Die Nato hat sich auf ihrem Gipfel stark geredet – doch die Zukunft ist nicht so klar wie die Beschlusslage. Mit Russland dürften noch viele Debatten anstehen.
Nato
Der Nato-Abzug aus Afghanistan birgt zahlreiche Risiken. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon warnt vor Illusionen.
Von Lissabon geht der Ruf an die Republikaner im US-Senat, das Start-Abkommen zu ratifizieren

In Portugal finden die Nato und Russland zueinander. Angela Merkel nennt die Annäherung an den Feind aus Zeiten des Kalten Krieges "historisch".
Der Terroralarm, den die Innenminister jetzt ausrufen, und die in die Bevölkerung hineinkriechende Terrorangst sind leider nicht grundlos – aber kein Grund zur Resignation. Terror kann kein Land besiegen, das seinem Rechtsstaat vertraut.
Die Nato will einen Raketenabwehrschirm schaffen, der nicht nur ihre Truppen, sondern auch die Bevölkerungen Europas schützen kann. Das wurde auf dem Lissaboner Gipfel beschlossen.

Die Nato bereitet den Rückzug aus Afghanistan vor. Bis 2014 soll der Abzug beendet sein. Bereits Anfang des kommenden Jahres könnten die ersten Soldaten der Schutztruppe zurückgeholt werden.

Die Welt hat sich im vergangenen Jahrzehnt verändert. Die Nato will darauf reagieren: mit mehr Sicherheit gegen Terrorismus und Cyberattacken. Jetzt hat sie den Abzug aus Afghanistan eingeläutet.
Die Nato gibt sich ein neues strategisches Konzept. Der ehemalige Vorsitzende des Nato-Militärausschusses Klaus Naumann darüber, ob es die richtige Antwort auf die Probleme der Gegenwart ist.
Ein offener Brief aus Polen zeigt: Osteuropa hat Angst vor jenen Stimmen in der Nato, die eine möglichst rasche und enge Zusammenarbeit mit Russland befürworten. Angst vor Deutschland und Frankreich.

Eine militärische Lösung kann es für Afghanistan nicht geben, heißt es aus der Bundesregierung. Auf dem heute beginnenden Nato-Gipfel wird der Abzug der Schutztruppe Isaf eingeläutet.
Ihr neues Konzept lässt keinen Zweifel daran, dass die Probleme der Welt nicht von der Nato allein und nicht allein militärisch zu lösen sind. Weshalb sich das Bündnis weltweit Partner suchen will - und Russland zum Mittun einlädt.

Die Bundesregierung geht nicht davon aus, dass es in Afghanistan eine militärische Lösung geben kann. Ihr Sonderbeauftragter Steiner sagt: "Der Westen hat sich in der Vergangenheit Illusionen hingegeben."

Als einziges Nato-Land in Nachbarschaft zum Iran spielt die Türkei bei den Plänen für ein Raketenabwehrsystem eine wichtige Rolle. Doch die Interessen der Türkei und der anderen Nato-Staaten stimmen nicht unbedingt überein.

Die US-Republikaner verzögern den Abrüstungsvertrag mit Russland. Vize-Präsident Biden wirft ihnen Bedrohung der nationalen Sicherheit vor.
Die Nato wird bei ihrem Gipfeltreffen am Freitag in Lissabon die umstrittene Raketenabwehr für Europa beschließen, den Iran aber nicht als einen der Gründe dafür nennen.
Als einziges Nato-Land in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem „Schurkenstaat“ mit nuklearen Ambitionen – Iran – spielt die Türkei bei den Plänen der Allianz für ein Raketenabwehrsystem eine wichtige Rolle. Doch Ankara stellt Bedingungen.

Die Vereinigten Staaten wollen auf dem Nato-Gipfel einen Abzugszeitplan für Afghanistan vorlegen, haben aber wieder Ärger mit Präsident Karsai
Am Freitag trifft sich die Nato, um über ihre künftige Strategie zu entscheiden. Für Generalsekretär Rasmussen ist eine Neuausrichtung nötig.
Markus Kaim ist Leiter der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik bei der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik. Mit dem Tagespiegel sprach er über die neuen Herausforderungen der Nato.
Kämpfer der Taliban haben am Samstagmorgen im Osten Afghanistans einen US-Stützpunkt attackiert. Ziel war eine Militärbasis in Dschalalabad, der Hauptstadt der Provinz Nangarhar. Nach Isaf-Angaben wurden acht Angreifer getötet.

