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Thema

Doping

Aus verschmähter Liebe hat eine Frau ihrem Ex-Freund ein Dopingmittel ins Getränk gemischt und dem Gewichtheber Gunduz Ismayilov damit eine neunjährige Sperre eingebrockt. Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) hob die eigentlich auf Lebenszeit verhängte Sperre nun auf, nachdem die frühere Partnerin vor Gericht den hinterhältigen Anschlag von 2004 gebeichtet hatte.

In den Koalitionsverhandlungen haben sich Union und SPD in der Frage der gesetzlichen Dopingbekämpfung entscheidend angenähert. Künftig soll es ein neues Anti-Doping-Gesetz mit schärferen Sanktionen geben.

Von Friedhard Teuffel

Dressur-Olympiasiegerin Isabell Werth ist von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung in erster Instanz wegen verbotener Medikation für sechs Monate gesperrt worden.

Gut aussehen – das will doch jeder, und für alles gibt es Mittel, leicht zu haben, aber gefährlich für den Körper: Schmerztabletten für Marathonläufer, Schlankmacher für die Figurbetonten. Doping ist längst Teil des Breitensports. Vielleicht passt es einfach zu gut in die Zeit, um verboten zu werden.

Von Werner van Bebber
Der Handbiker Norbert Mosandl wurde Juli positiv auf Epo getestet.

Am 5. Juli wurde Norbert Mosandl positiv auf rekombinantes Erythropoetin getestet. Der Fall des Paralympics-Silbermedaillengewinners zeigt: Im Behindertensport wird gedopt.

Von Jürgen Löhle
Opfer einer Dopingmentalität: Dem Ruderer Peter-Michael Kolbe (vorne) wurde wie vielen anderen bundesdeutschen Athleten bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal eine besondere Spritze verabreicht. Sie sollte leistungssteigernd wirken, war jedoch kaum erprobt. Kolbe brach kurz vor dem Ziel ein und verlor als amtierender Weltmeister gegen den Finnen Pertti Karppinen.

Im Bundestag fielen in dieser Woche Abgeordnete über die Studie zum Doping in Westdeutschland her – weil sie kein Interesse an Aufklärung hatten, vermutet unser Autor Erik Eggers, der an der Studie beteiligt war.

Von Erik Eggers

Die komplette Studie „Doping in Deutschland von 1950 bis heute“ bleibt unter Verschluss. Ein Journalist hatte Akteneinsicht beantragt. Das Verwaltungsgericht lehnte ab: „Der presserechtliche Auskunftsanspruch erstreckt sich nicht auf eine Akteneinsicht.“

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hat ein Expertengespräch über ein Anti-Doping-Gesetz für den 26. September angekündigt und seine generelle Bereitschaft für ein solches Gesetz erneuert.

Olympiasieger 1972 in München. Ingrid Mickler-Becker (li.) nach dem Staffelsieg über 4x100 Meter mit Christiane Krause, Annegret Richter und Heide Rosendahl. Foto: Imago

Ingrid Mickler-Becker, Staffel-Olympiasiegerin der Olympischen Spiele von 1972, spricht im Tagesspiegel über Doping in beiden Teilen Deutschlands, vermännlichte Athletinnen und Thomas Bach.

Von Friedhard Teuffel

Eine von der Welt-Anti-Doping-Agentur in Auftrag gegebene Studie zum Dopingverhalten in der Leichtathletik sorgt für Aufsehen. Rund 29 Prozent der WM-Teilnehmer von 2011 in Daegu haben demnach zugegeben, in jenem Jahr vorher gedopt zu haben. Es gibt Zweifel an der Studie.

Ohne Namen zu nennen, berichtete der frühere Torjäger Dieter Schatzschneider über die angeblich gängige Praxis zu seiner aktiven Zeit mit dem Aufputschmittel

Immer wieder gab es Berichte über angebliches Doping im deutschen Fußball der 1980er Jahre. Nun hat Ex-Stürmer Schatzschneider besonders deutlich über gängige Praktiken mit dem Aufputschmittel Captagon berichtet. Das Mittel sei ganz bewusst genommen worden.

In der Diskussion um vermeintliche Dopingfälle bei Nationalspielern während der Weltmeisterschaft 1966 hat DFB-Vizepräsident Rainer Koch eingeräumt, dass es sich aus heutiger Sicht um Doping handeln würde.

Nach den hitzigen Diskussionen über die brisante Studie „Doping in Deutschland von 1950 bis heute“ wächst der Druck auf die Politik: Nach DOSB-Ehrenpräsident Manfred von Richthofen hat jetzt auch Fußball-Spitzenfunktionär Reinhard Rauball ein Anti-Doping-Gesetz gefordert.

Die Sondersitzung des Sportausschusses im Deutschen Bundestag zur Studie „Doping in Deutschland“ soll am 2. September stattfinden. Dies teilte die Ausschussvorsitzende Dagmar Freitag am Mittwoch mit.

800-Meter-Läuferin Marija Sawinowa ist nach Gold bei WM und Olympia auch bei der WM in Moskau in der Favoritenrolle.

Im Kampf gegen das Doping ist in der russischen Leichtathletik viel passiert, 44 gedopte Athleten wurden bereits überführt. Trotzdem bleiben vor der Weltmeisterschaft in Moskau Zweifel.

Die Leichtathletin Heidi Schüller spricht am 26.08.1972 für die im Münchner Olympiastadion versammelten Sportler den Olympischen Eid.

Der zum Teil veröffentlichte Bericht zum Doping in Westdeutschland wirft mehr Fragen auf, als er beantwortet. Das Innenministerium und der Deutsche Olympische Sportbund sehen sich sogar Vorwürfen der Verschleppungstaktik ausgesetzt. DOSB-Präsident Thomas Bach setzt eine unabhängige Kommission ein.

Von Christoph Dach
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