Es waren eigentlich alle da, die man zu diesem Anlass auch erwartet hätte - und noch viel mehr. Der Park der am Mittwoch offiziell eröffneten israelischen Botschaft in der Grunewalder Auguste-Viktoria-Straße an der Ecke Reinerzstraße quoll fast über vor Gästen und wird wahrscheinlich einige Wochen brauchen, bis er sich von den Besuchermassen - die nur wenig Respekt für das junge Grün zeigten - wieder erholt hat.
Joachim Gauck
Die Eberswalder Polizeipräsidentin Uta Leichsenring ist mit dem Preis der Lutherstädte "Das unerschrockene Wort" ausgezeichnet worden. Damit werde ihr Engagement für Toleranz und gegen Rechtsextremismus gewürdigt, sagte der frühere Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Joachim Gauck, bei der Preisverleihung am Samstag in Erfurt.
Die Akzeptanz von Zuwanderern ist in Deutschland niedriger als in den meisten anderen Ländern der Europäischen Union. Das geht aus einer Studie der Europäischen Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (EUMC) hervor.
23 Uhr Friedman. ARD.
Wow, dachte ich, naiv, wie ich bin: Macht sich gar nicht schlecht - der Minister als Guerillero, in der Lederjacke mit erhobener Faust und schwarzem Motorradhelm. Was für eine drollige Geschichte, zumal wenn ich an unseren Außenminister denke.
Welch glücklicher Zufall: Bundesaußenminister Joschka Fischer, der sich gerade wegen seiner schlagkräftigen Frankfurter Vergangenheit rechtfertigen muss, gab bereits vor Wochen die Zusage, als erster Gast den neuen ARD-Talk mit Joachim Gauck zu eröffnen (heute, 23 Uhr). Der 60-jährige Mecklenburger Gauck war in der DDR als evangelischer Pastor tätig, 1989 Mitbegründer des Neuen Forums in Rostock und 1990 Abgeordneter der frei gewählten Volkskammer in Berlin.
Helmut Kohl klagt vor dem Verwaltungsgericht Berlin mit dem Ziel, die Ausgabe von Stasi-Akten über ihn grundsätzlich zu untersagen. Das klingt zunächst einmal verständlich.
Joachim Gauck dürfte auf Otto Schily schlecht zu sprechen sein. Dessen Vorstoß, die Kohl-Akten nicht herauszugeben, ist nichts anderes als ein hartes Urteil über die Arbeit des früheren Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen: Er, Gauck, soll jahrelang das Gesetz missachtet haben - das ist die Konsequenz aus Schilys Worten zur umstrittenen Rechtslage.
Wenn der 60-jährige ehemalige Pastor und Stasi-Beauftragte Joachim Gauck am 10. Januar im Ersten beim Gespräch mit Bundesaußenminister Joschka Fischer seine neue Karriere startet, begibt er sich auf bekanntes Terrain - in eine Art Diaspora nämlich.
Reich, Nation, Nationalstaat, Identität, Einheit. Bedeutungsschwere Begriffe, zumal wenn Deutsche über sie debattieren.
Das ist einmalig: Eine Behörde, die Staatsgeheimnisse unters Volks bringt; die Gerüchte und Lügen verbreitet, die mit Sprengstoff hantiert; die Karrieren und Familien zerstört, die Menschen zum Weinen bringt und zur Verzweiflung. Und die am Ende doch dem Land zu innerem Frieden verhilft.
Der Tag der Deutschen Einheit ist für Bundespräsident Johannes Rau Anlass um heute zahlreiche Bürger aus dem ganzen Land mit dem Bundesverdienstkreuz zu ehren. Aus Berlin erhalten unter anderem Bischof Georg Kardinal Sterzinsky und Joachim Gauck die Auszeichnung.
Als Demonstranten und Bürgerrechtler am 15. Januar 1990 die Stasi-Zentrale in der Normannenstrasse besetzten, dämmerte ihnen, welch ungeheuere Hinterlassenschaft darin steckte.
