Internet wird schon kurz nach Bundespräsident Christian Wulffs Rücktritt gerätselt, wer sein Nachfolger werden könnte. Einige User machen sich allerdings mehr Sorgen um den Karneval.

Im Internet wird schon kurz nach Bundespräsident Christian Wulffs Rücktritt gerätselt, wer sein Nachfolger werden könnte. Einige User machen sich allerdings mehr Sorgen um den Karneval.

Das Stasi-Museum eröffnete nach Renovierung mit einem Bürgertag. Die Besucher kamen massenweise Gauck kritisiert Versetzung früherer Mitarbeiter aus der Unterlagenbehörde – und wird ausgepfiffen
Die Anwälte von Bundespräsident Christian Wulff wollen weitere Journalistenfragen und die Antworten darauf in der Kredit- und Medienaffäre veröffentlichen. Die Mehrheit der Bürger sieht Wulff durch die Affäre dauerhaft beschädigt.
Überraschend ist Bettina Wulff beim Neujahrsempfang des "Hamburger Abendblattes" erschienen - das Blatt gehört zum Springer-Konzern. Der Mailbox-Streit zwischen Wulff und der "Bild-"Zeitung aber geht weiter.
Bundespräsident Christian Wulff will im Amt bleiben. Andere reden bereits über seine Nachfolge. Für Kandidaten aber gelten hohe Maßstäbe.

SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier sprach mit dem Tagesspiegel über den Umgang des Bundespräsidenten mit den Verfehlungen anderer, die Folgen der Kreditaffäre für das Ansehen der Politik und die nächste Kanzlerkandidatur.
Seit März ist Roland Jahn Bundesbeauftragter für die Stasiunterlagen, nach Joachim Gauck und Marianne Birthler der Dritte in diesem Amt. Der 58-Jährige gehörte als SED-Gegner und Bürgerrechtler zur Opposition, 1983 wurde er gewaltsam aus der DDR ausgebürgert und arbeitete seitdem als Journalist.

Im Umgang mit Ex-Stasimitarbeitern hat es Joachim Gauck als Chef der Stasiunterlagenbehörde an Weitsicht fehlen lassen. Wäre er heute Bundespräsident, könnte auch seine Vergangenheit kritische Fragen aufwerfen.

In seiner neuen Kolumne macht sich Matthias Kalle Gedanken über die unterschiedliche Wahrnehmung von Journalisten und Nicht-Journalisten - und kommt zu einem weihnachtlich-versöhnlichen Schluss.

Die Deutschen wünschen sich einen Präsidenten, der einen ideologischen Kompass vorgibt. Dabei kann kein Bundespräsident rhetorisch in jene Lücke springen, die die Politik hinterlässt.
Wahrscheinlich war es Zufall: Zweimal besuchte der Bundespräsident an diesem Wochenende Gotteshäuser. Am Samstag in Wittenberg, am Sonntag in Berlin Hat dort gesungen und aus der Bibel gelesen. Und da vielleicht gesucht, was ihm derzeit anderswo kaum vergönnt ist – Ruhe im Sturm.
Nachrufseite vom 20. Oktober Der Nachruf auf Franz von Hammerstein von Gregor Eisenhauer erinnert mich an eine Taxifahrt, die ich mit seiner Frau und ihm hatte.

Wieder wird das Stasi-Unterlagengesetz novelliert. 45 Ex-Stasi-Mitarbeiter sollen aus der Behörde geworfen werden. Haben Joachim Gauck und Marianne Birthler, die Vorgänger von Behördenleiter Roland Jahn, ihren Job verschlafen?
Es ist mehr als ein Ärgernis. Dass zwei Jahrzehnte nach der Schaffung der Stasiunterlagenbehörde noch immer 45 ehemalige hauptamtliche Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit in dieser sensiblen Einrichtung arbeiten, ist ein Skandal.
Dass zwei Jahrzehnte nach der Schaffung der Stasiunterlagenbehörde noch immer 45 ehemalige hauptamtliche Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit in dieser sensiblen Einrichtung arbeiten, ist ein Skandal.

Berlin - So etwas kann Jean Ziegler nicht auf sich sitzen lassen. Der 76-jährige Schweizer Soziologe hat am Montag in der „Süddeutschen Zeitung“ seine „ungehaltene Salzburger Rede“ veröffentlicht.

Sonntag, 13 Uhr 03, ZDF: Peter Hahne hat nach einem Jahr Erfolg mit "Peter Hahne". Im Interview nennt er Gründe.
Zu wichtigen Themen schweigt Christian Wulff. Aber die Bürger mögen ihn. Denn der Bundespräsident macht etwas anderes: Er strahlt Ruhe aus.
Geht jetzt die ganze quälende Debatte von vorne los? Roland Jahn polarisiert schon auf seinen ersten Metern mit einem Urthema der deutschen Vereinigung: dem Erbe der vor 20 Jahren abgewickelten und mit deutscher Gründlichkeit aufgearbeiteten DDR-Staatssicherheit.

Als Roland Jahn die Leitung der Bundesbehörde für Stasiunterlagen übernahm, wollte er alles anders machen. Dass die Behörde Ex-Stasimitarbeiter beschäftigt, blieb aber ein Problem. Ende Mai liegt vielleicht eine Lösung vor.

Unser Leser Oliver Passarge zieht eine persönliche Zwischenbilanz zur bisherigen Amtszeit von Bundespräsident Christian Wulff. Diskutieren Sie mit oder schreiben Sie selbst einen Leserkommentar!

Für sein langjähriges Engagement in der Obdachlosenhilfe wurde der Solo-Cellist Thomas Beckmann heute in Berlin mit dem Bürgerpreis der deutschen Zeitungen ausgezeichnet.
Der Chef des Hauptpersonalrats der Stasiunterlagenbehörde ist zurückgetreten, weil er Kontakte zum DDR-Geheimdienst hatte.

"Die Stasi war der Dienstleister der SED": Marianne Birthler über ihr Jahrzehnt mit den Stasiakten, die Zukunft der Behörde und die Logik der Diktatur.
DIE BEHÖRDEDie Stasi-Unterlagen-Behörde (BStU) stellt die Unterlagen des DDR-Staatssicherheitsdienstes zur Verfügung. Grundlage ist das 1991 verabschiedete Stasi-Unterlagen-Gesetz.
DIE BEHÖRDEDie Stasi-Unterlagen-Behörde (BStU) stellt die Unterlagen des DDR-Staatssicherheitsdienstes zur Verfügung. Grundlage ist das 1991 verabschiedete Stasi-Unterlagen-Gesetz.
Manche nennen die Behörde schon das „Aufarbeitungskombinat“. Nun wird Roland Jahn die Stasi-Akten verwalten. Das lässt hoffen

Der Bundestag hat mit großer Mehrheit den früheren DDR-Bürgerrechtler Roland Jahn zum neuen Bundesbeauftragten für die Unterlagen der DDR-Staatssicherheit gewählt. Jahn tritt im März die Nachfolge von Marianne Birthler an.
Joachim Gauck erhält Ludwig-Börne-PreisDer Bürgerrechtler und Essayist Joachim Gauck erhält den Ludwig-Börne-Preis. Gauck repräsentiere „den freiheitlichen Geist all jener in der ehemaligen DDR, die dem repressiven Staat durch ihr politisches Engagement ein Ende bereiteten“, so Preisrichter Michael Naumann.