Die Nato will ein neues strategisches Konzept als Reaktion auf Cyber-Attacken beschließen. Bundesaußenminister Guido Westerwelle warnt davor, militärisch auf Cyber-Angriffe zu reagieren.
Zwischen der Nato und Russland bahnen sich bessere Beziehungen an. Vor dem Gipfel hoffen die Teilnehmer auf einen Neuanfang.
Brüssel – Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen will verhindern, dass sich einzelne Nato-Staaten im Rahmen der geplanten stufenweisen Machtübergabe in Afghanistan vorzeitig aus dem Einsatz zurückziehen. Es wäre „nicht fair“, wenn einige Nationen ihre Truppen aus bereits befriedeten Gebieten abzögen, während andere Nato-Partner im Süden und Osten des Landes noch im Kampfeinsatz stünden, sagte Rasmussen am Montag in Brüssel.
Generalsekretär erwartet auch zivile Aufgaben für die Nato und erkennt Vorrang von UN-Entscheidungen an

Isaf-Regionalkommandeur Hans-Werner Fritz spricht mit Tagesspiegel-Redakteur Michael Schmidt über immer rabiatere Taliban und das Partnering mit Afghanistan.

In Russland wächst die Erkenntnis, dass eine Zusammenarbeit mit dem Westen unverzichtbar ist – etwa in Afghanistan.

Russland hat seine Teilnahme am Nato-Gipfel im November in Lissabon angekündigt und auch eine russische Beteiligung am Raketenabwehrsystem für Europa, das die Nato plant, in Aussicht gestellt. Moskaus Zusage ist ein Zeichen der Entspannung.
Der Westen muss den Druck auf Kabul erhöhen – auch durch Gespräche mit den Taliban
Die USA werfen Pakistan vor, die Al-Qaida-Führung zu schützen – doch Islamabad weist das zurück

Die USA werfen Pakistan vor, die Al-Qaida-Führung zu schützen – doch Islamabad weist das zurück. Die Spekulationen über bin Ladens Aufenthaltsort fallen in eine Zeit, in der Nato und USA eine Doppelstrategie forcieren, um ihren Abzug aus Afghanistan vorzubereiten.
Es ist Zeit für robusten westlichen Egoismus in Afghanistan. Nach neun Jahren Stabilisierungsmission der Nato droht sich dort ein hässliches Provisorium zu verewigen. Der Westen muss den Druck auf Kabul erhöhen – auch durch Gespräche mit den Taliban.

Wenn Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy an diesem Montag Bundeskanzlerin Angela Merkel und den russischen Präsidenten Dmitri Medwedew in der Normandie empfängt, wird es nicht nur schöne Bilder vor der Kulisse des mondänen Badeortes Deauville geben. Es geht um Sicherheit – aber auch um Wirtschaftsinteressen.
Die Nato muss ihre Rolle in einer unübersichtlicher gewordenen Welt neu definieren
Beim Nato-Treffen in Brüssel streiten Deutschland und Frankreich über die Rolle von Atomwaffen. Deutschland stimmt einer europäischen Raketenabwehr zu, weil Russland daran mitwirken könnte.
Die Nato muss ihre Rolle in einer unübersichtlicher gewordenen Welt neu definieren - und Russland in die künftige Planung einbeziehen.

Die Kassen vieler Nato-Partner sind leer. Die Allianz wird auch deshalb Hauptquartiere abschaffen. Gleichzeitig will das Bündnis für Milliardenkosten eine neue Raketenabwehr in Europa aufbauen.
Vier Nato-Hauptquartiere sollen wegfallen. Welche Standorte den Kürzeren ziehen, ist noch offen, aber Heidelberg oder Ramstein dürften betroffen sein.
In der Allianz wird diskutiert, wie eng die Nato angesichts von Cyber-Attacken zusammenstehen soll.

Auf den international erfahrenen General folgt ein ziviler Stratege. Der Austausch des Nationalen Sicherheitsberaters gehört zu einer Reihe von Personalwechseln, mit der Barack Obama seine Regierung nach zwei Jahren auf eine neue Phase einstellt.