Joachim Gauck (60) leitete zehn Jahre lang das Amt des Bundesbeauftragten für die Stasi-Akten. In dieser Zeit setzte er sich vehement gegen alle Versuche zur Wehr, einen Schlußstrich unter die Auseinandersetzung mit dem MfS-Erbe zu setzen.
Café Mierscheid, Luisenstraße, Ecke Reinhardt-Straße in Berlin-Mitte. Dem Adler überm Eingang ist eine große blaue Feder ausgefallen.
Zum zehnten Jahrestag der deutschen Einheit gibt Joachim Gauck das Amt des Bundesbeauftragten für die Stasi-Akten an die ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin Marianne Birthler ab. Der eigentliche Name der Behörde, die er zehn Jahre lang leitete, ist so umständlich, dass ihn kaum jemand benutzt: "Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik".
Seine politische Karriere begann ungewöhnlich - auf dem Land und in der Kirche. Als Pastor baute Joachim Gauck in Mecklenburg kleine evangelische Gemeinden auf, ehe er sich in der Rostocker Bürgerbewegung engagierte.
Hubertus Knabe (41) arbeitet seit 1992 als Historiker in der Gauck-Behörde. Sein Arbeitsschwerpunkt ist die West-Arbeit des MfS.
Die Begnadigung der beiden einstigen DDR-Spitzenfunktionäre Günter Schabowski und Günther Kleiber ist am Mittwoch auf breite Zustimmung, vereinzelt aber auch auf Kritik gestoßen. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse nannte die Begnadigung in Schwerin einen Beitrag für den friedlichen Umgang der Deutschen miteinander.
Freunde fürs Leben werden die beiden wohl nicht mehr. Als sie sich im Sommer 1990 kennen lernten, prallten ihre Biografien und Interessen aufeinander.
Der Chef der Stasi-Unterlagenbehörde, Joachim Gauck, hat die alte Bundesregierung wegen der Affäre um die verschwundenen Kanzleramtsakten kritisiert. Er sei "als Demokrat ungeheuer betroffen" zu erleben, "dass die wichtigste Bundesbehörde ein Aktenproblem hat", sagte Gauck nach Angaben der "Mitteldeutschen Zeitung".
Das Bundeskabinett hat die ehemalige DDR- Bürgerrechtlerin Marianne Birthler (Grüne) am Mittwoch als Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen und Nachfolgerin Joachim Gaucks vorgeschlagen. Das teilte der Sprecher des Innenministeriums, Rainer Lingenthal, mit.
Politikern fällt das Reden nicht schwer. Stundenlang können sie untereinander streiten oder in verbaler Endlosschleife für ihre Ziele werben.
Das erste und zugleich letzte frei gewählte Parlament in der DDR-Geschichte, die 10. Volkskammer, hatte am 18.
Peter-Michael Diestel, CDU-Mitglied und letzter Innenminister der DDR, hat den Stasi-Beauftragten Joachim Gauck beschuldigt, selbst für das MfS gearbeitet zu haben. In einem Beitrag für die Berliner Wochenzeitung "Freitag" schreibt Diestel: "Von meinem lieben Freund und aufrechten Bürgerrechtler Joachim Gauck (Stasi-Name: Larve) existiert beim Stasi-Hauptmann Terpe ein Dossier, dessen Inhalt ausgereicht hätte, jeden anderen aus dem öffentlichen Dienst zu feuern.
Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Akten, Joachim Gauck, ist dafür, das Archiv seiner Behörde zur Aufklärung der CDU-Spendenaffäre zu nutzen. Er würde die Stasi-Dokumente zu Abhöraktionen gegen West-Politiker auf Anforderung der Justiz und des Untersuchungsausschusses des Bundestages herausgeben, sagte Gauck der "Süddeutschen Zeitung".
Die Debatte schlägt hohe Wellen, und das ist gut so. Sie muss jetzt, zehn Jahre nach der Wende, zu Ende geführt werden.
Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) hat sich gegen eine Verwendung von Material aus Stasi-Akten im Untersuchungsausschuss zur CDU-Spendenaffäre ausgesprochen. "Das ist rechtswidrig erworbenes Wissen und darf deshalb nicht vor Gericht, und eben auch nicht im Ausschuss verwendet werden", sagte Thierse im Sender n-tv.
