
© dpa/Sven Hoppe
Leichtbier und britische Polizisten: Was englische und schottische Fans bei der EM erwartet
Im Verlauf des Turniers werden bis zu 500.000 Fans aus England und Schottland erwartet. Die Botschaft in Berlin freut sich, will aber auch unschöne Szenen vermeiden.
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Das Timing könnte kaum besser sein. Im Januar dieses Jahres feierte München noch das 70-jährige Jubiläum seiner Städtepartnerschaft mit Edinburgh. Und nun, ein paar Monate später, wird die bayerische Hauptstadt zur schottischen Enklave in Deutschland. Zum Eröffnungsspiel am Freitagabend wurden allein in München etwa 60.000 Besucher aus dem nördlichsten Land Großbritanniens erwartet.
Das ist auch nur die Spitze des Eisbergs. Nach den Weltmeisterschaften in Russland und Katar freuen sich viele Briten schon seit langem auf ein Turnier, das in einem vergleichsweise nahegelegenen Land stattfindet. Insgesamt rechnen die Behörden im Verlauf der EM mit bis zu 500.000 britischen Gästefans, davon etwa 200.000 aus Schottland und 300.000 aus England. Und auch in Berlin laufen die Vorbereitungen dafür schon seit Tagen.
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„Wir bereiten uns schon seit Monaten darauf vor“, sagt Kieran Drake, der stellvertretende Botschafter in der Britischen Botschaft an der Wilhelmstraße. „Wir werden immer ein Team im Einsatz haben, das auch Überstunden arbeiten wird, damit wir im Verlauf des Turniers immer eine Präsenz in der Botschaft haben und London vermitteln können, was hier alles abläuft”.
Englische Fans randalierten 2016 bei der EM in Frankreich
Dazu gehören nicht nur die schönen Aspekte - wie etwa das Fest der schottischen Musik und Kultur in einem Münchner Biergarten am Freitag - sondern auch die hässliche Seite des Fußballs. Bei der EM 2016 etwa in Frankreich kam es unter anderem in Marseille zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen englischen Fans und der Polizei. Unschöne Szenen, die man diesmal unbedingt vermeiden will.
Gerade das erste Spiel der Engländer gegen Serbien am kommenden Sonntag gilt da als möglicher Flammpunkt. Das Sicherheitsrisiko für die Partie in Gelsenkirchen wurde zuletzt von „hoch“ auf „sehr hoch“ heraufgestuft, unter anderem, weil die Polizei vor einem möglichen Anmarsch von etwa 500 serbischen Hooligans warnte. Das Spiel wird damit auch zum Einzigen in der Gruppenphase, wo es nur Leichtbier mit 2,8 Prozent Alkoholgehalt zu kaufen gibt.
Die Gefahr, dass auch englische Hooligans auf Schalke auftreten könnten, sieht die Botschaft als eher gering. Wie Drake dem Tagesspiegel erklärte, wurden schon im Vorfeld des Turniers strenge Maßnahmen eingeführt, um gewaltbereite Fans vom Turnier fernzuhalten. „Menschen, die schon wegen Hooliganismus aufgefallen sind, mussten ihren Reisepass für den gesamten Verlauf des Turniers abgeben. Zudem arbeiten wir sehr eng mit den deutschen Sicherheitsbehörden zusammen“, so der Diplomat.
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Dazu gehöre auch, dass einige britische Polizeibeamten auch bei der EM vor Ort sein werden. Diese seien zwar nicht offiziell im Einsatz, unterstützen aber ihren deutschen Kollegen bei der Kommunikation mit britischen Fans.
Vor allem hofft Drake aber auf ein friedliches Turnier, das die Verbindungen zwischen Deutschland und Großbritannien eher stärkt. „Ich liebe Deutschland, und ich glaube, dass es viele Gemeinsamkeiten zwischen den zwei Ländern gibt, sei es im Sport, im Humor oder in der Kultur“, sagt er. „Viele Briten kennen Deutschland aber noch nicht so gut, und ich hoffe, dass sie dieses wunderbar vielfältige Land besser kennenlernen können.“
Ein Endspiel zwischen Deutschland und England wäre insofern auch sein Traumfinale, aber unter einer Voraussetzung: „England soll bloß nicht im Elfmeterschießen verlieren.“
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