Beim AC Milan geht die Angst um. Gegen zwölf Spieler des italienischen Fußball-Erstligisten wurde am Dienstag wegen Steuerhinterziehung Anklage erhobenn.
Der Gesetzentwurf bruzzelt bereits seit drei Jahren in den Ausschüssen, nun soll es, gut ein dreiviertel Jahr vor den nächsten Parlamentswahlen, doch noch ernst damit werden: Italiens Koalition will nun doch noch die Frage des Interessenskonflikts zwischen wirtschaftlicher Macht und politischen Ämtern lösen. Vom heutigen Dienstag an wird der Senat der Republik die einzelnen Zusatzanträge zur Regierungsvorlage diskutieren, und dabei soll sich vor allem herausstellen, ob am Ende doch noch mit einer konstruktiven Mitwirkung der Opposition zu rechnen ist.
Welch ein Blick hinüber auf die Landzunge, die sich wie ein Bootssteg in den See schiebt und an der Spitze den Ort Bellagio wie auf einem Tablett präsentiert! Das warme Abendlicht lässt die Ockertöne der alten Villen zwischen dem üppigen Grün noch einmal richtig strahlen, die hügelige Silhouette spiegelt sich auf der glatten Oberfläche des Wassers.
Das Thema der Zeit nach der Europameisterschaft 2000 sollte für Italiens Fußballer eigentlich schon die Weltmeisterschaft 2002 sein. Deren Gewinn erscheint nach der bravourösen Steigerung der anfangs als erfolglos gesetzten "Azzurri" bis hin zum Endspiel durchaus möglich.
Noch einmal zur Erinnerung, weil es offensichtlich Menschen gibt, denen das Ereignis bereits wieder entfallen ist: Italien trennten am Sonntagabend 55 - in Worten fünf-und-fünfzig - Sekunden vom Gewinn des Europameistertitels. Vielleicht waren es auch zwei Tore, die Alessandro del Piero nicht schoss, obwohl er sie in der zweiten Halbzeit auf dem Fuß hatte.
Der spanische Untersuchungsrichter Baltasar Garzon, der mit seinen Ermittlungen gegen den chilenischen Ex-Diktator Pinochet weltweit für Schlagzeilen sorgte, hat ein neues prominentes Ziel vor Augen: Er will Italiens Oppositionschef Silvio Berlusconi ins Gefängnis bringen. Garzon wirft dem früheren Regierungschef, der in der kommenden Wahl in Italien als Favorit gilt, schweren Steuerbetrug und Urkundenfälschung vor.
Überraschende Einstellung auch des letzten Ermittlungsverfahrens gegen den Mailänder Medienunternehmer und derzeitigen Oppositionsführer Silvio Berlusconi: Nach einem über vier Monate währenden Anhörungsverfahren brauchte der zuständige Vorermittlungsrichter gerade mal gute drei Stunden Nachdenken, um die Anklage "wegen offensichtlich mangelnder Begründung" abzuweisen und die Prozesseröffnung abzulehnen.Im vorliegenden Fall war es um den Kauf des größten italienischen Verlagshauses, Mondadori, gegangen: Berlusconi hatte die Verlegerfamilie in einer Nacht- und Nebelaktion bewogen, die in ihrem Besitz befindlichen Aktien an ihn zu verkaufen und so die Gruppe Espresso AG, die bis dahin die relative Mehrheit der Anteilspapiere gehalten hatte, auszuhebeln.
Große Aufregung in Italien nach dem Interview des österreichischen Rechtsaußen Jörg Haider im Tagesspiegel vom vergangenen Wochenende: "Er will unbedingt die Südtirol-Frage neu eröffnen", murrt der "Corriere della sera" ob Haiders Statement über die "Selbstbestimmung der Alpenregion", und "la Repubblica" gibt die Essenz von Haiders Worten so wieder: "Der Süden beutet Europa aus."Regierungssprecher äußern sich irritiert - weniger der starken Sprüche Haiders wegen, als wegen der immer stärkeren Resonanz des sonst fast überall gemiedenen FPÖ-Mannes in Italien.
Gesucht wird: ein charismatischer Bürger, um die 50, politisch möglichst unbelastet, gerne mit guten Kenntnissen über Italiens Wirtschaft und Finanzen, gut gelitten in der katholischen Mitte, aber auch von der Linken akzeptiert, mit originellen Ideen für den Wahlkampf, um den scheinbar unaufhaltsam voranstürmenden Oppositionsführer Silvio Berlusconi doch noch zu besiegen. Ansonsten sollte der Kandidat aber auch wieder von der Sorte sein, die man schnell wieder loswerden kann, ohne größere Verwerfungen zu provozieren.