Einen neuen Vorstoß für die Einstellung der Stasi-Überprüfungen im öffentlichen Dienst hat Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reinhard Höppner (SPD) unternommen. "Die Suche nach Schuldigen verstellt den Blick auf die Wahrheit", schreibt Höppner in einem Buch, das die "Magdeburger Volksstimme" am Donnerstag auszugweise vorab veröffentlichte.
In Deutschland garantiert das Stasi-Unterlagengesetz die Transparenz der MfS-Akten. Privatpersonen können auf Antrag Einsicht nehmen.
Die frühere Grünen-Sprecherin Marianne Birthler soll neue Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen werden. Auf diese Lösung haben sich die Fraktionsspitzen von SPD und Grünen in der vergangenen Woche verständigt, wie am Mittwoch von der Grünen- Fraktion in Berlin bestätigt wurde.
Die Personalentscheidung ist erkennbar von rot-grüner Parteiräson motiviert, zielt auf Unterbringung einer Politikerin, findet aber auch die Zustimmung der CDU. Das spricht dafür, dass Marianne Birthler, die ehemalige Bildungsministerin von Brandenburg und Sprecherin der Grünen, grundsätzlich die richtige Leiterin der Gauck-Behörde ist.
Die Bundestagsfraktionen haben ihren Streit um um die Rednerliste bei der Gedenkfeier zum Jahrestag des Mauerfalls beigelegt. Die Fraktionen einigten sich auf den Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, Joachim Gauck, als zusätzlichen Redner, teilte der Bundestag am Freitag mit.
Zehn Minuten werden sie den Organisatoren der Feierstunde nun also wert sein: die DDR-Bürgerrechtler und die Demonstranten, die 1989 neben Polen und Ungarn den originär deutschen Beitrag zum Fall der Mauer leisteten. Zehn Minuten für die "political correctness", so mag es scheinen - und das auch erst nach tagelangem Druck.
Die Geschichte spiele ein theatralisches Doppelspiel, meinte Marx, weshalb sich historische Ereignisse gerne ein zweites Mal ereignen: zuerst als Tragödie und später als Farce. Auch ohne die große Weltgeschichte zu bemühen, fühlen wir uns an diesen Satz erinnert, wenn wir jetzt ein Buch des in Deutschland wenig bekannten Verlages Schwabe & Co.
Erich Mielke soll gezittert haben, als er seine Mitarbeiter im August 1989 fragte: "Genossen, bricht morgen der 17. Juni wieder aus?
Welchen Einfluss die Stasi auf die westdeutsche Politik hatte, kann nun doch in zwei Büchern nachgelesen werden. Anfang Oktober erscheint im Links-Verlag das Buch über die "West-Arbeit der MfS".
Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Joachim Gauck, hat die Verhandlungsführung der Bundesregierung mit den USA zur Rückgabe von Stasi-Akten kritisiert. "Ich war erfreut, von der neuen Bundesregierung zu hören, dass die Sache zu einem Thema des Kanzleramts geworden ist", sagte Gauck der Tageszeitung "Die Welt".
Ein amerikanischer Historiker beschreibt die Geschichte der Wende-DDR: Charles S.Maier, Direktor des Harvard-Zentrums für Europäische Studien, will, beeindruckt von der friedlichen Revolution, "die Stimmen der DDR-Bürger ehren, ihre Verdienste in den Mittelpunkt stellen".
Eine deutsch-deutsche Filmreihe in PotsdamVON HANNE BAHRA"Ich laß mir von Schlingensief doch nicht die deutsche Einheit vermiesen", sprach Richard Schröder (SPD) und biß ins Pausenwürstchen.Doch den anderen Gästen der ersten von sieben "Deutsch-Deutschen" Filmnächten des Potsdamer Filmmuseums, die "Das Deutsche Kettensägenmassaker" (1990), jenen blut- und fäkalientriefenden Angriff auf den gepflegten Geschmack über sich ergehen ließen, blieb der Bissen im Halse stecken.