Silvio Berlusconi reklamiert zu Recht den Erfolg gegen die Volksabstimmungen am vergangen Sonntag als seinen "persönlichen Sieg". Freilich sind Zweifel angebracht, ob es ein Sieg über die Anträge selbst war: Offenbar ist ein Großteil der Italiener den Urnen ferngeblieben, ohne zu erkennen, wie wichtig einige der Referenden auch für sie selbst sind, etwa jenes gegen willkürliche Entlassungen in Kleinbetrieben.
Mit einer totalen Pleite für die Initiatoren und Befürworter endeten am vergangenen Sonntag in Italien die Abstimmungen über sieben Referenden, bei denen es auch um die Einführung des reinen Mehrheitswahlrechts ging. Zwar überwog nach Auszählung der Stimmen in sechs der Anträge das "Ja".
Der ehemalige Mailänder Chefermittler Antonio Di Pietro über das anstehende Referendum zum WahlrechtAntonio Di Pietro (49) ist Senator der Italienischen Republik und Europaabgeordneter. Der Bauernsohn ging zunächst als Gastarbeiter nach Deutschland.
Giuseppe Pisanu, Fraktionschef von "Forza Italia", hob die Hände zum Himmel. "Herr Präsident", tremolierte er während der Sitzung des römischen Senats am Dienstagabend, "ich habe eine epochale Mitteilung zu machen.
Achtzehn Jahre Gefängnis für Schleuser und Bootsführer mit Illegalen an Bord, "vorgeschobene Grenzen" zum Abfangen der "Boat-People" und Lager für Aufgegriffene, die von Unternehmern unterhalten werden: Mit diesem Paket wahrhaft martialischer Angriffe auf Zuwanderer aus Nicht-EU-Ländern will Silvio Berlusconi zusammen mit der xenophoben "Liga Nord" des Umberto Bossi die Immigrantenflüsse stoppen und bereits im Lande befindliche Illegale wieder nach Hause befördern.Einen entsprechenden Antrag auf ein "vom Volk eingebrachtes Gesetz" haben die beiden Parteiführer bereits beim zuständigen Kassationsgerichtshof hinterlegt.
Jahrelang hatte er es als die Vorbedingung für einen wahrhaft liberalen Staat dargestellt - nun ist plötzlich alles anders: Silvio Berlusconi, Chef der parlamentarischen Opposition Italiens, will plötzlich nicht mehr für das Mehrheitswahlrecht eintreten, über dessen Einführung in in einem Referendum abgestimmt werden soll. Stattdessen ficht er nun für das deutsche Vorbild, gemischt aus Verhältniswahlrecht - was die Sitzverteilung im Parlament angeht - und Persönlichkeitswahl, ausgedrückt durch direkt gewählte Wahlkreisbewerber.
Die Regierungsbeteiligung der FPÖ von Österreichs Rechtsaußen Jörg Haider hat europaweit für Aufsehen und Beunruhigung gesorgt. Doch Haider ist nicht der einzige Rechtspopulist in Europa.
Vereinspräsident Silvio Berlusconi nutzt seinen Fußballklub beim Kampf um die politische MachtFrank Bachner Silvio Berlusconi musste sich nicht groß bewegen, um seine Botschaft loszuwerden. Er blieb einfach auf seinem Logenplatz im Mailander Giuseppe-Meazza-Stadion sitzen, die Fernsehreporter kamen zu ihm.
Die Kirch-Gruppe, nach eigenen Angaben Europas größter Rechtehändler im Bereich Film und Fernsehen, will europaweit expandieren. Wie der für das Programm zuständige Geschäftsführer Jan Mojto am Donnerstag berichtete, führt die Kirch-Gruppe derzeit konkrete Gespräche über Beteiligungen an insgesamt vier europäischen Fernsehsendern.
BERLIN (hej).Wenige Wochen nach dem Einstieg des saudischen Milliardärs Prinz Al Walid und des italienischen Medienunternehmers Silvio Berlusconi hat Leo Kirch nun einen dritten finanzkräftigen Partner für seine KirchMedia KGaA gewonnen.
Es sind zwei schillernde Partner, die sich Kirch ins Boot geholt hat.Der 42jährige Prinz Walid ibn Talal ibn Abdalaziz ist ein Neffe des saudischen Königs Fahd.
MÜNCHEN (tmh).Der italienische Medienunternehmer Silvio Berlusconi und der saudi-arabische Großindustrielle Prinz Waleed steigen mit einer Minderheitsbeteiligung in die Firmengruppe des deutschen Medienkaufmanns Leo Kirch ein.
MÜNCHEN (tmh).Die Kirch-Gruppe verhandelt mit dem von Silvio Berlusconi beherrschten Fernsehkonzern Mediaset über die Bildung einer europäischen TV-Allianz.